Hamas: Fatah-Milizionäre gefährden Waffenruhe für Palästinenser
Gaza: Der Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri kritisierte heute das Abfeuern von zwei Raketen auf israelisches Territorium aus dem Westjordanland. Zu dem Raketenabschuss auf unbewohntes Gebiet in Israel hatte sich der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung des palästinensischen „Präsidenten“ Mahmud Abbas, die sogenannten Al-Aksa-Brigaden bekannt.
Die Hamas verlautbarte in ihrer Stellungnahme dass diese Raketenangriffe nichts und niemandem ausser der Besatzung durch Israel nützen würden, indem sie dieser noch ein Alibi verschafften.
Zuhri bestätigte dass die Hamas „alle notwendigen Handlungen unternehmen würde um den nationalen Konsens“ hinsichtlich des Fortdauerns der Waffenruhe zu bewahren und sagte, die Gruppe welche den Angriff inszeniert habe trage „die volle Verantwortung, zusammen mit Israel, für den Belagerungszustand“ von Gaza.
Interessant war die Meldung im „Focus“ , welcher wissen wollte dass die vom Westen und der USA ausgerüsteten Fatah-Milizionäre die Raketen nur deshalb auf Israel abgefeuert hätten weil diese ebenfalls eine Waffenruhe mit Israel für das Westjordanland anstrebten.
Die Israelis erlaubten vor kurzem sogar die Lieferung von 25 russischen Panzern an die Autonomiebehörde von Abbas. Überdies bot die Regierung in Jerusalem bereits im Juni 2007 der im Machtkampf von Gaza unterlegenen Fatah sogar 300 Millionen Euro, damit sie die Hamas im Westjordanland verbietet.
Zudem müsste nach der unter obskuren Umständen abgelaufenen „Razzia“ des israelischen Militärs am 7.März 2007 eigentlich von dieser Miliz namens „Al-Aksa-Brigaden“ nichts mehr übrig sein. 17 Guerillas waren dabei im Hauptquartier des Fatah-Militärs in Ramallah festgenommen worden, offenbar mit stillschweigender Zustimmung der Abbas-Regierung, die ihre überflüssigen Militanten auslieferten.
Kurz vor dem Raketenabschuss auf Israel durch die Abbas-Truppe hatte das israelische Militär übrigens angedeutet, es könne eventuell Freitag zu einer Lockerung der Hunger-Blockade kommen. Nach den Raketenabschüssen wurde dies durch die israelischen Behörden auf unbestimmte Zeit verschoben.
Nach mehreren Raketenangriffen, zu denen sich die Gruppe „Islamischer Dschihad“ bekannt hat, sowie Mörsergranatenbeschuss unbekannten Ursprungs auf Israel in dieser Woche (während bei der Nahost-Palästina-Konferenz in Berlin alle die Hand aufhielten) waren nach dem Ende der Konferenz durch das israelische Militär eine erneute Blockade gegen die 1.4 Millionen Menschen in Gaza verhängt worden.
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aus 2007:
07.03.2007 Israel,Palästina,Friedensplan: Razzia gegen die „Al-Aksa-Brigaden“