Trottel-Treffen in Kairo
Von allen mächtigen Versagern und Kriegsverbrechern des Planeten wird sich heute ein gerüttelt Mass in der ägyptischen Hauptstadt Kairo einfinden, um anschliessend sicherlich Mittel und Wege zu finden den Völkern zu erklären warum sie allesamt das sinnlose Blutbad in Gaza anrichten mussten.
Zuerst natürlich „Präsident“ Husni Mubarak selbst, der Ägypten schon schlappe 27 Jahre über das Kriegsrecht regiert und dessen Geheimdienst die Hamas vor dem Angriff mit Falschinformationen versorgte, damit es möglichst viele Opfer bei den überraschenden Luftangriffen am 27.Dezember gab.
Dann die EU-Fritzen. Eine absurde Mischung. Schon in ihren eigenen Ländern unbeliebt bringen sie seit Jahrzehnten ganz Europa in Verruf.
ENSEMBLE EUROPAS GANZER DIPLOMATENKUNST
Zuerst einmal der tschechische Aussenminister Karel Schwarzenberg. Dessen Chef Mirek Topolanek, der chronischen Bedeutungslosigkeit überdrüssig, versuchte als neuer EU-Ratspräsident gleich mal einen diplomatischen Fenstersturz und bekam den auch hin, indem er Invasion und Bombardierung des Gazastreifens durch Israel als „eher defensive Aktion“ Israels erkannt hatte. Nun ruderte der Premierminister vor den angesetzten Friedensverhandlungen zwischen David (ohne Schleuder) und Goliath in Kairo schnell wieder zurück und sagte fix das Gegenteil.
Bereits vor Weihnachten meuterte in Tschechien das, was die Deutschen nicht haben, nämlich das Parlament und beorderte sämtliche tschechischen Truppen aus allen Einsätzen weltweit nach Hause. Topolanek dazu: „Ich schäme mich“. Ein Genie reinsten Wassers.
Wenn sein Aussenminister Schwarzenberg gut mithält, wird Gaza das nächste Pompeji.
Dann die EU-Aussenkommissarin Benita Ferrero-Waldner und Frankreichs Aussenminister Bernard Kouchner.
Wenn Kouchner ein einziges Mal wie ein Franzose und nicht wie ein Altamerikaner handeln würde, es wäre eine Premiere.
Schwedens Aussenminister Carl Bildt. Nun ja. Am 22. Juni 2007 wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Malmö gegen Bildt wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Der Minister hatte grob rassistische Äußerungen in Kommentaren seines Blogs seit März nicht löschen lassen. In diesen Beiträgen war unter anderem zum Völkermord an Palästinensern aufgerufen worden.
Dann haben wir da noch Nicolas Sarkozy, von dem man ständig den Eindruck hat er hält Waterloo im Grunde für ein einziges grosses historisches Missverständnis.
Ausserdem den deutschen Aussenminister Steinmeier, der seit dem 30.Dezember nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetaucht ist und von dem man sagt er telefoniere nur ständig mit Jerusalem und seiner guten Freundin Tzipi Livni, sei aber gar nicht da.
Und schlussendlich der „EU-Chefdiplomat“ Javier Solana. Ein Meister der sinnfreien Statements ohne jede Bedeutung.
Für die Unterhaltung auf europäischer Seite dürfte also gesorgt sein.
Was aber, und jetzt wird es interessant, dem ganzen heute stattfindenden Menschzirkus in Kairo eine Bedeutung gibt: es befinden sich heute wohl auch Vertreter der palästinensischen Hamas-Regierung in der ägyptischen Hauptstadt.
IST DIE HAMAS JETZT EINE REGIERUNG ODER IST SIE ES NICHT?
Man sagt ja, alle Völker der Welt haben die Regierung die sie verdienen. Man möchte bei den Palästinensern eine Ausnahme bei dieser goldenen Regel machen, aus reinem Mitleid.
Wenn die Palästinenser begreifen würden von was für Hornochsen sie da in ein sinnloses Massaker geritten wurden, nur weil die Hamas ausschliesslich mit ihrem Donnerrohr denken kann, man würde eine nicht enden wollende Reihe von Tretbooten auf dem Mittelmeer sichten wie sie verzweifelt versuchten die israelische Seeblockade Richtung Syrien zu durchbrechen.
All die aus niederen, wahlkampfpolitischen Gründen explizit von Aussenministerin Tzipi Livni und Verteidigungsminister Ehud Barak befohlenen und von dem Militär exekutierten israelischen Kriegsverbrechen konnten nur unter dem Vorwand des militärisch ineffektiven Raketenbeschusses von israelischem Territorium durchgeführt werden.
Alles was die Hamas hätte machen müssen um die seit anderthalb Jahren andauernde Hungerblockade des Gazastreifens zu durchbrechen, wäre auf minimaler Ebene, auf minimaler Ebene Ideen zu entwickeln, mit internationalen Friedensorganisationen 3 bis 4 Pressekonferenzen abzuhalten, so etwas wie zivile Politik einzusetzen, den ganzen religiösen Aspekt – im Interesse der eigenen Bevölkerung – einen einzigen Moment mal hinten anzustellen und auf rudimentärer Ebene logisch zu handeln.
DAS hätten die Palästinenser verdient. Aber nein… Lieber lässt man den skrupellosen Gegner die eigenen Leute massakrieren und freut sich an den wenigen Leichen die man auch noch hingekriegt hat.
OH LABSAL DEMOKRATIE..
Das Schlimmste dabei ist nicht, dass die Hornochsen diese Welt regieren. Das Schlimmste dabei ist, dass sie auch noch gewählt werden, dort wo die Menschen es mal alle paar Jahre dürfen.
Es gibt so Momente, da wünscht man sich fast die permanente Diktatur. Dann könnte man sich wenigstens an seinen Ketten entspannt zurücklehnen und zufrieden sagen:
„musste ja so kommen…“
(…)
16.06.2007 Gaza: „Der blöde Araber“ oder „Wann beginnt das grosse Sterben?“