Clement auf Bärenfell, den Fluss hinab…
Während die Oberschicht um ihre Raubkopie „SPD“ zittert, steht diese vor ihrer Neugründung als Sozialdemokratische Partei
Berlin: Man ist es eigentlich leid immer wieder die gleichen Links rauszuholen, im gleichen Turnus wie die „SPD“ über Jahrzehnte Linke rausgetan hat. Aber manchmal gibt es da so Anlässe, die lohnen sich.
VORGESCHICHTE
Die sogenannte „SPD“ hat unter Leuten wie Clement, die im Leben nichts hinbekommen haben ausser selbst an das zu kommen was sie anderen versprochen haben, selbst das Bisschen versaut was Sozialdemokraten und Demokratische Sozialisten seit dem 27.Mai 1875 erreicht haben.
Nun war der Anspruch damals, als sich der Arbeiterverein Lasalles der „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschland“ anschloss welche sich dann zur „Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands“ (SAPD) umbenannte, sicher ein grösserer als 133 Jahre später einen Wolfgang Clement an der Backe zu haben.
Auch dass nach der gescheiterten Matrosenrevolution von 1918 sich blitzschnell zwei Parteien im Namen des Sozialismus gründen würden, nämlich am 1.Januar 1919 die KPD und am 5.Januar die APD, aus der dann am 24. Februar 1920 die NSDAP wurde, hatte man sich damals beim Original sicher nicht so vorgestellt.
Die ehemalige SAPD, später SPD, war insofern von Anfang an ein Erfolgsmodell, als dass viele versucht haben sich ihr aufzudrängen, sie nachzuäffen, sie zu kopieren, ihr Etikett zu klauen und sich selbst umzuhängen , in ihrem Namen zu sprechen und damit das Gegenteil der eigentlichen SPD-Programmatik zu erwzingen oder den Leuten einfach weiss zu machen dass sie das alles besser könnten als die SDAP (SPD).
Als begehrte Raubkopie, gerade ihrer selbst, war sie also ein Erfolg. Nur politisch, da hat die SPD versagt, und zwar bis heute.
Nichts bekam sie hin, nichts. Es gibt nicht eine einzige Errungenschaft, die sie selbst geschaffen, erfunden oder erzeugt hat. Entweder waren es gesellschaftliche, kulturelle sowie politische Prozesse und Kämpfe die sie einfach adaptierte um an Popularität zu gewinnen oder strategische Entscheidungen von Einzelpersonen und starken Charakteren verschiedenster Richtungen welche der Partei aufgezwungen wurden.
Sie selbst, die Partei SPD, hatte noch nie ein Leben. Noch nie.
Sie hat die Menschen verbraucht oder zynisch gemacht, sie zerschlissen oder korrumpiert, sie zu bedeutungslosen, würdelosen Karteileichen oder skrupellosen Funktionären befördert bzw. degradiert. Sie hat ihre besten Köpfe rausgeekelt oder rausgeschmissen und nur die Mittelmässigen, die Bräsigen, die Schleicher und Stubenfliegen übrig gelassen, die wie Wolfgang Clement in der hauseigenen Monarchie Nordrhein-Westfalens aufstiegen durch Nichtstun, die Klappe halten und Lobbyismus.
DER SUPERMINISTER
Wolfgang Grosswesir Isnogud Clement hat es nie verstanden, warum er nicht endlich Kalif wird anstelle des Kalifen. Nicht unter NRW-Ministerpräsident Johannes Rau, nicht unter Bundeskanzler Gerhard Schröder. Er wollte eigentlich immer nur eines sagen, „Gehen Sie doch aus dem Weg, sie stören mich bei meinem Aufstieg, verdammt noch mal…“
Es war diese hastige Ungeduld bei den Interviews, dieses „ja-verstehen-Sie-nicht-wer-unter-mir-leidet-hat-mich-gewählt“, was dann später im Totaldesaster der Hartz IV-Gesetze dazu führte das der Herr Superminister vor den Kameras nicht mal mehr die Augen aufbekam. Ganze halbe Minuten sah man ihn, die Lieder unten, das Kinn oben wie zum Luft holen, um dann nach dem abschliessenden „da und da liegen wunderbare Broschüren, da können Sie sich alles nochmal durchlesen“ wie verzweifelt kurz die Augen aufzureissen um zu sehen ob man selbst noch da sei und der Angestellte von der Presse einem das bestätigen könne.
Dieser Superversager, dieses Supernichts von einem ex-Minister hat in seinem ganzen Leben als Politiker nicht eine einzige Leistung vorzuweisen. Was er umsetzte waren Vorgaben aus dem Kapital, Verzeihung, der „Wirtschaft“. Selbst hatte er noch nie eine Idee und war immer stolz darauf die guten Ideen im Parteiprogramm, denen er als SPD-Mitglied eigentlich seit 40 Jahren verpflichtet gewesen sein müsste, zu keinem Zeitpunkt umzusetzen. Immerhin das hat er mit der SPD gemeinsam.
ENDSTADIUM SKURRILISMUS
Wenn man sich jetzt wiederum in der deutschen Presselandschaft so umguckt, hat es so ein bisschen den Eindruck als ginge man durch ein Hospital in welchem uralte, kaum gehfähige Bet-Schwestern ihren faltigen, sterbenden Patienten in seltsam luxuriös aufgeblähten Nobelbetten verständnisvoll die Hand tätscheln und sonst nichts mehr für sie tun können, wobei die Patienten wiederum trotz Kanülen in jeden Zentimeter Haut noch von ihrer nächsten Spritztour erzählen, wie toll sie selber sind und warum die fetten Jahre noch vor ihnen liegen.
Wer nun die Papier- und Konzernpresse und wer die etablierte Parteienpolitik repräsentiert, man weiss es nicht.
„Interview: Gespräch mit Elmar Altvater – Die SPD ist in der größten Krise ihrer Geschichte“.
So fängt es schon mal an. Nun hat das „Hamburger Abendblatt“ aber noch mehr auf Lager um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Immerhin geht es hier um den Rauswurf eines Reaktionärs, und nicht um den irgendeines Sozialdemokraten aus der SPD.
„Frage:
Spaltet der Ausschluss von Wolfgang Clement die SPD?Altvater:
Nein. Eine Spaltung hat es schon gegeben, als SPD-Mitglieder ausgetreten sind, die dann die WASG gegründet haben und sich heute in der Linken wiederfinden. Möglich ist aber, dass viele die SPD noch verlassen und austreten. Einige werden sich der Linken anschließen, anderen den Grünen. Es wäre jedenfalls seltsam, wenn die SPD durch diesen Konflikt Mitglieder gewinnen würde.“
Wir verstehen, nein, wir folgen jetzt der Materie, wie sie tot die Elbe runterschwimmt auf all den Fellen von durch andere erlegten Bären, die man diesen gegen ein paar Streichhölzer für´s Lagerfeuer abgetauscht hat um die Jäger danach wieder in die Wildnis zu schicken:
da gab es also eine Spaltung. Verstehen Sie – eine Spaltung. Nix Kinderarmut, nix Verelendung ganzer Stadtteile, nix Reichtum der Besitzer, nix fallender Lohn für Arbeit, nix steigende Energiepreise, Steuerfreiheit der Konzerne, Zusammenbruch der Köperschaftssteuer, Milliardensubventionen für korrupte Banken aber keinen Mindestlohn und keine Ausbildungsplatzabgabe weil das Planwirtschaft wäre, neiiin..
Altvatter sacht: Spaltung.
Spaltung, sagt Altvater.
Spaltung.
Und nochmal: Spaltung.
Und jetzt noch einmal: SPAL-TUNG.
Haben Sie das Problem jetzt endlich begriffen? Das ist doch die Tragik, das ist doch das Fatale, das wir uns alle miteinander nicht mehr versöhnen können in dieser Gesellschaft, der Herr mit dem Knecht, der Arbeitssklave mit dem Besitzer, der Springer mit seinem Chef… Das stimmt doch so traurig, das sollte Thema in den Kirchen sein, in den Familien, an den Stammtischen, versöhnen statt spalten, beieinander und vor allem unter- und übereinander bleiben, darum muss es uns gehn, es drückt doch gar nicht wenn man unten liegt, jaaa. Sie müssen nur dran glauben..
Einheit. Ein-heit. Gemeiiiiiinsam. Bitte nur weiterlesen wenn Sie das begriffen haben.
Denn dann begreift man auch die Krise, die sich auftut weil ein RWE-Vorstandsmitglied – was aufgerufen hat die SPD nicht zu wählen weil die in Hessen nicht mehr gemeiiiiinsam mit dem Konzern Politik macht – nun aus der SPD rausfliegen soll vor deren Wahl er gewarnt hat und deren Mitglied er trotzdem immer noch ist obwohl er ihr in den letzten 10 Jahren nur geschadet hat und ständig vor ihr warnt was sie tun könnte wenn sie Parteitagsbeschlüsse wirklich umsetzen würde.
IHR KOMA-LEIN KOMMET..
„Altvater:
Die SPD befindet sich meiner Meinung nach in der größten Krise ihrer Geschichte, und es bedarf großen Geschicks, da wieder herauszufinden.Frage:
Und wer kann helfen?
Altvater:
Diese Person gibt es nicht in der SPD, das ist ja auch ein Teil der Krise.“
Das Problem ist doch in Wirklichkeit folgendes: gibt es denn noch eine Person, der die SPD hilft?
Nein? Na dann soll sie sich auch nicht beschweren. Und wenn doch, dann soll sie auch ruhig untergehen mit Wolfgang Clement, der da dem Bärenfell anderer namens „SPD“ aufgebunden den Fluss hinabtreibt.