Glaskugelbericht der amerikanischen Geheimdienste
Früher und zum Teil auch heute noch liessen sich die Herrschenden die Zukunft ihres Schicksals und das ihres Landes von Schamanen, Priestern oder Astrologen an Hand von Eingeweiden, Vogelflug, Orakeln oder aus dem Stand der Gestirne vorhersagen. In einer technisch fortgeschrittenen Zivilisation gibt es für Vorhersagen der Zukunft ebenfalls dafür zuständige Institutionen.
Der gestern veröffentlichte amerikanische Geheimdienstbericht „Global Trends 2025“, an dem 16 verschiedene Geheimdienste mitgewirkt haben, liest sich auch dementsprechend so.
Dr. Mathew Burrows bringt es auf den Punkt : „Dies ist nicht als pessimistischer Bericht gemeint. Wir Geheimdienstler tendieren dazu, von vielen Risiken zu sprechen, von möglichen Konflikten oder Epidemien. Aber wir tun das, damit all das Beschriebene gar nicht erst eintritt. Wir denken, dass Wissen Macht ist. Wenn wir vorher wissen, was an schlimmen Dingen möglich und wahrscheinlich ist – dann können wir es im besten Fall auch verhindern.“ oder:
„Geheimdienstexperten warnen davor, dass das organisierte Verbrechen die Herrschaft in einem Staat in Ost- oder Mitteleuropa an sich reißen könnte.“ Um welches Land es sich hier handeln könnte, nennt der Bericht natürlich nicht. Wahrsager sagen die Zukunft schliesslich immer nur vage und auf alles passend voraus.
Oder das hier „Ein nicht-arabisches Land außerhalb des Nahen Ostens könnte zu geopolitischer Bedeutung heranwachsen“. Darauf wären wir nicht von selbst gekommen. Da können wir besser raten, vielleicht Indien?
Jedes Kind macht sich heute intuitiv Gedanken über den Zustand der Welt, spricht vom Einsatz regenerativer Energien, über die Armut der dritten Welt und ist vor allem gegen jede Art von Krieg. Ihnen ist von Natur aus angeboren, die bunte Vielfalt unseres Planeten erkunden und zu erhalten und hätten ebenfalls eine Analyse und bessere Vorschläge für das Aussehen unserer Zukunft anzubieten. Denn die Gründe und Verursacher für den jetzigen und den schwarzmalerischen künftigen Zustand sind jedem bekannt.
Wenn nun der amerikanische Geheimdienstbericht unsere Welt bis zum Jahr 2025 so dunkel darstellt, vor allem für die westlichen Länder, gibt es zwei Gründe dafür:
Zum Einen soll von dem selbst geschaffenen und verschuldeten inneren Zusammenbruch der amerikanischen Wirtschaft (Finanzkrise und horrende Rüstungsausgaben anstelle von dem Gemeinwohl dienende Investitionen) abgelenkt und die Ursachen ausserhalb des Landes zu suchen sein und kommende unpopuläre Massnahmen der Regierung gerechtfertigt werden.
Und zum Zweiten soll die Akzeptanz der Bevölkerung für zukünftige militärische Auslandseinsätze erhöht werden, es wird mit der Angst vor drohendem Einflussverlust und Niedergang der USA auf der Weltbühne spekuliert. Nichts wäre für die Vereinigten Staaten von Amerika fürchterlicher als die selbst ernannte Rolle der Weltpolizei zu verlieren. Der Inhalt des Berichtes dient nur der Panikmache und zur Manipulation von Politikern und Wählern, dieses schreckliche Szenario bloss nicht eintreten zu lassen. Der Nährboden für Entscheidungen zu in nächster Zeit stattfindender Kriegseinsätze wird bereitet (siehe Somalia-Piraten oder Pakistan, wo gestern schon wieder amerikanische Drohnen im Stammesgebiet in Nord-Waziristan insgesamt vier Menschen getötet und sechs weitere verwundet haben).
Berichte dieser Art sind nichts Neues und wurden zur Durchsetzung der Interessen bestimmter Herrschaftsgruppen schon immer im Lauf der Geschichte angefertigt.