Gipfel in Washington: G20 sollen G7 ersetzen
Das Weltkapital sucht nach neuen Teilhabern, um weiter eine Weltpolitik zu verhindern
Washington: Am Freitag treffen sich in Washington die G7-Staaten. Nur einen Tag später trifft sich in Washington der G20 Gipfel. Derweil spricht Weltbank-Präsident Zoellick von einer „neuen Gruppe“ von Wirtschaftsmächten. Sie soll den laufenden Systemwechsel der Weltwirtschaftsordnung zum Staatskapitalismus absichern und die Eliten Europas, des Pazifiks und Südamerikas in diese Neue Weltordnung mit einbeziehen.
Über die UNO redet niemand mehr.
DIE „NEUE GRUPPE“: ELITEN EIN PAAR LÄNDER MEHR, VEREINIGT EUCH
Auf „german.china.org“ war man heute richtig angetan.
Weltbank-Chef Robert Zoellick wurde wohlwollend dahingehend zitiert, dass man den „G7“ schlicht abschaffen sollte und stattdessen „durch eine neue Gruppe“ ersetzen solle, „in denen auch aufstrebende Wirtschaftsmächte“ vertreten sind“.
In typischem Vernebelungsblabla liest sich dass dann so:
„Ein neuer Multilateralismus, der unseren Zeiten angepasst ist, wird ein flexibles Netzwerk sein müssen, nicht ein starres oder einheitliches System.
Es muss die Kraft der miteinander verbundenen und sich überschneidenden öffentlichen und privaten Akteure und Institutionen, maximieren.“
Teilnehmen an dieser „neuen Gruppe“ sollen u.a. China, Indien, Brasilien, Südafrika, Saudi-Arabien und Russland – mit der Option die Teilnehmerzahl beliebig zu erweitern, wenn man erstmal alles wieder unter Kontrolle hat und die Eliten ein paar Länder mehr sich vereinigt haben.
Staaten bzw Territorien, welche für den EInbindungsprozess nicht relevant genug sind, sondern schlicht Indianer für die Häuptlinge der Welt zu spielen haben, bleiben bei diesen Plänen natürlich aussen vor.
Die „neue Gruppe“, welche die G7 ersetzen soll, umfasst Staaten, deren Bevölkerung „70 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes“ erwirtschaftet, wobei „Bruttoinlandsprodukt“ sowieso ein völlig falscher Begriff war und ist, aber in planetarem Kontext einer sich unaufhaltsam vernetzenden Menschheit ganz besonders skurril wirkt. Was wäre denn, bitte schön, das „Bruttoauslandsprodukt“?
Das neue Konstrukt würde 56 Prozent der Weltbevölkerung und 62 Prozent der globalen „Energieproduktion“ umfassen. „Energieproduktion“ ist auch so ein Wort. Wahrscheinlich haben hier findige Kapitalgeister schlicht den Verbrauch genommen, die Atomkraftwerke als Plus-Indikatoren bewertet und dabei irgendwie das dafür notwendige Uran vergessen und wo es herkommt, genauso wie die Rohstoffvorkommen des Planeten (wie Erdöl) überhaupt.
Wer die Zeche für diese neue Konzentration der Akkumulativkräfte in dieser neuen Phase des Imperialismus zu bezahlen hat, erklärte Weltbank-Vorsitzender Zoellick auch gleich:
„Die nackte Realität ist, dass Entwicklungsländer sich auf einen Rückgang im Handel, im Kapitalverkehr, bei Geldüberweisungen und bei den Inlandsinvestitionen sowie einer allgemeinen Verlangsamung des Wachstums vorbereiten müssen“.
EIN NEUES IMPERIUM FÜR DEN IMPERIALISMUS
Die vom Weltbank-Präsidenten genannte Zahl von 100 Millionen Menschen, die nun noch „tiefer in die Armut gezogen“ werden könnten, dürfte stark untertrieben sein sondern vielmehr die Anzahl aller Menschen umfassen, welche nicht in der neomperialen Hegemonie dieses Kontruktes leben: 44 % der Weltbevölkerung, bei derzeit lebenden 6.7 Milliarden Menschen knapp 3 Milliarden Seelen.
Ausgenommen natürlich die übliche relativ kleine Clique an gekauften Diktatoren, Superreichen und Bewaffneten, die man in diesen meist rohstoffreichen Gebieten braucht, damit diese nicht entwickeln können sondern als williges Rohstoffabbau- und Ausbeutungsgebiet für die „entwickelten“ Herrenländer dienen müssen.
Aber auch in den Einflussgebieten der Kolonialherren braucht man weiss Gott nicht alle am Futtertrog. Denn in den infrastrukturell gut aufgestellten Gebieten mit einer potentiell hohen Bildung, könnte es sein, dass auch Menschen mit Moral davon Gebrauch machen.
Ich meine jetzt keine Akademiker. Ich meine Menschen mit Moral.
In diesem Falle könnte man auch hier, im Herzen der Bestie Kapital, zu der Auffassung gelangen, dass das Ausbeuten, Ermorden, Belügen und Betrügen des Menschen durch den Menschen für den Profit von Wenigen das falsche Prinzip ist.
Dies könnte sich, bei Kontinuität der (nur im eigenen Gebiet) geltenden Grundrechte dahingehen auswirken, dass durch demokratische Prozesse die Menschen sich irgendwann natürlich fragen ob dieser ganze Kapitalismus mit seinem Profit für Wenige nicht generell falsch und verdammenswert ist.
Genau damit rechnen aber die entsprechenden Kreise.
Anstatt nun zunehmend mühsam ein System, ein Weltwirtschaftssytem zu stabilisieren in welchem das Ausbeuten, Ermorden, Belügen und Betrügen des Menschen durch den Menschen für den Profit von Wenigen betrieben wird, bietet man nun ein Weltwirtschaftssystem an, in dem das Ausbeuten, Ermorden, Belügen und Betrügen des Menschen durch den Menschen für den Profit von ein paar Mehr betrieben wird.
Von ein paar Mehr weltweit.
Aber nicht nur in den Welt-Terrítorien der Abschreibung von Humankapital, in den Neokolonien des New Empire, sondern auch in seinen Herrenländern geht die Schere nun noch gigantischer auseinander.
Innerhalb der beteiligten Staaten des New Empire bleibt für einen Grossteil der Menschen nicht bloss alles beim alten, sondern es wird immer schlimmer. Denn hier wachsen ganze Generationen heran, welche nur zu 20 oder maximal 30 Prozent innerhalb des um die Banken, Konzerne und Handelskammern gewachsenen Gestrüpps von Abhängigkeiten, Seilschaften, Korruption und Regierungsverbrechen überhaupt noch verwertbar sind.
Zu diesem Zweck – um weiter die Kontrolle zu behalten, an der Macht zu bleiben und so etwas wie Freies Wirtschaften, faire Startbedingungen, allgemeine Prosperiät und nicht zuletzt eine funktionierende Demokratie auf der Basis einer allgemeinen Verfassung mit aller Macht zu verhindern – fängt man nun an die Demokratien, besonders die Republiken mit ihren Verfassungen, von innen heraus zu zerstören und zu zersetzen.
Am Besten geht das von oben. Die übliche Methode dafür ist immer haarscharf neben der Wahrheit zu liegen, da man sich dann gut an ihr orientieren kann ohne sie zu sagen und munter einfach immer genau das Gegenteil behauptet.
DIE HEUCHLER
Roland Koch (CDU, Ministerpräsident von Hessen) am 8.Juli 2007 in einem Interview:
„Deutschland muss in der Tat sehr aufpassen, dass es nicht von anderen Staaten aufgekauft wird. Die Lage ist viel bedrohlicher, als manche denken. Die Regierungen in Russland und China haben gigantisches Kapital. China hält zum Beispiel 1,2 Billionen Euro vor – das sind 1 200 000 000 000 Euro! Unternehmen können Unternehmen kaufen. Das ist gut und richtig. Aber es kann nicht sein, dass zum Beispiel von uns in Deutschland privatisierte Unternehmen, beispielsweise in der Energiewirtschaft, auf einmal ausländischen Regierungen gehören.
Frage: Was meinen Sie konkret?
Wenn der russische Konzern Gazprom plötzlich von der Rohstoffgewinnung bis zum deutschen Energiekonzern alles in der Hand halten würde, dann wäre etwas falsch gelaufen. Das fände ich eine gefährliche Abhängigkeit. Wenn China zum Beispiel in den USA oder in Frankreich 200 Milliarden Euro auf diesem Wege anlegen will, dann gibt es dort ein Gesetz, sodass der Staat darüber entscheiden muss, also auch untersagen kann. Genau so ein Gesetz brauchen wir auch in Deutschland, und zwar noch in diesem Jahr. Daran arbeiten wir.“
Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU, Laurenz Meyer am gleichen Tag:
„Wenn wir meinen, dass der deutsche Staat in der Wirtschaft nichts zu suchen hat, dann muss das auch für andere Staaten gelten“
Nur einen Tag später: Auch Bundesinnenministers Schäuble gibt am 9.Juli ein Interview.
Ein paar Original-Zitate. Nur die Reihenfolge ist verändert.
„Die freiheitliche Verfassung wäre gefährdet, wenn wir den Eindruck erwecken würden, wir könnten weniger Schutz gewähren als andere, weniger demokratische Staatsformen. Das ist die Erfahrung von Weimar. Ich bin ein glühender Anhänger der freiheitlichen, rechtsstaatlichen Verfassung. Aber wenn wir sie uns von Terroristen nicht nehmen lassen wollen, müssen wir handeln“
„Man könnte zum Beispiel bestimmte Auflagen für jemand erlassen, den man nicht abschieben kann, etwa ein Kommunikationsverbot im Internet oder mit dem Handy. Die rechtlichen Probleme reichen bis hin zu Extremfällen wie dem sogenannten Targeted Killing“
„Wir leben nicht mehr in der Welt des Jahres 1949“
„Schauen Sie doch nur in die Polizeigesetze der Länder: Dort gibt es längst den sogenannten finalen Rettungsschuss“
„Ich wünsche mir eine Diskussionskultur, wo es weniger hysterisch zugeht. Die rote Linie ist ganz einfach: Sie ist immer durch die Verfassung definiert, die man allerdings verändern kann.“
„Wir arbeiten mit den US-Geheimdiensten derzeit so eng zusammen wie nie zuvor. Kein Land hat eine so gute weltweite Aufklärung wie die Amerikaner, davon profitieren wir tagtäglich. Ich habe mich in den vergangenen Wochen mehrfach mit Michael Chertoff, dem amerikanischen Heimatschutzminister, getroffen. Er hat mich Mitte Mai auch mit seiner Frau daheim in unserem Haus in Gengenbach besucht, und wir haben uns sehr offen über die Terrorgefahr ausgetauscht“
„Wir und die Amerikaner wissen seit Monaten um die gesteigerte Bedrohung von US-Einrichtungen in Deutschland, wir beobachten Reisebewegungen von Verdächtigen zwischen Pakistan und Deutschland“
„Für mich bedeutet die Stärkung des Präventivgedankens auch eine Stärkung der Verfassung, weil sie den Menschen Vertrauen gibt“
„Das Grundgesetz würde doch zerbrechen, wenn wir es nicht anpassen würden, gerade bei solchen zentralen Fragen“
„Darum geht es mir, wenn ich sage: Es kann uns jederzeit treffen. Das ist eine Form der politischen Vorsorge“
„Ein Vorschlag, das Grundgesetz zu modifizieren, ist kein Anschlag auf die Verfassung.“
„Wenn uns (..) ein schwerer Anschlag treffen sollte, sollten wir das notwendige Maß an Gelassenheit bewahren“
„Wenn wir sagen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Anschlags so hoch wie nie zuvor ist, schwingt da keine Panikmache mit. Das ist eine Darstellung der Realität. Die Öffentlichkeit neigt leider dazu zu glauben, wir seien nicht bedroht“
“Unterziehet euch nicht ferner den Mühseligkeiten eines gewaltsamen Kampfes, denn auf diesem Wege kommt ihr nicht zum Ziele: besinnet euch vielmehr auf irgendeinen ANSCHLAG, der euren Schiffen und euch selber zum Heile gereichen mag.”
Nun, das war jetzt nicht Wolfgang Schäuble. Das war laut der Sage von Troja der Seher Kalchas zu den griechischen Truppen, die bereits 10 Jahre lang gegen die Mauern Trojas angerannt waren, welche diese schützten, aber es dann nur mittels eines tollen Pferdes einnahmen, was die Trottel von Trojaner in ihre Stadt schleppten weil sie dachten es sei auch ein Trojaner.
“..Bist du ganz irre geworden in deinem Geiste, daß du dich öffentlich auf den Straßen herumtreiben magst und nicht siehest, wie die Menschen dich verachten, törichte Schwätzerin? Kehre zurück in dein Haus, daß dich nicht Schlimmes treffe!”
Nun, dass sind Sie. Die Trojaner. Kommt Ihnen da nicht irgendwas bekannt vor?
„Ihr Elenden, sehet ihr nicht, daß wir die Straße zum Hades hinunterwandeln? Daß wir am Rande des Verderbens stehen?
Ich schaue die Stadt mit Feuer und Blut erfüllt, ich sehe es aus dem Bauche des Rosses hervorwallen, das ihr mit Jauchzen auf unsere Burg hinaufgeführt habt. Doch ihr glaubet mir nicht, und wenn ich unzählige Worte spräche.“
Das war natürlich Kassandra. Sie hatte eben kein Internet und damit keine Chance es einer Horde Barbaren, Volltrotteln und elenden Nichtskönnern immer wieder schriftlich zu geben, und das schmutzig.
Aber wo waren wir stehengeblieben.
Ah ja, genau.
Es ist sicher für einige Menschen interessant etwas über die Person des derzeitigen Weltbank-Chefs Robert Zoellick, die Rolle der Goldman Sachs Bank im Staat USA und die Rolle der Staaten bei der Zuarbeit für die Banken generell zu erfahren.
DIE VEREINIGTEN STAATEN VON GOLDMAN SACHS
Robert Bruce Zoellick war und ist so ziemlich Teil aller elitären Gremien, welche die „westliche“ Welt zu bieten hat: des „Council on Foreign Relations“, der „Trilateralen Kommission“, den „Bilderbergern“, vom „German Marshall Fund“, usw, usw, usw.
Der von der Bush-Regierung zum Präsidenten der Weltbank gemachte Zoellick war ausserdem bis letztes Jahr im internationalen Beratergremium der Investment Bank Goldman Sachs.
Gleichzeitig war er dort „managing director“ ab 2006, als er als Vize-Aussenminister der USA zurücktrat und dann zu Goldman Sachs wechselte.
Wer aber holte ihn zu der nun gewandelten, mächtigen „Investmentbank“?
Der jetzige Finanzminister der USA, Henry Paulson, damals Chef von Goldman Sachs.
Chef des Stabes im „Weissen Haus“ von Präsident George Bush ist übrigens Joshua Bolten – ebenfalls ehemaliger Banker bei Goldman Sachs.
Henry Paulson ist der 4.Chef von Goldman Sachs in Folge, der in die US-Regierung oder in die hochrangige Politik einstieg. Vor ihm waren das Jon Corzine, Stephen Friedman und Robert Rubin.
Robert Rubin wurde nach seinem Abgang als Co-Chef von Goldman Sachs 1992 Vorsitzender des von Bill Clinton neu geschaffenen nationalen Wirtschaftsrates NEC und – wie Paulson – vom 10. Januar 1995 bis 2.Juli 1999 Finanzminister unter Bill Clinton.
Jon Corzine wurde nach seinem erzwungenen Rücktritt bei Goldman Sachs 1999 erst Senator, dann Gouverneur von New Jersey. Er hatte bereits 1980 zusammen mit Rubin bei Goldman Sachs angefangen.
Stephen Friedman diente 1990 bis 1992 zusammen mit Robert Rubin als Chef des Konsortiums.
Heute noch im Vorstand wurde er 2002 Assistent des US-Präsidenten George Bush für Wirtschaftspolitik und wie Rubin Vorsitzender des Nationalen Wirtschaftsrates NEC.
Friedman war im Führungsgremium des Think-Tank „Brookings Institution“ (welcher mehrfach dieTeilung des Iraks, Lager und ethnische Säuberungen u.a. durch NATO-Truppen empfahl).
Bis letztes Jahr war Zoellick ausserdem Chef des Beratungsgremiums für Aktivitäten ausländischer Geheimdienste („Foreign Intelligence Advisory Board“).
Goldman Sachs hat sein Haupquartier in New York, seit 1869. Es performte als „Investment Banker“ u.a. für ENRON und WorldCom. Der ENRON-Boss Kenneth Lay empfing innerhalb kürzester Zeit über sogenannte „IPO shares“ grössere Zahlungen von Goldman Sachs, wie mehrere Bosse, mit deren Firmen Goldman Sachs Geschäfte machte.
DER ENRON-SKANDAL: STAATSKAPITALIMUS NOCH INOFFIZIELL
Der Präsident der Weltbank, Robert Zoellick, war auch Teil des Beratergremiums von ENRON. Allein der Skandal um dieses Superkonglomerat, dass die Wirtschaftszeitung „Fortune“ einst sechsmal hintereinander zur „innovativsten Firma Amerikas“ erklärte, ist das klassische Beispiel für ungehemmte, skrupellose Selbstbereicherung einer kleinen Oberschicht auf Kosten Zehntausender Menschen. 21.000 Mitarbeiter verloren nicht nur ihren Job, sondern grösstenteils alle ihre Ersparnisse, Pensionen und Aktien.
Die Firma mit einem jährlichen Umsatz von einst 111 Milliarden Dollar baute auf systematischem Betrug, politischer Einflussnahme und struktureller Korruption in diversen staatlichen Behörden mehrerer Länder auf.
Einst 1931 die „Northern Natural Gas Company“ in Newbraska, wurde ENRON in den USA bald ein landesweites Energiemonopol für Gas, Erdöl und dann auch noch für Wasser. Immer sicherte sie sich auch den Betrieb wichtiger Infrastruktur wie Kraftwerke und Pipelines, und zwar weltweit.
2001 kam heraus, dass die horrenden Profite, die das Unternehmen angeblich machte, nicht existierten. Verluste tauchten in keiner Bilanz auf, aber wie ein riesiger Staubsauger lockte das Konsortium immer mehr Kleinanleger an, die sich vom Geschwätz der Chefetagen blenden liessen.
Niemand kontrollierte. Der Staat hing mit drin, nicht nur in den USA.
Der Betrug war Teil der „freien Wirtschaft“ und ihrer Protagonisten. Alles ging, alles war erlaubt. Die ganze Firma diente ausschliesslich der Bereicherung ihrer Führungsschicht, und politischen Zwecken.
Komplizen von ENRON waren u.a. J.P.Morgan, Merry Lynch und Citibank.Die Hälfte der Mitglieder des US-Repräsentantenhauses und 3/4 des US-Senats erhielten direkt Geld vom ENRON-Konsortium, auch der Justizminister. Seit 1989 spendete Enron fast 6 Millionen Dollar an Politiker.
Der Wahlkampf von George W.Bush wurde 2000 massiv unterstützt, vorher waren in den Amtsjahren von Bill Clinton immerhin 900.000 Dollar an die Demokraten geflossen, 1999 und 2000 kamen über sogenannte „soft donations“ noch einmal 362.000 Dollar für die offiziell politischen „Gegner“ der Republikaner dazu.
Das ganze System schuf riesige Ableger wie das ebenfalls in endlose Betrügereien verstrickte Konsortium WorldCom. Allein der Anlagebetrüger Arthur Andersen verursachte im Umfeld von ENRON durch kriminelle Buchführung einen Schaden von 60 Milliarden Dollar, der Sumpf hatte keinen Boden.
Schliesslich wurden seitens der US-Justizbehörden zwar Urteile wegen aller Arten von Betrug, Geldwäsche und Verschwörung gesprochen. Wichtige Zeugen aber wurden entweder tot aufgefunden, wie der schottische Banker Neil Coulbeck am 11.Juli 2006 im Chingford Park in London, oder starben wie ENRON-Chef Kenneth Lay 6 Tage vorher plötzlich am Herzinfarkt.
Die derzeitige „Finanzkrise“ wird von denselben Figuren betrieben, welche die ENRON-Implosion schufen.
Das Ergebnis, nicht das Ende, das wäre das Ende des Kapitalismus und damit das Ende der Herrschaft der Eliten in den USA und den Wirtschaftskolonie wie Deutschland, das Ergebnis war immer gleich.
Die Reichen wurden reicher, die Armen wurden ärmer.
Genau das Gleiche geschieht zur Zeit. Die Eliten plündern einfach wieder mal. Nichts anderes. Und in den Rotlichtvierteln unserer „Parlamente“ brummt es, wenn überhaupt mal jemand da ist.
DAS „G20“-KONSTRUKT ALS ERSATZ FÜR „G7“
US-Minister für Handel und Finanzen, Henry Paulson, behauptete heute nun er habe ein Treffen der „G20“-Wirtschaftsmächte am Samstag in Washington einberufen.
In anderen Quellen hiess es allerdings, dass Brasiliens Finanzminister Guido Mantega (welcher gerade Vorsitzender der G20 ist), am gestrigen Mittwoch eine Sondersitzung dieses Gremiums einberufen hatte und nicht Paulson.
Man hat also durchaus den Eindruck, dass Paulson und die USA unter Druck der neuen Wirtschaftsmächte und ihrer Eliten steht.
Allerdings ist die Frage, ob Weltbank und US-Regierung nicht wie immer versuchen werden, die eigenen Probleme schlicht auf alle anderen abzuwälzen und die G20-Staaten gegeneinander auszuspielen.
Denn die von Zoellick genannten Zahlen dieser „Neuen Gruppe“ an Wirtschaftsmächten, welche nun das G7-Konstrukt ersetzen soll, stimmen (laut einer älteren Statistik) nicht mit denen der G20-Staaten überein.
Nennt Zoellick laut Bericht „70 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes, 56 Prozent der Weltbevölkerung, 62 Prozent der globalen Energieproduktion“, so repräsentierten die G20-Staaten im Jahre 2004 aber 62.7 Prozent der Weltbevölkerung und 80.5 Prozent des „Bruttonationaleinkommens“.
Auch wenn das ehemalige BSP nicht mit dem Bruttoinlandsprodukt BIP identisch ist: gerade weltweit gerechnet gibt es auf dem Planeten Erde schlicht nur ein einzige Wirtschaftsleistung, da das „Ausland“ schlicht wegfällt (jedenfalls vorerst, bevor in ca 30 Jahren, wenn wir uns nicht selbst in die Luft jagen oder uns der fehlende Sonnenwind holt, den ganzen Wahnsinn auf andere Himmelskörper verlagern, um deren Rohstoffe auszubeuten. Man gestatte sich einfach mal den abwegigen Gedanken, es ginge weiter mit der Geschichte.)
Jetzt ist die Frage: wollen USA, Weltbank, Goldman Sachs (im Prinzip von den gleichen Leuten beherrscht) nun einzelne Staaten aus den G20 rausdrängen, den Rest irgendwie in Grabenkämpfe verwickeln und selbst dann, nach guter alter Methode, „Teilen und Herrschen“?
Wobei mit „teilen“ natürlich nicht Geld, Wohlstand, Kontrollbefugnisse, Macht oder Einfluss gemeint ist, sondern dass Zerteilen der Gegner, um sie dann hinterher in die Arme zu schliessen und zu netten, handwarmen Kolonien bzw. Kolonisten zu machen.
DER RUF NACH „VERSTAATLICHUNG“ DER BANKEN
Gestern nun rief Hilmar Kopper, “Deutsche Bank”-Genie und Wegbereiter dieses weltweiten Börsenabflugs, nach der Verstaatlichung, dann “Rekapitalisierung” und dann wieder “Privatisierung” auch seiner ex-Bank.
Seine ihm eigene Logik:
Erst alles ausplündern, selbst fette Milliardengewinne in die eigene Tasche stecken, dann alles in den Sand setzen, dann eine Staatskrise auslösen, dann zu genau dem Staat rennen, den man durch “Bürokratieabbau” nur noch auflösen wollte, dann die Kohle der Leute sich in die Taschen stopfen, sich alle Schulden bezahlen lassen und dann wieder alles von vorne anfangen.
Die Definition des Staatskapitalismus ist die der Aufgabe des demokratisch legitimierten und auf dem Fundament von unabänderlichen Grundrechte stehenden Staates zugunsten einer organisierten und rechtlich abgesicherten Ausbeutung durch feudale Eliten.
Mit einem Wort: die Verschmelzung von Banken und Staat.
Auch zu diesem Zweck führt die weltweite Hochfinanz, unter Vortäuschung allerlei furcherregender Hirngespinste mit langem Bart, der über die Jahrzehnte immer mal wieder wechselte, mit ihren bezahlten und erpressten Garderobenständern in Regierungen und Parlamenten seit dem 11.September 2001 nicht nur in Zentralasien und Arabien einen militärischen Angriffskrieg , sondern eben auch in den Hochstaaten des eigenen Herrschaftsgebietes (USA, EU, Japan) einen sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Angriffskrieg gegen die Menschenrechte und schriftlichen Gesellschaftsverträge der Völker und Republiken: die Verfassungen.
Dabei muss man immer wieder erklären, dass die derzeitige „Finanzkrise“ nicht existiert.
Die Banken verfügen über eine schier unfassbare Menge an Geld. Sie wollen es nur nicht ausgeben. „Zentralbanken“ und Banken sind sich eisern einig darüber (bei gleichzeitig schier unfassbaren Gejammer wie schlecht es ihnen geht) dass die zur Verfügung stehende Geldmenge niemals investiert oder in die Hände des Volkes gelangen darf.
Allein im Januar 2007 wuchs die Geldmenge M3 in der Eurozone um 9,8 Prozent. Nur – wer hatte die?
Die Menschen jedenfalls wurden immer ärmer. Gleichzeitig erzählte man ihnen seitens DGB, SPD, Linken und anderen Kollaborateuren, man könne halt nichts machen, man sei eben nur DGB, SPD, Linke und andere Kollaborateure, aber streiken solle man auch nicht, man bitte recht herzlich darum, sonst kriege man noch Ärger mit der „Wirtschaft“.
Die Grundlage für diesen alltäglichen Wahnsinn unseres Lebens ist, dass die Gelddrucker, die „Zentralbanken“, die „Notenbanken“ gar keine staatlichen Institutionen sind.
Das Wichtigste in unserem Leben – seien wir doch mal ehrlich – ist das Geld. Ohne Geld haben wir keine Frauen (bzw. Männer), können keine Kinder in die Welt setzen bzw. müssen uns dann von ihnen fragen lassen, warum sie das und das nicht auch haben und ob das an ihnen liege.
Solche Leute werden später mal Kanzler. Denn da mussten sie auch durch.
Das ist die Grundlage des Kapitalismus: das von Geldruckern erfundene Geld den Banken geben, damit die es niemals ausgeben oder in die Hände des Volkes gelangen lassen, nur so ein bisschen, manchmal weniger, wenn man sie gerade zu einem Weltkrieg erpressen will.
Die Kontrolle über die Gelddrucker der „Notenbanken“ – da liegt der Schlüssel. Alles andere ist Makulatur.
(…)
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