BBC lässt "Piraten"-Farce von deutschem Militär und Regierung auffliegen
Gibt es eine Steigerung zu peinlich? Aber hallo: „Bundeswehr“.
Gibt es eine Steigerung zu „Bundeswehr“? Na klar: „Bundesregierung“.
Gibt es noch sowas wie eine freie Presse die sich traut Lügner und Betrüger durch eine einzige kluge Frage auffliegen zu lassen? Indeed. Zumindest auf den Inseln.
Der Klassiker „BBC“ blamierte zuerst die deutsche Militärführung, dann blamierte er die deutsche Regierung und dann blamierte er die „Hurra“-schreienden Trottel und Hinterwäldler der neokaiserlichen Kriegspresse mit ihrer sattsam bekannten ersten preussischen Bürgerpflicht. Und das alles durch eine einzige Frage:
„Wo sind denn eigentlich die Piraten hin?“
Thomas Wiegold, der „Focus.de“ wenigstens punktuell erstaunlich investigative Qualität beschert, wagte es heute Morgen immerhin einen Teil der ganzen Farce zusammenzufassen. Da hat man es, nach Jahren des Null-Budget-Einer-für-Alle-aber-Irrer-für-Alle-Puzzlespielens wenigstens Weihnachten 2008 endlich auch mal einfach und kann schlicht die copy-and-paste Sau rauslassen:
„Gleich bei der ersten Begegnung im EU-Auftrag mit Piraten lässt die Deutsche Marine auf frischer Tat ertappte Seeräuber laufen. Und versucht zudem noch, das zunächst zu verschweigen.
Anfangs schien alles ganz klar. Am Morgen des ersten Weihnachtstages, kurz vor elf Uhr Ortszeit, ging in der Operationszentrale der Fregatte Karlsruhe der Hilferuf des ägyptischen Frachters Wabi al Arab ein. Der wurde gerade von Seeräubern angegriffen, und ein Bordhubschrauber der Fregatte eilte zu Hilfe. Beim Eintreffen des Helikopters gaben die Piraten ihren Überfall auf. Ein Besatzungsmitglied des Frachters, das durch Schüsse der Piraten verletzt worden war, wurde zur Behandlung auf die Karlsruhe geflogen.
So weit die erste Version – die auch die meisten Medien den ganzen ersten Weihnachtstag über verbreiteten. Doch dieser Version fehlten ein paar entscheidende Details.
Erst spät am Donnerstagabend ließ die Bundeswehr weitere Einzelheiten heraus. Es war keineswegs so, dass die Seeräuber beim Anblick des Hubschraubers einfach die Flucht ergriffen. Sondern (und das stand dann etwa 14 Stunden nach dem Angriff um 22.30 Uhr (!) auf bundeswehr.de ) die deutschen Soldaten brachten das Piratenschiff auf. Entwaffneten die Verbrecher, die zuvor immerhin einen Seemann mit Schüssen verletzt hatten. Und ließen sie dann einfach ziehen..
Und ich vermute, selbst das hätte die Bundeswehr nicht zugegeben – wenn nicht ein paar Stunden zuvor die BBC das gemeldet hätte.“
Wohlgemerkt – hier werden vom investigativen Journalisten Thomas Wiegold die Statements von Regierung und Militär immer noch nicht in Zweifel gezogen. Wie auch. In der deutschen Pressewelt (vor dem Internet) ist und war man ohne Presseausweis (der nach traditionell-höfischer Art nur nach dem jeweils erwiesenen Grad der Unterwerfungssucht per Gnadenakt der Machthaber in Berlin gewährt wird) immer noch weniger als ein Nichts mit Ohren.
Das deutsche Militär, seine Regierung, samt ihren miesen, kleinen Hofberichterstatter mit Anlauf in den Mittelständer zu treten, das bleibt eben dem kreativen Proletariat, den digitalen Wissensrevolutionären, den Verteidigern der Verfassung, den unabhängigen Medien überlassen, die nach 8 Jahren pressegottgleichem Wehrmachtsoffzier, 16 Jahren geistig-moralischem Abtritt, 7 Jahren alter Mitte im Führerbunker Ihrer Wahl-Talkshow und 3 1/2 Jahren sinnfreier Mona ohne Lisa so unendlich die Schnauze voll hat von diesem Saftladen Pseudorepublik, dass man es nur schwerlich noch in Worte fassen kann.
Gratulation an jeden im Teuteburger Medienwald der die Keule nicht schon längst satt, verbittert oder tot aus der Hand gelegt hat. Wir wünschen auch weiterhin:
GUT HOLZ!
(…)
25.12.08 Kriegspresse lanciert neue „Piraten“-Lügenorgie der Bundesregierung
Heute meldete die Nachrichtenseite „bloomberg“, das IMB habe berichtet, die deutsche Fregatte „Karlsruhe“ habe im Golf von Aden auf ein Piratenschiff gefeuert. Das Berliner Verteidigungsministerium bestätigte diese Meldung, so die Presseagentur „dpa“.
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20.11.08 Iran, das BKA und die „Piraten“-Farce von Afrika
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aus 2007:
04.12.08 Iran´s Atomwaffen, die US-Geheimdienste und der Teuteburger Medien-Wald
Eine Lüge. Um die niederzuringen, zu zerschmettern, in den Staub zu werfen und den Gegner zu zwingen jetzt eine Pakistan- und Afrika-Strategie aus dem Hut zu ziehen, die wieder fehlschlägt, hat es Jahre gedauert.
Und wenn es nochmal 1000, nein 2000 Jahre dauert – irgendwann seid ihr fällig, Römer..