Polizeieinsätze bei Fußball-Bundesligaspielen dürfen nicht kostenlos sein
Man ist sich ja in letzter Zeit sehr selten einig mit den Gewerkschaften, aber die Forderung der deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) im Deutschen Beamtenbund (DBB), erscheint mehr als vernünftig, wenn man sie auf die Profiligen begrenzt. Wer mit Sport Geld verdienen will, soll das gerne tun, aber dann muss derjenige auch alle Kosten für den Einsatz von Polizei und Rettungskräften tragen.
In der Diskussion über die Forderung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) nach Beteiligung der Fußballvereine an den Kosten für Polizeieinsätze bei Fußball-Bundesligaspielen kommt Unterstützung von Seiten der Politik. In Hamburg sprachen sich Innenpolitiker von CDU und SPD für eine Beteiligung der Vereine an den Polizeikosten aus. Angesichts von Haushaltskürzungen gerade auch im Polizeibereich sei es nicht hinnehmbar, dass Sportvereine große Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit machten.
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DPolG-Bundesvorsitzender Rainer Wendt begrüßt die Zustimmung in der Politik: „Wir registrieren mit Genugtuung, dass auch die verantwortlichen Politiker aufwachen. Wenn es gelingt in allen Bundesländern für unseren Vorschlag Mitstreiter zu gewinnen, können wir ein Stück mehr Gerechtigkeit herstellen. Es kann nicht sein, dass jeder Transportunternehmer, der einen Schwertransport von der Polizei begleiten lässt und Steuern zahlt, dafür zur Kasse gebeten wird. Aber gleichzeitig im Profifußball Millionen verdient werden auf dem Rücken der Allgemeinheit und der Polizei!“
Das Argument des DFB, die Polizei habe einen verfassungsrechtlichen Schutzauftrag bei Fußballspielen so wie bei Demonstrationen trifft nicht zu, so Rainer Wendt: „Die Berufung des DFB auf den verfassungsrechtlichen Schutzauftrag der Polizei überzeugt nicht. Es gibt nämlich kein Grundrecht auf Fußball. Dagegen müssen polizeiliche Maßnahmen bei Demonstrationen natürlich kostenfrei bleiben, denn hier wird in der Tat ein Grundrecht wahrgenommen, das ist eben der Unterschied.“
Der DFB ist natürlich ein Fürsprecher der Profiligen, weil er da dass meiste Geld erwirtschaftet. Deshalb ist der DFB ja auch gerne bereit sportliche Fainess zugunsten wirtschaftlichen Erfolges zu opfern. Es geht im Profifußball nur um einen Showeffekt der nicht auch noch mit öffentlichen Mitteln gefördert werden darf.
Selbst für die mehr als notwendigen Dopingkontrollen sollten die Vereine selbst aufkommen müssen. In Wirklichkeit werden sie aber an allen Ecken und Kanten hoch subventioniert, was aber einige noch immer nicht zufrieden stellt.
Schelte für Münchens OB – Rummenigge fühlt sich ungeliebt
Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat am Rande der Meisterfeier heftige Kritik an Münchens Oberbürgermeister Christian Ude geübt. „Der Oberbürgermeister vermittelt leider den Eindruck, dass wir keine Freunde sind. Er hätte aus Respekt hier sein müssen. Der FC Bayern ist das werbeträchtigste Objekt der Stadt, und niemand ist interessiert“, sagte Rummenigge nach der Feier auf dem Rathausbalkon und einem Empfang durch die Stadt.
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Der SPD-Politiker konterte auch den Kritikpunkt, dass die Stadt dem FC Bayern keine Wertschätzung entgegenbringen würde: „Die Stadt München hat, obwohl ihr dadurch jährlich einige Millionen Euro an Einnahmen für das Olympiastadion verloren gehen, dem FC Bayern seinen mit Nachdruck vertretenen Wunsch erfüllt, einen Stadionneubau zu ermöglichen. Der Steuerzahler hat dafür insgesamt 200 Millionen Euro aufgebracht – und da beklagt sich der FC Bayern über fehlende Unterstützung durch die Politik.“
Das Rummenigge und der FC Bayern sich als eine Art Könige empfinden ist ja schon lange bekannt und Könige wollen halt das ihnen das Volk und dessen Vertreter den notwendigen Tribut zollen. Dummerweise sind die vom FC Bayern allerdings keine Könige. Alles was der FC Bayern erreicht hat, konnte er nur erreichen weil er ständig subventioniert wurde. Erst das Olympiastadion, jetzt der Stadionneubau, für die alle deutschen Steuerzahler bluten mussten. So hätte jeder Verein diese tollen Festgeldkonten bekommen können. Das Geld würde ich den Bayern ja gönnen, aber durch den unehrlich erworbenen finanziellen Vorteil haben sie dem deutschen Fußball unendlich geschadet. Subvention verdirbt den Markt.
Das ganze gilt zwar in den Extremen nur für den FC Bayern, aber im Grundsatz für die gesamten Profiligen. Es ist an der Zeit, dass der Gesetzgeber eingreift und sämtliche Einsatzkosten plus die Kosten für Planung und Bereitstellung von Polizei, Rettungs- und sonstigen Hilfskräften bezahlt werden müssen. Das gilt auch für den Begleitschutz von Bundespolizei in Zügen, oder für Einsatzkosten auf den Fanwegen außerhalb des Spielortes. Selbstverständlich gehört dazu auch eine Versicherungspflicht, die für alle durch Fans entstehenden Schäden aufkommt.
Selbstverständlich ist das fair. Jedes andere Wirtschaftsunternehmen müsste auch so kalkulieren.