Kabul: Wieder einmal steigen aus dem Besatzungskrieg in Zentralasien Nebelkerzen auf. Übereinstimmend wird nur gemeldet, dass australische NATO-Truppen einen Provinzfürsten namens Rozi Khan (Rosi Chan Bareksai) exekutiert haben. Als Ausredengeber gab es wieder einmal Fantomquellen und dazu dummes Gequatsche.
Zur Erklärung hiess es , Khan sei persönlich mit seinen Leibwächtern zum Ort des Angriffs gefahren, weil er dort einem ungenannten „Freund“ zu Hilfe eilen wollte, weil dessen Haus von „Taliban“ umstellt worden sei. Daraufhin hätten die australischen Truppen aber „aus Versehen“ auf den Provinzfürsten Khan und seine Leibwächter geschossen, weil sie dachten, die wären „Taliban“.
Diese Erklärung gab im englischsprachigen Raum angeblich ein „Polizeichef des Distriktes Uruzgan“ namens „Gulab Khan“ ab.
In den deutschsprachigen Konzernmedien wurde daraus „der stellvertretende Polizeichef der Provinz Urusgan, Gholub Wardak„.
Gleichzeitig wurde ebenfalls gestern in Uruzgan der Stammesälteste Mohammad Gul „durch eine Mine“ um´s Leben gebracht. Auffällig: niemand sprach, wie sonst in diesen Fällen üblich, von einem Anschlag.
Viele Journalisten aus Australien werden ihren Soldaten nicht mehr über die Finger schauen. Vor kurzem warnte die australische Regierung australische Journalisten vor Reisen nach Afghanistan. Sie könnten dort Ziele von „Extremisten“ werden.
„Weitere Attacken werden erwartet“, hiess es da fast ein wenig pflichtbewusst aus dem Aussen- und Handelsministerium in Sydney. Die australischen Truppen sind vor allem in Uruzgan stationiert.
Mittwoch hatte US-Verteidigungsminister Robert Gates Afghanistan besucht. Offenbar setzt nun die NATO, deren Truppen in Afghanistan „ISAF“ heissen, die neuen Vorgaben vom Chef um und beseitigt ein paar Leute.
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03.09.08 NATO: Nach dem Kaukasus nun Pakistan
05.02.2007 US,Irak: die Fantomquellen der `Associated Press`