Der Vorsitzende der „Jungen Union“, Phillip Mißfelder, hat es abgelehnt sich für seine Tritte gegen die Armen in der Republik zu entschuldigen. Dabei hätte er wissen müssen, dass ihm zustimmende Bürger genauso gut SPD wählen könnten.
„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“
Diese extrem parteien-, banken- und bürgertumfeindliche Aussage traf der Mann mit dem schon wieder zweitschönsten Amt nach Papst, SPD-Vorsitzender Franz Müntefering, im Mai 2006. Sein Generalsekretär Olaf Scholz, sagte damals, das sei eine „alte Weisheit aus den frühen Tagen der Sozialdemokratie“.
Heute, nach über 10 Jahren SPD-Regierung und im einzigen Land der westlichen Welt ohne Mindestlohn, arbeitet z.B. in der Hansestadt Stralsund eine Kellnerin für einen Brutto-Stundenlohn von 0.56 Euro, ein Bestattungshelfer für 1,52 Euro, ein Taxifahrer für 1,12 Euro und ein Zimmermädchen für 1,45 Euro.
Sie alle werden sicher gut davon essen können.
Scholz, mittlerweile Bundesminister für Arbeit und Soziales, sagt dazu:
„Unsere Gesellschaft ist auf Arbeit aufgebaut. Arbeit vermittelt Stolz und Würde. Sie gibt unserem Leben einen Sinn. Wer mit 16 Jahren die Schule verlässt, hat fünf Jahrzehnte Arbeit vor sich. Das halbe Leben verbringen wir am Arbeitsplatz. Deshalb ist es von größter Bedeutung, dass die Arbeit, die wir leisten, auch anständig bewertet und behandelt wird. Löhne, die den eigenen Lebensunterhalt nicht garantieren, haben mit Anstand nichts zu tun. Sie müssen aus unserem Land verschwinden.“
Es ist doch wirklich schön zu sehen, dass unser hart arbeitender Sozialminister nicht vergessen hat, dass immerhin er schon ein Jahrzehnt von seiner Lebensleistung in Stolz und in Würde abgerissen hat. Seine Wähler werden es ihm danken. Sollen sie doch Kuchen fressen. Äh, Tabak und Spirituosen.
Aber natürlich nur für 4 Euro am Tag. Der Berliner SPD-Linke Finanzsenator Thilo Sarrazin liess sein Finanzministerium letzten Februar extra einen detaillierten Drei-Tage-Speiseplan für Hartz-IV-Empfänger erstellen. Arbeitslose könnten sich schliesslich schon für 3,76 Euro am Tag „völlig gesund, wertstoffreich und vollständig ernähren“, so Sarrazin zur hart arbeitenden Journaille. Damit ließe sich sogar etwas sparen, da der Regelsatz von 4,25 Euro pro Tag sogar noch unterboten würde.
Im übrigen gehe es den Menschen sowieso viel zu gut, so der SPD-Finanzsenator von linken Gnaden in der Hauptstadt. Letzten Sommer sagte Sarrazin mitten in der Hitzewelle:
„Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können“
Einer der wenigen stimmigen Lenin-Formeln folgend
„Heute Bänker, morgen Minister. Heute Minister, morgen Bänker“
ging Sarrazin mittlerweile dorthin, wo er ebenfalls hingehört: zur Bundesbank.
Ach ja – Mißfelder.
Nun, falls der Jugendchef von CDU und CSU nun tatsächlich versucht haben sollte seinem strauchelndem Koalitionspartner SPD unter die Arme zu greifen – es wird nichts nutzen. Sozialsadisten und Wirtschaftsfaschisten liefern sich in der derzeitigen Bundesregierung ein heisses Kopf-an-Kopf-Rennen.
Phillip Mißfelder repräsentiert in der Tat genau die zukünftig postkapitalistische Jugend der CDU und CSU, welche sich diese redlich verdient, wenn auch nicht erarbeitet hat. Man wird es ihm nicht vergessen. Denn schliesslich ruiniert CDU-Jugendrepräsentant Mißfelder zugunsten der ehemaligen Kleinparteien weiter die Bundesregierung.
Die Republik hat ihm dafür zu danken…
(..)
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