Terror-Bäumchen, schüttel Dich..

Hinter den angeblich verstärkten US-Raketenangriffen auf die Atommacht Pakistan, Witzerklärungen von deutschen Geheimdienst-Chefs, der Veröffentlichung von antimoslemischer Propaganda durch Faschisten in Holland, der lächerlichen Erklärung der Israelis die Hisbollah könnte demnächst ein Atomkraftwerk bombardieren und ewigem, substanzlosem Geschwätz über „Anschläge“ in Deutschland steckt nach dem gescheiterten Besuch von Vize-Aussenminister Negroponte in Pakistan die nackte „Panik“ der US-Regierung (so der pakistanische Professor Pervez Hoodbhoy) vollkommen die Kontrolle im Mittleren Osten zu verlieren und den Terrorkrieg beenden zu müssen.

NEGROPONTES BESUCH IN PAKISTAN: AUFDRINGLICH, PANISCH, GESCHEITERT

Drei Tage lang nervte US-Vizeaussenminister John Negroponte, zusammen mit Assistent Richard Boucher, die pakistanische Öffentlichkeit. Obwohl noch nicht einmal ein pakistanischer Aussenminister ernannt worden war drängelte sich der US-Diplomat in Islamabad auf, erteilte ungefragt schlechte Ratschläge, traf sich ausgerechnet im „Terrorgebiet“ an der afghanisch-pakistanischen Grenze mit Milizenführern („Stammesältesten“) um dann der pakistanischen Regierung von Gesprächen mit diesen abzuraten, weil man mit denen ja sowieso nicht reden könne.
„Sicher hat niemand hier sie willkommen geheissen“, so Pervez Hoodbhoy von der Islamabader Quaid-e-Azam Universität zu den ungebetenen Gästen aus den USA.
„Es ist ein Zeichen von Panik, Angst, dass ihnen die Dinge aus den Händen gleiten könnten“.
„Schlechtes Timing gibt die falschen Signale, wenn sie zum Beispiel versuchen die neue Regierung unter Druck zu setzen die gerade erst geformt wird“, so dazu der Generaldirektor des Instituts für Strategische Studien in Islamabad, Shireen Mazari.

Währenddessen gibt es durch die neue Koalition der Willigen weltweit Nonsens-Erklärungen und Panikmache als flankierende Nebelkerzen und Ablenkungsmanöver.

ISRAEL

Nachdem vor kurzem ein Spionagefall im israelischen Atomkraftwerk Dimona durch einen leitenden Angestellten namens „Moshe“ (klingt nicht sehr antisemitisch) aufflog, entblödeten sich die israelischen Militärs gestern nicht über eine „anonyme Quelle“ im Verteidigungsministerium vor einem „Raketenangriff“ der libanesischen Hizb-Allah (Hisbollah) auf das Atomkraftwerk zu warnen – mit Hilfe des Iran, natürlich.
DEUTSCHLAND

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann lüftete heute endlich das Geheimnis, dass die friedliche und wundervolle Fussballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland in Wirklichkeit ganz, ganz, gaaaaaaanz gefährlich gewesen sei – weil, da schwebte das drosse Terr-Rohr über dem Eröffnungsspiel.
Rein zufällig fiel ihm das in den USA ein. Er hält sich da zur Zeit aus unbekannten, aber sicherlich sehr, sehr bayrischen Gründen auf.
Der dramatische, schröckliche, unfassbar terrormässige Vorfall seinerzeit:
ein einzelner Mann, der dem „islamistischen Extremismus zuzurechnen“ sei, habe sich im Bereich der Allianz-Arena in München „auffällig verhalten“. Daraufhin habe ihn die Polizei „intensiv überprüft“.
Aber welche Nationalität der Mann hatte, das konnte leider nicht „ermittelt“ werden. Auch wo der Mann heute sei, tja, keine Ahnung.
Aber er sei sicher, ganz, ganz, ganz sicher sehr gefährlich gewesen, so die untertänigst königlich-bayrischen Hofberichterstattungsunternehmen der hiesigen patriotischen Einheitsmedien.

Währenddessen trat nun nach BND-Chef Ernst Uhrlau vor ein paar Tagen heute BKA-Chef Jörg Ziercke mit genau derselben Schwachsinnserklärung vor die Presse:
man wisse nichts, es gäbe keine konkreten Hinweise, aber man „befürchte“ alles und vor allem das Schlimmste. Vor allem durch die, pruuusssst, „Islamische Dschihad Union“.
Ein erbarmungswürdiges Schauspiel.
Man hatte heute bei Zierckes Auftritt in N-24 das Gefühl, einen alten, zerknitterten Akteur zu sehen, der schon wieder seine Rolle rutterrattern muss obwohl sie ihm selber zum Halse raushängt.

Auf die ganzen Sawahiri-Bin Laden-Statements von heute einzugehen wäre wie eine Buchkritik zu „Hänsel und Gretel“. Langsam müsste man es kennen.

SHAKE IT, BABY, SHAKE IT

In ihrem wie immer schlechten Versuch die Welt auf den Kopf zu stellen und dann den selbst Daumen zu heben, liess die US-Regierung gestern über eine ebenfalls anonyme Quelle, dann die „Washington Post“ und dann „Reuters“ erklären:

„Die US-Regierung befürchte, dass die Unterstützung durch Pakistans Präsident Pervez Musharraf bald abnehmen könnte, berichtete die `Washington Post` am Donnerstag unter Berufung auf nicht näher genannte US- Kreise. Daher solle der Extremistengruppe nun so viel Schaden zugefügt werden wie nur möglich.“

Daher nun verstärkte Raketenangriffe auf Pakistan, usw, hui buuuh, schauder..

In der ersten Station des weltweiten Blödel-Zitatenkarussells stand heute ein recht interessanter Satz:

„A senior U.S. official called it a `shake the tree` strategy.“

Das ist genau das, was passiert. Die US-Strategen und Propagandisten rütteln am Baum und warten darauf, dass ihnen die Früchte zufallen.
Aber der Baum ist nicht „Al Qaeda“ oder „Al Kaida“, diesen Feind gibt es nicht. Der Baum sind wir, die deutsche Öffentlichkeit, von der das Wohl und Wehe eines Imperiums und seines Krieges abhängt.
Wir sollen mürbe gemacht und solange dichtgequatscht werden, bis wir die innere und äussere Kriegführung welche uns Militärführung, transnationale Kreise und die Bundesregierung aufdrücken wollen, ohne Widerstand akzeptieren.

Dabei stellen sich die Gegner der Republik immer dümmer an.
Ein gutes Zeichen.

(…)

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