Kaukasus: Weltsicherheitsrat ohne Beschluss, USA verlangen von Russland Aufhebung der „Blockade“ Georgiens
Berlin: Während die CDU-SPD-Regierung ein deutsches Kriegsschiff mit einer NATO-Flotte ins Schwarze Meer geschickt hat, offiziell für „Manöver“, hält sich Presse und Parlament in Deutschland wie immer an das alte koloniale Muster – ducken, lügen, schweigen.
In Washington forderte währenddessen US-Präsident George Bush Junior, mit Rückendeckung des „demokratischen“ Präsidentschaftskandidaten Barack Obama, von Russland eine Ende der „Blockade“ Georgiens.
Russland hatte im Weltsicherheitsrat, der am Freitag Morgen wieder nicht zu einem Beschluss fand, mehrfach den Entwurf des von Russland und Georgien unterschriebenen Waffenstillstandsabkommens vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy wortgleich als Resolution vorgelegt. Doch neben den USA und der britischen Monarchie stellte sich auch Frankreich gegen den eigenen Wortlaut des Resolutionsentwurfes.
Hintergrund: in den Beschluss des Weltsicherheitsrates soll auf Druck des angloamerikanischen Blockes der Passus von der „territorialen Integrität“ Georgiens. Dies beinhaltet, nach Rechtsauffassung der US-geführten Regierungen ihrer Hegemonie, die Annexion von Südossetien und Abchasien. Diese Kleinstaaten werden immer noch nicht weltweit anerkannt obwohl sie sich Anfang der 90er Jahre bereits vor Georgien von der zusammengebrochenen Sowjetunion für unabhängig erklärt hatten.
Unterdessen hat die Bundesregierung unter Kanzlerin Merkel (SPD) und Vizekanzler Steinmeier (CDU), nein, halt wie war das, naja, jedenfalls haben sie das deutsche Kriegsschiff „FGS Luebeck“ für „seit langem geplante Manöver“ mit den Flotten der NATO-Länder Bulgarien und Rumänien ins Schwarze Meer geschickt.
Mit dabei nach offiziellen Angaben: die Kriegsschiffe „SPS Adm. Juan de Bourbon“ (Spanien) und die „ORP General K Pulaski“ (Polen).
Nach dem Angriff georgischer Truppen (mit Unterstützung aus den USA und Israel) auf Südossetien und russische Truppen (von denen laut eigener Aussage die US-Regierung vorher wusste) hatte Russland eine Seeblockade gegen Georgien verhängt. Die Landwege nach Georgien, z.B. aus der Türkei und Aserbeidschan, sind aber aus verständlichen Gründen nie unterbrochen worden.
„Die Situation mit Russland und Georgien ist sehr ernst. Dies ist das erste Mal dass Russland in ein anderes Territorium einmarschiert ist seit dem Ende der Sowjetunion.“
Dies sagte jetzt nicht George Bush. Dies sagte derjenige, dem immerhin 200.000 Berliner vor kurzem an der Siegessäule Beifall klatschten.
Barack Obama ging allerdings nicht auf die Frage ein was er gemacht hätte wenn in Grenada kubanische Truppen mit Unterstützung der Russen gelandet wären, US-Soldaten getötet und Hunderte von ihnen umzingelt hätten, Fidel Castro dann im Staatsfernsehen erzählt hätte Grenada sei annodünnemal bereits unter einem seiner Vorfahren für drei Jahre erobert worden und er wolle es gefälligst wieder haben, im übrigen habe er nur präventiv zurückgeschossen und überhaupt wolle Kuba jetzt in den Shanghai-Pakt und russische Raketen-„Abwehr“-Systeme gegen Attacken aus Brasilien installieren.
Die Kubakrise von 1962, nach einem Invasionsversuch der USA in der kubanischen Schweinebucht am 17.April 1961, der Installation von Raketen der Sowjetunion auf Kuba und einer durch die USA verhängten Seeblockade gegen den Inselstaat, hatte die Welt an den Rand eines Atomkriegs gebracht.
Hoffen wir dass wir vorher die grössten Verräter, die übelsten Heuchler, die schlimmsten Kriecher welche die Menschheit je gesehen hat, die sogenannte „SPD“ und die sogenannte „Linke“, parlamentarisch-demokratisch-öffentlich-pazifistisch wegklatschen können.
update:
wie Ria Novosti meldet, soll die FGS Luebeck direkt Georgien anlaufen. Es wird also zu einer direkten Konfrontation mit den russischen Flottenverbänden kommen. Wer irgendeine Politnutte, einen Funktionärsfuzzi oder einen Labersack aus den „Gewerkschaften“ in die Finger bekommt, sollte vielleicht mal daran denken was sein Grossvater mit dem gemacht hat. Nur dran denken. Nur mal kurz..
update 18.00 Uhr:
„World Content News“ hat recherchiert, dass die Behauptung das NATO-Flottenmanöver im Schwarzen Meer sei seit Monaten geplant gewesen, eine glatte Lüge ist. Die „Süddeutsche“ titelt:“Invasion in Georgien (!), Europarat: Russland bestrafen“. Und während die USS McFall gerade die Strasse der Dardanellen passiert und in ca.2 Tagen die georgische Küste erreichen will, nennt der Vizegeneralstabschef Russlands die „humanitäre“ Operation der NATO „extrem dubios“. Neben der USS McFall ist auch das Kampfschiff USS Mount Whitney und das „Küstenwachschiff Dallas“ auf dem Weg nach Georgien. Desweiteren ist das Kampfschiff USS Taylor im Schwarzen Meer, als Teil der NATO-Flotte mit der FGS Lübeck.
update: 20.15 Uhr:
SPD und CDU plädieren in der 20 Uhr „Tagesschau“ für einen EU-Militäreinsatz in Georgien mit deutschen Soldaten…
(…)
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aus 2007:
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07.08.2007 Das Imperium erhöht die weltweite Spannung I – Georgien
aus 2006 (damals noch in anderen Internetportalen veröffentlicht):
31.08.2006 WAR IS BREWING II