Israel: Jordaniens Botschafter reiste bereits vor Gazakrieg ab
Wie die israelische Zeitung „Yediot Ahronoth“ (Ynet) heute meldet, hat Jordanien seinen Botschafter „aus Protest gegen den Gazakrieg“ aus Israel abberufen. Allerdings spricht die Aussage der Regierung in Jerusalem selbst eher für eine Präventivmassnahme des besorgt-informierten Königtums.
Denn Jordaniens Botschafter Ali al-Ayed reiste, laut einem Dementi was die israelische Regierung dazu selbst veröffentlichte, in weiser Voraussicht bereits „vor Beginn der Operation Gegossenes Blei“ („prior to the launching of Operation Cast Lead“), also vor dem 27.Dezember zurück ins benachbarte Königreich.
Gestern kam es in Jordanien nach den Freitagsgebeten zu schweren Auseinandersetzungen zwischen königlichen Polizei und der Bevölkerung. Tausende hatten in der jordanischen Hauptstadt versucht zur israelischen Botschaft vorzustossen. Die jordanischen Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein.
Jordanien ist neben Ägypten der einzige Verbündete in der Region der diplomatische Beziehungen zum Staat Israel unterhält.
Die internationale Dimension des Krieges wächst zur Zeit mit jedem Tag. Gestern wurden massive Waffenlieferungen der USA unter Beteiligung Deutschlands an Israel vor Beginn des Krieges bekannt. Neue Lieferungen von „Hunderten von Tonnen“ Waffenmaterial nach Israel durch die USA und Deutschland stehen laut Presseberichten in den nächsten Tagen an.
Unterdessen schickte China seinen Sonderbotschafter Sun Bigan in den Nahen Osten um sich für eine Waffenruhe einzusetzen. Und gestern warnte wiederum der Vizeaussenminister Russlands, Alexander Saltanow, in einem Gespräch mit der israelischen Aussenministerin Tzipi Livni vor einer Ausdehnung des Krieges auf die gesamte Region und forderte einen Stopp der israelischen Militäroffensive, welche eine hohe Zahl an toten Zivilisten gekostet habe.
Der deutsche Aussenminister Frank Steinmeier, der zur Zeit zusammen mit seinem ex-wieder-Vorsitzenden Franz Müntefering erfolgreich versucht als Witzkanzlerkandidat die SPD vollständig an die Wand zu klatschen, befindet im Augenblick zu Gesprächen in Ägypten. Morgen fliegt er nach Israel.
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10.01.09 USA und Deutschland: massive Waffenlieferung an Israel unmittelbar vor Gazakrieg