Lateinamerika – Das Imperium USA schlägt zurück

Eigentlich ist es ja Quatsch, dass in Lateinamerika überhaupt Wahlen abgehalten werden. Deren Ergebnisse gelten normalerweise nur dann, wenn sie den Wünschen Washingtons entsprechen. In allen anderen Fällen sind die Wahlen gefälscht und die jeweiligen Wahlgewinner müssen um ihr Leben fürchten. Es gilt immer noch das gleiche alte Lied.

Gott sei Dank der CIA ist hart, kämpft gegen die Freiheit auf jede Art. Lateinamerika ist der Hinterhof der USA, da wo man seine überflüssigen Sachen abstellt, wo es ruhig etwas schmuddelig sein darf. Menschenrechte fordert man in Russland und im Iran. In seinem Hinterhof tritt man sie mit Füßen.

Wir hatten in dieser Woche den 11. September. Nein nicht jenen 9/11 den sich die USA selbst als Kriegsgrund bastelten sondern jenen 11. September, an dem die USA die Freiheit in Chile niederputschen ließ. Was Freiheit ist, bestimmt die USA. Freiheit ist nur dort, wo die Menschen keine Rechte haben, aber die US-Firmen alle Gewinne bekommen.

Haitis Geschichte ist das Beispiel, wenn man wissen will, wofür die USA stehen.

Von 1915 bis 1934 war das Land von den USA besetzt. Doch wurden die US-Truppen in den folgenden Jahren im Rahmen der Good Neighbour Policy abgezogen. Es wurden Anstrengungen unternommen, die Infrastruktur – speziell das Bildungssystem – zu verbessern, aber diese Reformen, die die Bräuche und Traditionen Haitis nicht berücksichtigten, waren weder gern gesehen noch erfolgreich. Ab 1957 gelang es dem ehemaligen Landarzt Francois „Papa Doc“ Duvalier, die Macht an sich zu reißen. Er setzte sich 1964 zum Diktator ein und wurde durch die sogenannten Tontons Macoutes bekannt, einer Freiwilligentruppe, die Elemente einer Geheimpolizei und einer Schlägertruppe auf sich vereinte. Sein Sohn Jean-Claude „Baby Doc“ Duvalier folgte ihm 1971 im Alter von 19 Jahren in der Regierung. „Baby Doc“ wurde 1986 aus dem Land vertrieben.

Nach der Verfassungsreform von 1987 putschte das Militär und regierte bis zu den Wahlen 1990, bei denen Jean-Bertrand Aristide, an den sich viele Hoffnungen knüpften, mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten gewählt wurde. Aber schon 1991 wurde Aristide von dem Brigadegeneral Raoul Cédras wieder aus dem Amt geputscht. 1994 konnte Aristide im Gefolge einer US-amerikanischen Intervention (Operation Uphold Democracy) in sein Amt zurückkehren, aber unter der Bedingung, dass er die Politik seines von Washington favorisierten Vorgängers übernehme, der in den Wahlen von 1990 nur 14 Prozent der Stimmen erhalten hatte. (Davor unterminierten die USA das von der OAS nach dem Militärputsch gegen Haiti beschlossene Embargo, und unterstützten so insgeheim die mordende und folternde Militärjunta.). 1996 übergab Aristide nach Ablauf seiner Amtszeit das Amt an seinen engen Weggefährten René Préval. Das UNO-Mandat, unter welchem Haiti seit 1995 stand, lief 1997 wieder aus.

2000 fanden umstrittene Parlamentswahlen statt, welche die Partei Aristides gewann. Als Aristide mit über 90 Prozent der Stimmen auch die Präsidentenwahl gewann, wurden Vorwürfe laut, dass die Wahlen manipuliert gewesen seien. Aristide, der einstige Hoffnungsträger, der sein Amt 2001 antrat, verließ 2004 das Land. Während die Opposition und auch die USA sowie Frankreich die Position vertraten, Aristide sei freiwillig ins Exil gegangen, spricht dieser von einem Putsch und betrachtet sich nach wie vor als legitimen Präsidenten des Landes.

Haiti gilt nach einer Einschätzung der „Süddeutschen Zeitung“ aus dem Jahr 2005 mittlerweile neben Kongo, Somalia und Tschad als zerfallener Staat. Es wurde bis Februar 2006 von einer Übergangsregierung unter Boniface Alexandre als Präsidenten und Gérard Latortue als Premierminister verwaltet, als die mehrfach verschobene Präsidentenwahl abgehalten wurde. Diese war höchst umstritten und brachte mit einem Wahlergebnis von 51,15 % der Stimmen Préval als Sieger hervor. Seit dem 14. Februar 2006 ist dieser wieder Präsident Haïtis. International gilt er als Realpolitiker und wird als Hoffnung für Haiti gesehen.

In der Hauptstadt Port-au-Prince herrscht der Ausnahmezustand. Entführungen, Schießereien, Raubüberfälle und Drogenhandel sind an der Tagesordnung. Die UNO hat in Haiti rund 10.000 Blauhelme stationiert; Anfang 2006 beging der kommandierende General der UN-Truppen Urano Teixeira da Matta Bacellar vermutlich Suizid.

Im Mai 2006 nominierte Präsident René Préval den Politiker Jacques-Édouard Alexis als Premierminister. Dessen Kabinett nahm Anfang Juni seinen Dienst auf.

Immer dann, wenn es Hoffnung für das Land, einen Anfang von Freiheit gab, griffen die USA ein. Mit Mord, Gewalt und Truppen. Jeder Diktator war den USA recht und jeder Demokrat ihr Feind.

Haiti wird sich in hundert Jahren nicht mehr erholen. Nicaragua ist ein anderes Beispiel. Heute geht es um Venezuela, Bolivien und Mexiko. Es geht um das Öl und natürlich auch um den Nachschub an billigen und rechtlosen Arbeitssklaven für die USA, die im Falle von Krankheit oder Alter, einfach über die mexikanische Grenze zurückgeschickt werden können.

Die deutschen Medien, allen voran die verkommene Springerpresse und die hochmanipulativen Öffentlich-Rechtlichen, sprechen gerne von Linksruck und von all den Fehlern und Gemeinheiten, die in Venezuela und Bolivien passieren. Während die USA in Georgien von territorialer Integrität spricht, versucht sie in Boliven den Landesteil mit dem Öl abzuspalten.

Wenn die USA etwas stehlen wollen, dann gelten die Regeln natürlich nicht und die lügenden deutschen Medien machen gerne mit. Wenn Hugo Chávez die terristische Lizenz eines Fernsehsenders, der in eine öffentliche Ansprache hinein pöbelt, nicht verlängert ist das ein Verstoß gegen die Pressefreiheit. Tatsächlich sind aber nur die großen Städte terristisch erreichbar. Auf dem Lande gibt es nur Satellitenempfang, der gar nicht betroffen war und die terristischen Frequenzen sind knapp.

Ob Hugo Chávez, der mittels Verstaatlichung die Gewinne im Lande halten will oder Bolivens Präsident Evo Morales, der eigentlich nur die indogene Bevölkerungsmehrheit gleichstellen will, beide werden von den USA bekämpft. Es kann nicht angehen, dass sich im Hinterhof der USA Staaten zu Demokratien enwickeln. Jeder kleinste Fehler wird von einem Land an den Pranger gestellt, das überall auf der Welt seine Raubzüge verübt, Menschen tötet, foltert und verfolgt.

Natürlich sind auch die deutschen Medien voll auf der Seite der USA. Folgsame Hündchen, genau wie die deutsche Politik. Steinmeier, der auch mal so vom amerikanischen Präsidenten gekrault werden will, wie es Angela Merkel regelmäßig bekommt, wedelt so schnell mit seinem Arsch, das es schon lange nicht mehr auszuhalten ist.

Natürlich werden Bolivien, Venezuela und jetzt auch Honduras schrecklich von den USA bestraft werden, weil sie die Botschafter der USA ausgewiesen haben. Die Botschaften der USA sind dort, wie die in Deutschland auch, nichts anderes als ein Hort des CIA und dienen vor allem dazu, illegalen politischen Einfluss durch Gewaltandrohung und Bestechung, oder politischen Mord zu nehmen. Es war ein kluger Schachzug die Botschafter auszuweisen, und es wäre noch klüger, den Ausweisungsbeschluss auf alle US-Bürger auszuweiten. Da werden noch genug CIA Leute mit falschen Papieren übrig bleiben.

Nachdem die USA mit Georgien und Israel versucht hat , Russland anzugreifen, sind die Russen wach geworden. Sie fangen plötzlich an wieder Weltpolitik zu betreiben und halten mit Venezuela Marinemanöver ab. Dass sie dabei noch lässig betonen, dass die beteiligten Schiffe nicht über Atomwaffen verfügen, ist eine sanfte, aber deutliche Retourkutsche auf die mit Atomwaffen ausgerüsteten amerikanischen Schiffe im Schwarzen Meer, die Russland bedrohen.

Das Szenario hat sich gewandelt. Russland ist natürlich in der Lage mit den USA das gleiche zu tun, wie es die USA mit Russland machen. Kuba, Honduras, Venezuela, Bolivien, Nicaragua und auch Mexiko sind Orte, an denen die Russen durchaus Militärbasen einrichten können und es spricht auch nichts dagegen, dort Raketenabwehrstellungen zu errichten, die die Länder dort vor der Bedrohung durch nicht vorhandene iranische Atombomben schützen sollen, aber eben auch sehr real vor den Gefahren aus den USA schützen.

Die USA wollten einen Krieg rund um Russland. Nun bekommen sie einen bei sich. Wichtig ist dabei, daran zu erinnern, das Russland bis vor kurzem keinen Einfluss in der Region genommen hat. Schon seit Jahren nicht mehr. Das wird sich nun ändern. Natürlich werden die Menschen in Deutschland die Wahrheit nicht erfahren. Da ist die Tagesschau und ihre besondere Art der Schneidetechnik vor. Desinformation können die sehr gut.

Wer sich informieren will, ist wie bei vielen anderen Themen auf das Internet angewiesen. In den deutschen Medien gibt es keine wahre Berichterstattung mehr. Die sind längst gleichgeschaltet. Die deutschen Politiker streiten sich nur noch, wer im Darm des amerikanischen Präsidenten den vordersten Platz in Richtung Magen hat, also am tiefsten in der Scheiße steckt.

Es ist an der Zeit, den Versuch zu unternehmen, aus Deutschland wieder eine Demokratie zu machen. So richtig mit Presse und freier Wirtschaft. Ein ehrliches Land. Für alle. Mit den USA zieht Deutschland nur in seinen Untergang.

Quelle Duckhome