Olbermann zu McCain: "Das ist Wahnsinn"
Der US-Präsidentschaftskandidat verglich letzte Woche Irak mit Deutschland und meinte, es sei „nicht allzu wichtig“ wann die US-Truppen nach Hause kommen.
Der liberale Fernsehkommentator Keith Olbermann, MSNBC, hat sich in seinem neuesten Kommentar den rechten Bewerber um das Weisse Haus, John McCain, vorgeknöpft. Dieser hatte bei einem Fernsehinterview am 11.Juni mit MSNBC folgendes Statemant über den seit 2003 laufenden Besatzungskrieg im Irak abgegeben:
MCCAIN:
„Eine Menge Leute sagen jetzt, die Angriffswelle („surge“) funktioniert. Jeder der die Fakten auf dem Feld kennt, sagt das.“Frage MSNBC:
Wenn sie funktioniert, Senator, haben Sie jetzt eine bessere Einschätzung davon wann die Amerikanischen Streitkräfte nach Hause kommen können?
MCCAIN: Nein, aber das ist nicht allzu wichtig. Was wichtig ist sind die Opferzahlen in Irak. Amerikaner sind in Südkorea. Amerikaner sind in Japan. Amerikanische Truppn sind in Deutschland. Das ist alles Bestens. Amerikanische Operzahlen und die Möglichkeit zum Abziehen. Wir werden fähig sein uns zurückzuziehen. General Petraeus wird uns im Juli sagen wenn er denkt wann wir das tun werden.
(Da sind wir aber sehr gespannt, wann der zukünftige Chef von CENTCOM der Meinung ist sich aus Deutschland zurückziehen zu können. We´re eager to hear that, General Petraeus.)
MCCAIN:
Aber der entscheidende Punkt ist, wir wollen nicht mehr in irgendweiner Weise dass Amerikaner verletzt werden. Und zwar so, dass sie sicher sind, und unserem Land dienen, und nach Hause kommen in Ehre und im Sieg – nicht in einer Niederlage, was bei Senator Obamas Vorschlag der Fall wäre. Und ich bin stolz auf sie, und sie machen einen grossartigen Job. Und wir sind erfolgreich.
Die Äusserungen sorgten für einige Unruhe in der us-amerikanischen Öffentlichkeit.
Es folgte der TV-Kommentar von Keith Olbermann, dessen Statements über einflussreiche Politiker in den USA weithin gefürchtet sind.
DER HEUCHLER JOHN MCCAIN
Vietnam-Veteran McCain hatte am 18.März nach einem Besuch an der Front im Irak während einer Pressekonferenz in der jordanischen Haupstadt Amman vor laufender Kamera zweimal behauptet, dass der Iran „Al Kaida“-Militär trainieren und dann in den Irak „zurücksenden“ würde.
Nach mehreren Nachfragen seitens US-Journalisten hatte sich daraufhin der ihn begleitende US-Senator Joe Lieberman zu ihm herübergebeugt und ihm etwas ins Ohr geflüstert. Danach hatte sich McCain öffentlich korrigiert und geäussert, er habe nicht „Al Qaida“, sondern „Extremisten“ gemeint.
Am nächsten Tag äusserte McCain in einem Fernsehinterview, er habe sich diesbezüglich sofort korrigiert, die zweimal während der Pressekonferenz aufgestellte Behauptung sei ein Versehen gewesen.
Das war gelogen.
Der Präsidentschaftskandidat der Konservativen in den USA hatte diese Behauptung schon vor seiner Reise in den Irak aufgestellt und dann wegen Nachfragens der Presse einfach stillschweigend beerdigt.
US-VETERANEN ÜBER JOHN MCCAIN
Unter Vietnam-Veteranen von “Vietnam Veterans against John McCain” und “U.S. Veteran Dispatch” wird John McCain der “Manchurian Candidate” genannt.
Er soll als “Singvogel” während seiner Gefangenschaft nicht nur priviligierten Status als Sohn eines Admirals genossen, sondern den Nord-Vietnamesen auch umfangreiche Informationen gegeben haben. Weder sei er jemals gefoltert worden, noch habe er heldenhaft sich zum Bleiben in Gefangenschaft entschlossen.
Vielmehr sei er nicht mit der ersten Welle von Gefangenen zurückgekehrt damit er nicht als Kollaborateur auffliege.
Seine Verletzungen habe er sich nur dadurch geholt, dass er während des Absturzes nicht vorschriftsmässig seine Arme und Beine angezogen habe.
Der FBI-Unterhändler Jack McLamb, selbst Vietnam-Veteran, nannte McCain deshalb in der “Alex Jones Radio Show” ein “lügendes Stinktier”.
Es gibt umfangreiches Material und Mitschriften über diese Vorgänge, die samt und sonders durch das Pentagon als geheim klassifiziert wurden.
Es existieren 32 Tonbänder mit Aussagen von John McCain während seiner Gefangenschaft.
Die Vorwürfe und Angaben bezüglich John McCains und seine Rolle in vietnamesischer Gefangenschaft stammen aus dem konservativen Spektrum von US-Senatoren und hochrangigen Beamten, darunter Senator Bob Smith (R-NH), Senator Bob Dornan (R-CA), Al Santoli (parlamentarischer Stabschef des US-Rates für Aussenpolitik), Dr.James Lucier (ehemaliger Stabschef des US-Senats).
(…)
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aus 2007:
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