McCain-Stratege: Terroranschlag "wäre sicherlich ein grosser Vorteil für ihn"

In einem Interview äussert Charles Black ausserdem, dass der Bhutto-Mord in Pakistan McCain bei der Nominierung als US-Präsidenschaftskandidat „half“.

Washington ist in Aufruhr. So deutlich hat noch niemand die Zusammenhänge zwischen tödlichen Attentaten und Politik gemacht.
Charles Black, Stratege des US-Präsidentschaftskandidaten der „Republikanischen Partei“, hatte in einer gestern veröffentlichten Lobhudelei des Magazins „Fortune“ auf John McCain bezüglich eines „Terroranschlags“ in den USA während des Rennens um die Macht im Weissen Haus wörtlich gesagt:

„Sicher wäre das ein grosser Vorteil für ihn.“

Hört, hört.
Aber damit nicht genug. Auch die Ermordung der jahrelang durch den Westen unterstützten pakistanischen Ex-Premierministerin Benazir Bhutto, so Black, hätte dem Neokonservativen McCain zu seinem Posten als Präsidentschaftskandidat verholfen.
Die Ermordung von Bhutto im Dezember sei zwar „unglückliches Event“ gewesen, so Stratege Black im CNN Money-Ableger „Fortune“.

„Aber sein Wissen und die Fähigkeit darüber zu reden betonten wieder einmal, dass dies der Mann ist, der bereit für den Posten des Obersten Kommandeurs ist“.

Zur Erklärung: mit „Oberster Kommandeur“ ist auch unser Cäsar, der Präsident der USA gemeint.

Was die Sache aber noch heikler macht: nach Berichten u.a. der „Washington Post“ löste Charles Black erst Anfang dieses Jahres die Verbindungen zu der Berater-Firma, die er selbst gegründet hatte. Diese repräsentierte ausgerechnet Benazir Bhuttos Partei, die „Pakistan People‘s Party“.
D.h.: Black arbeitete zum Zeitpunkt der Ermordung Bhuttos für sie. Oder sagen wir mal: er war ihr Angestellter und bekam von ihr Geld.

DER SELTSAME TOD VON BENAZIR BHUTTO

Die Umstände des Todes von Benazir Bhutto sind bis heute ungeklärt. Nach ihrer Ermordung waren Berichte über ein umfangreiches, 160 Seiten starkes Dossier mit brisanten Information laut geworden, welches sie den Legislativ-Staatsmännern Arlen Specter (Republikaner, Senat) und Patrick Kennedy (Demokraten, Repräsentantenhaus) am Tage ihres Todes bei einem Treffen übergeben wollte. Das Dossier – was nie auftauchte – beinhaltete angeblich Angaben über eine Verschwörung des pakistanischen Geheimdienstes ISI und der Wahlkampfkommission gegen sie.

CHARLES BLACK: IM AUFTRAGE SEINES COMMANDERS-IN-CHIEF

Als Berater arbeitet Black auch eng mit dem derzeitigen US-Präsidenten Bush zusammen. Schon für seinen Vater, der ehemaligen US-Präsidenten George Bush Senior war Black tätig, auch für Ronald Reagan.
Ebenso als „Berater“ (Agent) für den Guerillaführer Jonas Savimbi (Angola), Ferdinand Marcos (damaliger „Präsident“ der Phillipinen), für den Diktator Mobutu in Zaire, Gen. Ibrahim Babangida in Nigeria, Siad Barre in Somalia, für die Regierungen von Kenia, Aquatorial Guinea, usw.

CLINTON WARNTE 2007 VOR TERRORANSCHLAG ZUGUNSTEN DER US-REPUBLIKANER

Bereits am 23. August 2007 Während ihres Vorwahlkampfes hatte die demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton während einer Wahlkampfveranstaltung vor einer verdeckten militärischen Operation, Verzeihung, „Terroranschlag“ zugunsten der „Republikanischen Partei“ gewarnt.
Wörtlich hatte sie gesagt:

„Es ist eine schreckliche Perspektive sich selbst zu fragen, `Was wäre wenn, was wäre wenn? Aber wenn bestimmte Dinge passieren zwischen dem jetzigen Zeitpunkt und der Wahl, besonders in Bezug auf Terrorismus, wird das automatisch den Republikanern wieder einen Vorteil geben, egal wie falsch sie dieses Thema behandelt haben, egal wieviel gefährlicher sie die Welt gemacht haben.“

Seltsamerweise sprangen daraufhin den Republikanern sowohl einige Blogs als auch andere demokratische Kandidaten bei. „Verglichen mit George Bush gibt es nicht einen einzigen Demokraten auf dem Planeten, der einen besseren Job als Kommandeur machen könnte als George W. Bush“, so damals im August 2007 der Kandidat John Edwards, Demokraten. Edwards unterstützt mittlerweile Barack Obama.

MCCAIN: DER GEFALLENE KANDIDAT

McCain distanzierte sich gestern holprig und konsterniert für das Statement seines Strategen Black, von dem er offensichtlich überrascht wurde.

„Ich kann mir nicht vorstellen warum er das gesagt hat. Es ist nicht wahr. Ich habe unermüdlich seit dem 11.September daran gearbeitet eine neue Attacke auf die Vereinigten Staaten von Amerika zu verhindern. Meine Akte ist da sehr sauber.
Ich kann mir das nicht vorstellen, also wenn er gesagt hat dass — und ich kenne den Zusammenhang nicht — ich muss da tüchtig widersprechen.“

Das Obama-lager nutzte die Äusserungen McCains natürlich um das „change“-Wort wieder in alle Kanäle zu blasen.
Absolut uniformierte, ja oder sogar geringqualifizierte Beobachter dieses interessanten Vorgangs könnten zu dem Eindruck kommen, dass John McCain von sehr einflussreichen Kreisen soeben fallen gelassen wurde, da man jetzt von einem Sieg der „Demokraten“ ausgeht.

OBAMA UND CLINTON: DIE ZEREMONIE

In wachsender Panik sehen die US-Neokonservativen derweil auf die gemeinsamen Auftritte von Barack Obama und Hillary Clinton diese Woche.
Donnerstag trifft man sich mit Finanziers („fundraiser“) in Washington, und am Freitag wohl zu der lang ersehnten, symbolischen Versöhnungsparty in Unity, Bundesstaat New Hampshire.

(…)

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aus 2007:

27.08.2007 USA,Clinton: Terroranschlag vor Wahlen hilft Republikanern

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