Abgeschossene Drohne über Abchasien war israelischer Bauart

Der Konflikt zwischen Russland und Georgien hat eine internationale Dimension

Die vor wenigen Tagen über der formell georgischen Provinz Abchasien abgeschossene Drohne war nach Angaben der dortigen Behörden israelischer Bauart. Die Trümmerteile zeigten eine Waffe der Firma Elbit Systems aus Israel, so die Berichte.

Die Behörden Georgiens hatten angegeben, die Drohne sei durch ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen worden. Moskau dementierte dies.

Abchasien hat sich bereits 1992 für unabhängig von Georgien erklärt und steht unter dem Schutz Russlands
Die Regierung in Tiflis verwies aber auf mitgeschnittene Daten des NATO-Radarsystems, in welches das angehende NATO-Mitgliedsland Georgien bereits integriert ist.

Elbit Systems produziert NATO-Waffen

Der Rüstungskonzern Elbit Systems hatte erst im Januar einen Vertrag mit den Streitkräften der Niederlande abgeschlossen. Nach eigenen Angaben hoffte die Firma auf weitere Aufträge aus dem NATO-Raum.
Ebenso hat Elbit einen gegen „extreme Bedingungen“ („rugged“) immunen taktischen Computer für das US-Militär gebaut.

Die „V2-Spezifikation“ des US-Militärs für „rugged computers“ beinhaltet u.a. auch eine Immunisierung gegen den sogenannten „electromagnetic pulse“ (EMP), der bei atomaren Explosionen freigesetzt wird.

Elbit Drohnen wie die Elbit Hermes 450 werden seit Jahren auch von US-Behörden zur Überwachung der Landgrenze zu Mexiko eingesetzt.

Eine auf der Hermes 450 basierende Drohne, die „Watchkeeper WK450“, baut die israelische Waffenfirma seit 2005 für das britische Militär.
Auch Israel bemüht sich um eine Mitgliedschaft in der NATO und soll in die geplante Mittelmeerunion.

Deutsch-israelische Rüstungskooperation

Die Militärs von Israel und Deutschland pflegen mit dem Segen ihrer Regierungen bereits seit den 80ern engste Rüstungsbeziehungen. U.a. entwickelte der EADS-Geschäftsbereich Systems & Defence Electronics zusammen mit der Israel Aircraft Industries (IAI) die Drohne Anti-Radar (DAR).

Die DAR wurde 1989 zuerst der Bundesregierung angeboten. Die lehnte damals ab. Dann verkauften die Israelis die Drohne unter dem Namen „Harpy“ u.a. an die Türkei, Indien und China. 2004 gab es deswegen sogar kurzzeitig Beschwerden aus Washington, wo man sich aber schnell wieder beruhigte.

Die militärische Zusammenarbeit im Bereich Forschung & Entwicklung unterliegt oft einer strengen Geheimhaltung. Konkrete Projekte werden selten bekannt. Einiges der wenigen war das am 24. November 1998 in Kraft getretene Übereinkommen zwischen dem Bundesminister der Verteidigung und dem israelischen Verteidigungsministerium über die Zusammenarbeit bei der Forschung und Technologie auf dem Gebiet der Verteidigung.

Es beinhaltete Angaben über Ziel und Art der Kooperation, die Arbeitsteilung, Modalitäten der Vertragsvergabe, Finanzierung sowie andere administrative Bestimmungen und galt für zehn Jahre.
Am 18. September 2000 wurde die Technische Vereinbarung Nr.1 zum Übereinkommen abgeschlossen. Die Vereinbarung Nr.1 regelte die Details eines gemeinsamen Forschungsprogramms zum Schutz vor B- und C-Waffen.

Vor kurzem unterschrieb die Merkel-Steinmeier-Regierung 8 neue Abkommen in Israel (darunter auch militärische), dessen Ziel es sei, „die strategischen Beziehungen zwischen unseren Ländern auf allen Gebieten zu erweitern“. Anzunehmen, dass es sich hierbei um eine Verlängerung der Geheimabkommen handelte.

EADS und IAI verhandelten bereits 2003 über engste Kooperation bei der Waffengattung Drohnen, die Version „Eagle-2“ ist zur Zeit in der Entwicklung.

Bundeswehr operiert in Georgien

Die deutschen Streitkräfte sind im Rahmen der UNOMIG-Mission in Georgien im Einsatz, mit dem „Status eines Militärbeobachters der Vereinten Nationen mit allen sich daraus ergebenden Rechten und Pflichten.“

(…)

Artikel aus 2007:

14.08.2007
„Bombenanschlag“ auf Zug: Vertuschungsmanöver in Russland
07.08.2007
Das Imperium erhöht die weltweite Spannung I – Georgien

aus 2006:

29.09.2006
Georgien: Blockade gegen russische Truppen hält an

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