Hamburg, Berlin: Während die leeren Versprechungen von einem Ende der grossen Koalition in Berlin kein glückliches Ende nehmen wollen (1), hat der Hamburger SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann („Nein, nein, nein“) sich bereits in seine Rolle des Kleinen vom Ole gefügt. Unterwürfig in gewohnt dienstlicher Mission unterwegs, hat er Angst vor den Linken die keine sind und versucht alles, Vize-Popper an der Elbe und Kusch-Kusch nach Ronald Schill zu werden.
Jeder, der lesen kann – das ist in der zukünftigen Mittelmeerrepublik Deutschland gerüchteweise noch die Mehrheit – weiss, dass rot-grün eine Utopie ohne eigene Webseite ist. Naja – jedenfalls ohne Mehrheit.
Eine Umfrage aus letzter Woche (der Vor-Zumwinkel-Ära) sah die „Linken“ bei 7%, die SPD bei 34% und die Schwarzgrüne GAL unter Christa Goetsch noch bei 10%. Das macht zwar wieder einmal eine Mehrheit rechts von der Union (mit der FDP ganz rechts aussen), von der gewisse Spinner schon in den 80ern redeten und dafür rausflogen.
Aber seit den 80ern weiss man einfach: „Weiter so“. Man fühlt das irgendwie. Man weiss, das ist gut so.
Und weil das so ist, ist das vernünftig, und wenn das vernünftig ist, ja dann machen wir das auch so, Genossinnen und Gen..liebe Parteikinder und Kinderinnen. Basta.
Und dann kann man mit der SPD und den Grünen auch jeden Dreck machen, und dann mit der Bevölkerung, das ist dann eben so und weil das so ist und so weiter.
Beust (mit seiner runtergerockerten CDU Hamburg letzte Woche im aufziehenden Lichtensteinnebel bei 41%) braucht händeringend irgendeinen Partner. Christa Goetsch (GAL) gab ihre willige Partei schon hin, während Naumann noch von wirren rot-grün Phantasien faselt.
Was hätte Helmut Schmidt zu solchen Visionen gesagt?
Allerdings darf – bei aller platonischer Beust-Liebe der grünen Spitzenkandidatin – ein schwarzgrünes Bündnis eher bezweifelt werden. Die Selbstmordrate der Bündnisgrünen auf Bundesebene lag schon mal höher.
Was bleibt?
Am Horizont lahmt ein Gespenst heran, es grinst und hat aus Schreck vor sich selbst ganz bleiche Haare.
DEUTSCHLAND SUCHT DEN REGIERUNGSSTAR
Man stelle sich nur einmal vor, Dieter Bohlen müsste eine Regierung casten…
Ole von Beust steht da, mit schwitzenden Fingern. Tönt´s von vorne aus dem Off durch die blendenden Scheinwerfer:
„Sag mal, was willst Du Pfeife eigentlich noch hier?“
„Ich..ich..also, ich denke..w..wir könnten Hamburg noch voranbringen..“
„Einen Schritt in den Abgrund oder was?“
„Nein, ich meine, doch, wir könnten gemeinsam in dieser Stadt noch was bewegen..“
„Bewegen kann ich mich selber. Willst Du jetzt Regierungsstar werden oder nicht?“
„Ja, doch, klar, aber selbstverständlich..“
„Ja, dann zeig mal was Du auf der Pfanne hast.“
„Äh, naja, äh, ich, wir, wir haben viele Freunde in der Stadt..“
„Die hab ich auch.“
„..und..und..wir haben die Erfahrung die man braucht..“
„Wofür und wovon?“
„Wie man mit den Leuten umgeht..“
„Wie man mit Leuten Scheisse umgeht weiss ich selber.“
„Aber irgendjemand muss es doch machen..“
„Aber warum du?“
„Na es traut sich doch keiner..“
„Also, jetzt hör mir mal zu, du Frisör: nur weil alle anderen genau solchen Weicheier wie du oder noch schlimmer sind, wirst du noch lange kein Regierungsstar. Jedenfalls nicht solange ich hier was zu sagen habe, und das habe ich. Und jetzt raus.“
….
So. Und jetzt stellen sie sich einfach vor, Sie wären Dieter Bohlen.
(…)
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Quellen:
(1)
http://derstandard.at/?url=/?id=3237554
(2)
http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEHUM63627720080216