Seit sich ein schwuler Perser namens Farrokh Bomi Bulsara (1), aus einer indischen Familie stammend und auf Sansibar vor Afrika geboren, nach der englischen Übersetzung des Namens vom sonnennächsten Planeten unseres Systems nannte – und Millarden singen seither mit, weil auf englisch – kennen die Meisten den Merkur auch unter diesem Namen: „Mercury“. Jetzt raste gestern die US-Raumsonde „Messenger“ gegen 19.04 Uhr MEZ bzw 02.04 Uhr EST in 200 Kilomter Höhe über den immer noch rätselhaften Planeten (2).
Im Kern geht es um folgende Frage: warum hat der Merkur nur ein Magnetfeld von 1% (manche sprechen sogar nur von 0.1%) der Stärke des irdischen Feldes, obwohl es nach der gerade hippen „Dynamo Theorie“ eigentlich 30% sein müssten (3)?
Der Magnetismus: Aschenbrödel des physikalischen Universums
Wie es den Mehrheits-Wissenschaftlern, heutzutage brave Popper der kapitalistischen Gesellschaft, nun mal so eigen ist, versuchen sie nicht etwa irgendwie die eigenen Erklärungstheorien und Denkmodelle in Frage zu stellen, sondern alle Energie im Universum darauf zu verwenden, sich irgendeinen hanebüchenden Bullshit auszudenken, warum sie doch irgendwie recht haben.
Die Dynamo-Theorie (7), im weitesten Sinne die klassische Induktion, brauchte als Bestätigung für diese Erklärung des schwachen, aber existenten Magnetfeldes Merkurs von 450 Nanotesla einen flüssigen Kern von Eisen oder ein flüssiges Eisen-Nickel-Gemisch. Bei der Grösse des Planeten und seinem Alter eigentlich ausgeschlossen. Also dachte man sich irgendeinen Mist über eine Art Nachebben eines einmal existierenen Magnetfeldes aus. Ausserdem versuchte man ebenfalls unerklärliche Schwankungen in der Umlaufbahn elegant mit einem flüssigen Kern zu erklären, der quasi im Innern hin und her schwappen täte.
Die Stärke des Feldes würde dann zwar immer noch nicht erklärt sein, aber auch da war man kreativ. Das Magnetfeld sei ja in Wirklichkeit viel, viel stärker, so z.B. Ulrich Christensen vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau (4). Es käme halt nur nicht richtig raus. Es bliebe quasi an der leitenden Merkuroberfläche (5) bzw irgendwo am Kern (4) hängen.
Fakt ist: die Wissenspopper haben keine Ahnung was da vor sich geht. Wissenschaftler haben aber noch in jedem Jahrhundert ängstlich dafür Sorge getragen, dass niemand weiss, dass sie keine Ahnung haben. Sonst hätten die Leute noch am Ende selber mal geguckt und so, und vielleicht den einen oder anderen Scheiterhaufen ausgepustet, auf dem irgendein Oschi mit zerzausten Haaren hing mit dem Schild um den Hals „ER HAT´S GEWUSST, DIE SAU“.
Das Grundproblem ist folgendes: es gibt der Mehrheits-Sage im 21.Jahrhundert nach nur 4 Grundkräfte im Universum: die starke Wechselwirkung, die elektromagnetische Wechselwirkung, die schwache Wechselwirkung und die Gravitation. Der Magnetismus gilt dabei immer noch nur als Teilgebiet des Elektromagnetismus.
Aber die sogenannte „Dunkle Energie“ – aus denen 65% unseres Universums besteht ohne dass wir einen blassen Dunst davon haben was sie eigentlich ist – zeichnet sich eben dadurch aus, dass sie keine elektromagnetischen Wellen abstrahlt, also auch im klassischen Sinne nicht sichtbar ist (8). Die Materie, die wir mit unseren 2 1/2 übrig gebliebenen Sinnen im Wust von Wachstums-, Beschäftigungs- und Poppertheorien überhaupt noch versuchen zu erfassen, sind 2-5% des Universums. Vom Rest haben wir keinen Schimmer, also existiert´s auch nicht, ist wie in der Politik, so läuft das.
Albert Einstein hat übrigens persönlich zugegeben, dass er die Frage, warum ausgerechnet die Erde als einziger Gesteinsplanet mit Ausnahme Merkurs (6) über ein planetares Magnetfeld verfügt, als eines der grössten ungelösten Rätsel der Wissenschaft ansieht (7).
Die Messenger Mission
Hier zu beobachten: die aktuelle Sicht auf den Merkur aus der Perspektive der Raumsonde. Es gibt eine ganze Reihe von Features, Simulationen und Grafiken, die eine Menge Spass machen, die NASA war da immer ganz weit vor mit visuellen Darstellungen (*räusper*). Unbedingt gucken.
Wasser auf dem Hitzeplaneten
Warum und dass es offenbar auf dem Merkur Eis, Wassereis an der Oberfläche gibt (9), wird seltenst erwähnt und versteht auch niemand. Es gibt aber die Theorie, dass aus dem Innern des Merkur jede Menge Wasser ausfliesst. Auch die Erforschung der Krater, in denen dieses Wassereis nach Ausstrahlung von Radiowellen des NASA Deep Space Network mit 450 Kilowatt bei 8,51 Gigahertz nach bisheriger Analyse gemessen wurde, wird ein Programmpunkt der „Messenger“-Mission sein. Es gibt da aber noch einen ganz anderen.
Sonnenstürme im Zyklus 24 haben begonnen
Unser Stern ist vor wenigen Tagen in seinen neuen Zyklus 24 eingetreten. Begonnen hat diese nur 11-jährige Phase mit dem neuen Sonnenflecken Nr.10.981 (gezählt wird seit 1972) , der plötzlich, aber erwartet, auf der Sonne erschien (10). Vergangenes Jahr hatten Wissenschaftler den März 2008 als Beginn des neuen Zyklus geschätzt, dass er bereits jetzt beginnt, lässt auf einen recht aktiven Zyplus schliessen.
Und in der Tat: gestern meldete die ESA (europäische Raumfahrtagentur, die ein elendes Schattendasein am Gängelband des grossen Bruders und seiner britischen Raumfahrtagentur führt), das SOHO („(Sonnen- und Heliosphären-Observatorium“, 11) habe zwei neue Ausbrüche von Sonnenstürmen beobachtet. (12)
Diese Sonnenstürme („solar flares“, 13), sind im Prinzip gigantische Explosionen auf der Sonne, die bogenförmig Plasma mit annähernd Lichtgeschwindigkeit in die Sonnenatmosphäre und in den Kosmos schleudern. Ebenso erzeugen sie elektromagnetische Strahlung höchster Itensität in allen Wellenbereichen, um Gebiete, in denen in Minuten riesige Magnetfelder entstehen und neue Wellen intensiven Sonnenwindes in die Unendlichkeit schicken, von denen ebenfalls . Im Zentrum der Sonnenstürme:
Die Dunklen Punkte
Man nennt sie, wie es der Mensch üblicherweise mit Dingen tut, von denen er keinen SCHIMMER hat, verächtlich „Sonnenflecken“.
Quellen:
(1)
http://en.wikipedia.org/wiki/Freddy_Mercury
(2)
http://messenger.jhuapl.edu/news_room/status_report_01_14_08_2.html
(3)
http://www.astrobiology.com/news/viewpr.html?pid=21587
(4)
http://de.wikipedia.org/wiki/Merkur_%28Planet%29#Magnetfeld
(5)
http://static.scribd.com/docs/45kioe9g0rb51.swf?INITIAL_VIEW=width
(6)
http://de.wikipedia.org/wiki/Merkur_%28Planet%29
(7)
http://en.wikipedia.org/wiki/Dynamo_Theory
(8)
http://de.wikipedia.org/wiki/Dunkle_Energie
(9)
http://de.wikipedia.org/wiki/Merkur_%28Planet%29#M.C3.B6glichkeit_von_Eis
(10)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/101417
(11)
http://de.wikipedia.org/wiki/Solar_and_Heliospheric_Observatory
(12)
http://www.esa.int/esaCP/SEMT1J3MDAF_index_0.html
(13)
http://en.wikipedia.org/wiki/Solar_flare