Nach Irakkrieg II jetzt Somaliakrieg II: kleine Chronologie für den Bimbesbürger
Wissen Sie, wenn Sie hier schon immer vorher alles lesen können was unsere Berliner Chunta und ihre Chefs in Washington ausbaldowern, dann jammern Sie jetzt wenigstens nicht rum wenn wir Ihnen das ausführlich erläutern.
Also, das mit dem zweiten Somaliakrieg (1992 auch gern „Somalia-Intervention“ genannt), nach dem zweiten Irakkrieg (der erste hiess 1991 ja „Golfkrieg“, Sie verstehen das),
also das kam so…
DIE ENTWICKLUNG DER GEOSTRATEGISCHEN UND MACHTPOLITISCHEN SITUATION VON 1990 BIS 1993 AM BEISPIEL DES ERSTEN IRAKKRIEGES UND DER ERSTEN SOMALIA-INTERVENTION
Kapitel I: Zerfall des Warschauer Paktes, weltweite Instabilität und weltweiter Zerfall der Staaten
Die weltweite Entwicklung seit 1990 ergibt sich aus dem Ende der Stabilität zweier rivalisierender, etwa gleich starker Machtblöcke, der USA und der NATO einerseits und der Sowjetunion mit ihrem Warschauer Pakt andererseits, von denen letzterer zusammenbrach.
Aus dem zerbrechenden Imperium Sowjetunion bildeten sich einzelne neue Staaten. Im Zuge dieser Entwicklung wurden eine ganze Reihe blutiger Kriege und Konflikte begonnen die bis heute nachwirken (siehe den vor kurzem von Georgien mit Unterstützung der USA, EU und Israels begonnenen Kaukauskrieg oder in Europa den Zerfall Yugoslawiens, mit den Folgen des Kroatien-, Bosnien– und Kosovokrieges.
Andererseits zerfielen und entstanden weltweit neue Machtgebilde und Einflusszonen, die man nur schwer noch als Staat im eigentlichen Sinne bezeichnen konnte, so zum Beispiel im ehemaligen Somalia.
Bei Wikipedia – deren Bibliothek bekanntermassen der kompetente Bin Nicht Da manipuliert, wie jeder andere Geheimdienst auch, wird Somalia bis heute als Fantomgebilde aufrecht erhalten, ebenso auf allen in Landkarten die man in den staatlichen oder durch Konzerne kontrollierten Nachrichtensendungen zu sehen bekommt.
Dabei ist Somalia seit 1991 nicht mehr als Staat existent. Es herrscht ein einziges Chaos,welches mit dem Einrücken US-geführter Invasionstruppen im Jahre 1992 keineswegs endete, sondern immer schlimmer wurde.
Kapitel II: Vom Mauerfall zum ersten Irakkrieg
Man muss sich die damalige Situation vor Augen führen. Am 9.November 1989 war in Berlin in einem nie erlebten historischen Zusammentreffen politischer Umstände und Dynamiken innerhalb einer einzigen Nacht die Mauer gefallen.
Der Konterpart der USA, mit dem man seit Jahrzehnten vorneüber Stirn an Stirn gelehnt hatte, war damit urplötzlich weggebrochen. Die darauf folgende Vorwärtsbewegung des NATO-Raumes war nur logisch, es musste ein Schritt nach vorn gemacht werden, ansonsten drohte das US-Imperium samt seiner Hegemonie einfach vorne über gefallen sich ebenso in Luft aufzulösen wie sein strategischer Gegner.
Alle Diskussion über Sinn und Zweck von Sicherheitsgesetzen, Regierungsvollmachten, ja Sinn und Zweck von Militär, Geheimdiensten, NATO und weltweiter Kriegführung überhaupt, wurde innerhalb der westlichen Hegemonie blitzschnell durch die bereits 1990 beginnende „Golfkrise“ und Irakkrieg Nr.1 beerdigt, der schon damals seltsamerweise penetrant „Golfkrieg“ genannt wurde.
Der Gedanke liegt nahe, dass dem Irakkrieg Nr.1 im Jahre 1991 (unter George Bush Nr.1) schlicht der Irakkrieg Nr.2 ab 2003 (unter George Bush Nr.2) folgte, und dass es da einen Zusammenhang gibt.
Aber nicht nur das: nach dem ersten Irakkrieg 1991 erfolgte der erste Somaliakrieg 1992 durch US-geführte Koalitionstruppen. Und in diesen Tagen soll nun nach dem Irakkrieg Nr.2 der Somaliakrieg Nr.2 – und wieder mit deutscher Beteiligung.
Kapitel III: Der erste Irakkrieg und der Zerfall Somalias
Bereits während des Zusammenbruchs der Sowjetunion wurde der somalische Diktator Siad Barre und Statthalter der USA am Horn von Afrika aus Washington plötzlich fallen gelassen.
Über die Gründe heisst es da im dt-sprachigen Wikipedia-Eintrag
„als Menschenrechtsverletzungen seines Regimes umfangreicher und offensichtlicher wurden und er nach dem Ende des Kalten Krieges seine Bedeutung als Bündnispartner verloren hatte„
„Seine Bedeutung als Bündnispartner verloren“. Am Horn von Afrika. In dem Augenblick, als der Truppenaufmarsch des US-Militärs in der Region für den ersten Irakkrieg losging?
Denn nachdem der irakische Diktator Saddam Hussein am 2.August 1990 urplötzlich in Kuwait einmarschiert war, begann unmittelbar darauf bereits ein bis dato unvorstellbarer Militäraufmarsch der USA in der arabischen Welt, angeblich für eine „insgesamt defensive“ Militäraktion um den Irak am Eindringen nach Saudi-Arabien zu hindern.
Am frühen Morgen des 17. Januar 1991 beginnen die Alliierten den ersten Irakkrieg mit einem massiven Luftschlag.
Am 26.Januar 1991 muss der durch die USA fallengelassene Diktator Somalias Siad Barre aus der Hauptstadt Mogadishu fliehen.
Am 12. April 1991 tritt der „Waffenstillstand“ zwischen den US-geführten Koalitionsstreitkräften und dem irakischen Diktator Saddam Hussein in Kraft, welcher bekanntermassen jahrzehntelang zuvor als treuer CIA-Agent gedient hatte. Roger Morris umschrieb es später während des zweiten Irakkrieges am 14.März 2003 in der New York Times folgendermassen:„Erinnert Euch: Saddam war unser Mann“.
Hussein war bereits 1968 unter US-President Lyndon B.Johnson mit Hilfe der CIA im Irak an die Macht geputscht worden.
Am 28. Mai 1991 verkündete dann das Pentagon, dass 464.000 US-Soldaten (welche die plötzlich abgebrochene Invasion des Irak durchgeführt hatten) inzwischen die „Region am Persischen Golf“ verlassen hätten. 76.000 Soldaten blieben dort allerdings stationiert.
US-Truppen waren also zu Zehntausenden in einer Region, die noch zwei Jahre zuvor für sie absolut tabu gewesen war. Was passierte nun?
Püntklich zum Ende des Irakkrieges Nr.1 zerfiel der Staat Somalia.
Kapital IV: Vom Golf nach Somalia
Am 18.Mai 1991, also zehn Tage vor Verkündung des offiziellen Waffenstillstands im Irak, verkündet Somaliland seine Unabhängigkeit.
Es grenzt im Norden direkt an die französische Küstenkolonie Djibouti („Dschibuti“), dem traditionell wichtigsten Militärstützpunkt für „westliche“ Flotten und Militärs in der Region, in welchem US-Spezialeinheiten und Geheimdienste der NATO-Staaten ein und aus gehen.
Während in Somaliland seitdem relative Ruhe herrscht, bricht im restlichen Somalia 1991 das Chaos aus. Rivalisierende Warlords stecken ihre Claims ab und kämpfen um die Macht.
Gleichzeitig spielt sich im bis zum Ende der Sowjetunion aus Moskau unterstützten Äthiopien eine interessante Paralellentwicklung ab.
Kapital V: Zerfall Äthiopiens, Unabhängigkeit Eritreas
Die Geschichte des Staates Äthiopien ist schnell erzählt.
Seit jeher unabhängig erwehrt sich das spätere Kaiserreich (im Westen auch Abessinien genannt) in mehreren Kriegen europäischer Kolonialisierungsversuche, zuletzt gegen Italien 1896, welches Abessinien ironischerweise auch durch italienische Waffenlieferungen von 1889 gewinnt.
1936 wird Abessinien vom faschistischen Italien unter Diktator Benito Mussolini besetzt und ein Blutbad unter der Bevölkerung angerichtet, bevor dann während des 2.Weltkriegs 1941 im Zuge des Ostafrika-Feldzugs Truppen des britischen Empire Abessinien erobern.
Von 1930 bis 1991 wird Abessinien/Äthiopien nur durch zwei Diktatoren regiert:
Kaiser Haile Selassie, der mit britischer Unterstützung 1941 erneut das Kaiserreich Äthiopien ausruft und sich 1952 die ehemalige italienische Kolonie Eritrea einverleibt,
und Mengistu Haile Mariam, welcher 1974 Kaiser Selassie stürzt und mit einer marxistisch orientierten Militärjunta die Macht ergreift.
Mengistu regiert anschliessend 17 Jahre lang. Bereits in den 80er Jahren kommt es zu seperatistischen Bewegungen in Eritrea und in Tigray, die aber wegen ihrer ebenfalls marxistischen Ausrichtung nicht von den USA unterstützt werden.
Das ändert sich mit dem sich ankündigen Zusammenbruch der Sowjetunion.
Im September 1989 werden die seperatistische „Ethiopian Peoples‘ Revolutionary Democratic Front“ (EPRDF) Eritreas und die „Tigrayan People‘s Liberation Front“ (TPLF) aus Tigray, zusammen mit den äthiopischen Machthabern der Junta Mengistus vom ex-US-Präsidenten Jimmy Carter zu „Friedensgesprächen“ eingeladen. De facto bedeutet das eine Aufwertung der Seperatisten.
Ausgerechnet im Mai 1991, dem Monat der Unabhängigkeitserklärung Somalilands und dem Ende des ersten Irakkrieges, marschieren dann die nun vom Westen unterstützen Seperatisten der EPRDF und TPLF in der äthiopischen Haupstadt Addis Abeba (Addis Ababa) ein.
Der ehemals aus Moskau, Havanna und (Ost-)Berlin unterstützte Diktator Mengistu muss fliehen.
Mit dem Einmarsch der plötzlich erstarkten Seperatisten wird die bisher umkämpfte Region Eritrea de facto unabhängig und Äthiopien verliert seinen Zugang zum Meer.
In Äthiopien wird nun eine „Transitional Government of Ethiopia“ (TGE) eingerichtet (was doch sehr nach der „Transitional Federal Government (TFG)“ klingt, die 9 Jahre später in Mogadishu mit Hilfe der USA, EU und die UNO installiert werden wird.)
Der Anführer der Seperatisten aus Tigray, TPLF-Chef Meles Zenawi, wird Ende 1991 Übergangspräident und ab 1995 Premierminister.
Er ist noch heute nicht nur der starke Mann Äthiopiens, sondern auch Somalias.
Kapitel VI: Einmarsch von UNO-Truppen unter Oberbefehl der USA in Somalia
Der US-geführten Invasion ging eine schleichende Entwicklung voraus.
Zuerst kam 1991 eine Hungersnot im Süden Somalias auf. Daraufhin beschloss man in den Vereinten Nationen (United Nations, UNO) die Lieferung von Nahrungsmitteln. Als diese dann überfallen wurden, beschloss man sie durch eine „humanitäre Intervention“ zu schützen.
Zu keinem Zeitpunkt wurde in der Weltöffentlichkeit diskutiert woher eigentlich der (im Gegensatz zu den Nahrungsmitteln) zu jeder Zeit pünktlich eintreffende Nachschub an Waffen und Munition für die Warlords in Somalia herkam, trotz eines (recht spät) im Januar 1992 verhängten „vollständigen Waffenembargos“ durch die UNO.
Als die erste UNO-Mission UNOSOM im Laufe des Jahres 1992 scheiterte – sie fand unter dem militärischen Oberbefehl der Vereinten Nationen statt – wurde durch den Weltsicherheitsrat die US-Regierung authorisiert im Rahmen der „Unified Task Force“ (UNITAF) mit Koalitionstruppen unter (Oberkommando des Pentagon) in Somalia einzurücken. Dies geschah dann auch am 9.Dezember 1992 mit einer militärischen Show unter Blitzlichtgewitter am Strand von Somalia.
Zu diesem Zeitpunkt war der befehlshabende US-Präsident, George Bush sen. nach einer Amtszeit bereits abgewählt.
Denn sehr zur Überraschung aller Beobachter hatte der junge Bill Clinton, trotz einiger katastrophaler Fehler und Affären, sowohl die Vorwahlen der US-Demokraten, als auch am 3.November 1992 die Präsidentschaftswahlen gegen George Bush Sen. gewonnen, obwohl dieser gerade „erfolgreich“ in den Irak einmarschiert und Kuwait seinem rechtmssäigen Diktator zurückgegeben hatte.
Nun fiel also in die ersten Monate von Clintons Amtszeit der Feldzug in Somalia (das Wort Deja Vu könnte dafür nochmal erfunden werden.)
Das Mandat für die aus Washington befehligte (UNITAF), an der sich u.a. auch Deutschland, Großbritannien, Australien, Kanada, Marokko, Italien, Norwegen, Spanien, Griechenland und Indien beteili
gten, dauerte nur von Dezember 1992 bis zum März 1993 und ging dann über in ein weiteres Mandat namens UNOSOM II.
Die Mission wurde ein Debakel.
Im mageren dt.sprachigen Artikel steht praktisch überhaupt nichts, ausser allen Ernstes dass man sich bis heute „nicht einig“ sei ob die Mission ein Erfolg war. Einigermassen fündig wird man im englischsprachigen Wikipedia-Eintrag.
Die UNOSOM II mit insgesamt 28.000 Soldaten stand unter Oberbefehl der Vereinten Nationen. Im Juni 1993 wurden 23 pakistanische Soldaten durch somalische Milizionäre getötet, dahinter vermutet wurde der Warlord Mohamed Farrah Aidid.
Nun begannen US-Truppen (auf eigene Faust) „Razzien“ zur Festnahme von Aidid durchzuführen, US-Spezialeinheiten wie die „Rangers“ and „Delta Force“ wurden nach Mogadishu verlegt.
Am 12.Juli 1993 machten US-Hubschrauber mehrere Gebäude durch ein 16-minütiges Dauerfeuer dem Erdboden gleich, weil sie „Mitglieder des Aidid-Clans“ in einem bestimmten Haus vermuteten, wie es hiess.
In Wirklichkeit hatten sich laut UNO-Beamte in einem der zerstörten Gebäude Stammesälteste getroffen um über eine friedliche Lösung und die eventuelle Entmachtung Aidids zu beraten.
Im Laufe des Massakers wurden mindestens 73 somalische Stammesälteste getötet, ebenso wurden vier westliche Journalisten durch einen Mob gelyncht als sie nach dem Angriff bei den zerstörten Gebäuden eintrafen um über den Angriff zu berichten.
Alles gipfelte dann in einer US-Militäraktion am 3. und 4.Oktober mit dem Ziel zwei Top-Leute Aidids festzunehmen. Sie kostete 19 US-Soldaten und nach Schätzungen zwischen 200 und 10.000 Somalis das Leben.
Am 15.Dezember 1993 trat der US-Verteidigungsminister Les Aspin zurück und Präsident Clinton ordnete den Rückzug aus Somalia an, nachdem er den amtierenden US-Generalstabschef David E. Jeremiah angewiesen hatte keinerlei Militäroperationen ausser in Selbstverteidigung mehr zu unternehmen.
Nach dem 11.September 2001 wurde dann im Nachhinein ernsthaft der Versuch gemacht, Osama Bin Laden und die „al Qaeda“ mit dem verlorenen 1993 verlorenen Besatzungskrieg in Ostafrika in Verbindung zu bringen.
Über die deutsche Beteiligung an diesem Debakel wurde seither der Mantel des Schweigens gedeckt.
WEITERE ENTWICKLUNGEN SEIT 1993 AM HORN VON AFRIKA
1993 wird Eritrea formal unabhängig.
1998 liefen sich die EPRDF-Machthaber Eritreas mit ihren ehemaligen Waffenbrüdern in Äthiopien (unter TPLF-Chef und Machthaber Meles Zenawi) aus bis heute unklarem Anlass einen mörderischen Grenzkrieg der zwei Jahre dauert und ohne Ergebnis zuende geht.
Ebenfalls 1998 erklärt ein weiteres Gebilde auf dem Territorium des ehemaligen Somalias seine Autonomie: Puntland, am strategisch wichtigen Horn von Afrika.
Formel erklärte es nicht seine Unabhängigkeit, faktisch ist es seitdem jedoch ein eigener Kleinstaat, mit eigenem Parlament und „Präsidenten“.
Erster Präsident Puntlands wurde ausgerechnet der Mann, der heute die immer noch „Transitional Federal Government (TFG)“ genannte „Provisorische Regierung Somalias“ anführt:
Abdullahi Yusuf Ahmed (Cabdulaahi Yuusuf Axmed).
Der somalische Staatsbürger Ali Osman beschrieb für die „Sudan Tribune“ in einem ausführlichen Blick hinter die Kulissen des Theatre of War im Jahre 2006 Yusuf Ahmed als eine Marionette von Äthiopiens Machthaber Meles Zenawi, der mit seinen Truppen und Bestechungsgeldern bestimme was in Süd-Somalia und Puntland passiere.
Auch eine ganze Reihe von echten Warlords, also mit eigenen Truppen, werden hier als Marionetten von Äthiopiens Staatschef Zenawi genannt:
– „Colonel“ Hassan Mohamed Nuur Shaatigaduud, der lange Zeit die wichtige Stadt Baidoa (auch Baydhabo) kontrollierte
– Barre Aadan Shire, alias „Hiiraale“. Er kontrollierte die Hafenstadt Kismayo und die Region Marka.
– Hussein Mohamed Farah Aidid, der Sohn von Gen. Mohamed Farrah Aidid, den ja die US-Soldaten 1992 so blutig jagten. Nun ist ausgerechnet dessen Sohn Hussein Mohamed nicht nur ein brutaler Warlord der Bay Region, sondern auch noch ehemaliger US-Marinesoldat.
– Hassan Abdullah Qalaad. Er lieferte politische Flüchtlinge an das Regime in Addis Abeba aus.
Doch springen wir zurück in die Zukunft. Was passiert in unserer Zeit?
AUGENBLICKLICHE SITUATION
Heute hat die abtretende Bush-Administration offiziell verkündet, nächsten Dienstag eine Resolution im Weltsicherheitsrat einzubringen welche angeblich ein Operieren der US-NATO-EU-Streitkräften im Luftraum Somalias ermöglichen soll. Das ist ein Witz. Dies ist bereits möglich, nachdem am 2.Juni durch die UN-Resolution 1816 das Völkerrecht ausser Kraft gesetzt wurde (wir berichteten mehrfach darüber).
Der Sprecher des US-Aussenministeriums Sean McCormack sagte denn auch gleich, die USA wollten sich „in den kommenden Wochen“ zudem für eine
„Friedenstruppe für das weitgehend rechtslose Somalia einsetzen“
wie es „Yahoo“ so überaus einleuchtend schilderte. Man müsse schliesslich auch irgendwie die abziehenden äthiopischen Truppen ersetzen, die das Land bis Jahresende nach eigenen Angaben verlassen wollen (das Militär Zenawis hat just gestern in Somalia eine neue Offensive gestartet.)
Damit es nächsten Dienstag im Weltsicherheitsrat um eine Verlängerung der UN-Resolution 1816, die am 2.Januar ausläuft. Nichts weiter.
Stimmen Russland und China der Verlängerung von Res.1816 zu, dann beweisen sie was sie sind: ganz normale imperialistische Grossmächte, wie alle anderen Grossmächte auch.
Durch diese Interventionsvollmacht 1816 baut sich u.a. das Szenario einer Blockade der Strasse von Hormuz (Hormus) oder des Golfes von Aden durch die NATO-UNO-EU-USA-Flotten auf.
Dadurch wäre der Iran von lebenswichtigen Treibstoffeinfuhren aus den Raffinerien Eritreas abgeschnitten und hätte nur die Wahl zu kapitulieren oder selbst anzugreifen. Iran hat ballistische Raketen und Truppen nach Eritrea verlegen lassen.
In diesem Falle könnte die NATO-UNO-EU-USA, die mit Hilfe Russlands und Chinas unter dem Druck des kollabierenden Weltwirtschaftssystems Kapitalismus als „G20“ gerade in Windeseile zu einer Weltregierung verschmilzt, in aller Ruhe zurückschiessen.
Mit dieser Bekanntmachung verkündete die Bush-Administration heute auch, ihrem Nachfolger Barack Obama (mit Aussenministerin Hillary Clinton) mindestens den gleichen Krieg mitgeben zu wollen, wie seinerzeit Bill Clinton nach seinem überraschenden Wahlsieg 1992 von der alten Bush-Administration: nämlich den in Somalia.
Alle anderen jetzt mal nicht mitgerechnet.
UND? REDEN AUCH SIE NOCH DAS GLEICHE DAHER WIE 1992?
Wieder einmal sitzt irgendwo „der Linke an sich“ da, gucket dumm herum und fängt dann zur Selbsthypnose an zu schwätzen.
Wieder sitzt ein Garderobenständer geschminkt mit aufmontiertem Lächeln irgendwo vor gelangweilten und unterbezahlten Kameraleuten und erzählt Ihnen, meine Damen und Herren, zuhause dann aus dem Studio in ihre Mickerbirne hinein, dass Sie die Schnauze halten, sich vermehren, schuften, geldgeil und blöde durch die Gegend laufen und nichts für Ihr Land, ihre Welt oder Ihre Seele tun sollen.
Weil Sie das nur von der Sklavenarbeit ablenkt. Und weil Couch Potato, also Sofa- und Büropflanze, doch eine ungemein unterhaltsame Form der Existenz ist.
Aber wenn Sie noch am Leben sind, wenn Sie es immer noch sind, denn langfristig sind wir alle tot, das wissen Sie, oder? Nein, also das müssen Sie jetzt aber wissen.
Sie sind faulendes, stinkendes Gemüse. Durch Sie ziehen die Würmer und fressen Sie. Sie sind tot. Es ist nur eine Frage der Zeit – denn Sie sind sterblich. Sie leben wie alle anderen auf diesem kleinen Planeten und stellen Sie sich vor – Sie müssen auch noch die gleiche Luft atmen.
Ich weiss – das ist jetzt echt hart für Sie. Aber da müssen Sie jetzt durch, Sapiens.
Also wenn Sie etwas fragen, wenn Sie ab jetzt irgendetwas fragen, dann ist es nicht „warum tut hier nicht irgendjemand mal was“ sondern dann ist es „warum tue ich eigentlich nicht endlich mal was, für mein Land, für meine Republik, für meine Welt, für meine Kinder oder wenigstens für mein Gehirn, anstatt den klugen Leuten mit meiner unfähigen, bräsigen, untertrainierten Birne auf die Nerven zu gehen und ihnen die Ohren vollzujammern, nur weil ich zu doof für die Demokratie bin?“
Ok?
(…)
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