Winnenden: SEK-Einheit probte "ganz in der Nähe zufällig" für NATO-Gipfel in Stuttgart
Die Kette an astronomisch unwahrscheinlichen Zufällen um das Blutbad in Winnenden will und will nicht abreissen. Nun stellt sich, gut geparkt in einem Nebensatz des grössten üblichen unverdächtigen Nachrichendienstmagazins, heraus: ausgerechnet eine Einheit die „für den Einsatz geradezu prädestiniert“ war, hatte während der ungeklärten Ermordung von zwei Lehrerinnen und über einem Dutzend Kinder in der Albertville-Realschule in Winnenden „ganz in der Nähe zufällig“ für den im April bevorstehenden NATO-Gipfel in Stuttgart gepropt. Dennoch liess die Spezialeinheit anschliessend den angeblichen Täter Tim K. ins 40 Kilometer entfernte Wendlingen entkommen.
Ausserdem berichtete RTL in einem TV-Bericht, der Attentäter sei „im Garten“ einer Augenzeugin erschossen worden. Dies steht im völligen Gegensatz zum Inhalt des veröffentlichten Videos vom angeblichen Selbstmord Tim Ks. Die (geschnittene) Filmaufnahme zeigt den toten Verdächtigen auf einem Parkplatz liegend.
SpOn am gestrigen Tage:
„Binnen weniger Minuten trifft eine Hundertschaft ein, die ganz in der Nähe zufällig eine Übung für den Nato-Gipfel im April durchführt.“
„Diese Kollegen“ seien es dann auch gewesen, so SpOn, welche nach Eindringen in das Gebäude einen zuerst am Tatort erschienenen Polizeibeamten (welcher aussen vor dem Gebäude „an einer der Absperrungen direkt vor dem Schulgebäude eingesetzt“ war) vom Tod seiner Frau berichtet hätten – ausgerechnet eine der ermordeten Lehrerinnen.
Dass „diese Kollegen“ einer SEK-Einheit angehören, muss man erst indirekt aus dem Artikel herauslesen.
„Die Hundertschaft aus Schwäbisch Gmünd, die in Aalen trainierte, wird mit 20 Kleinbussen ins Winnendener Schulzentrum gefahren. „Die waren für den Einsatz geradezu prädestiniert“, sagt Bernhard Kohn von der Polizeidirektion Ostalb. „Damit hatten wir sehr viel Personal auf sehr kurzem Wege vor Ort.“ Bereits um 9.41 Uhr sind rund 1000 Polizisten im Einsatz..
SEK-Beamte hatten die getötete Michaela K. und ihre ebenfalls erschossene 24-jährige Kollegin Nina M., eine Deutschlehrerin, auf dem Schulflur entdeckt…
„Zur detaillierten Rekonstruktion können wir im Moment noch nichts sagen“, sagt Ralf Michelfelder, Leiter der Kriminalpolizei Waiblingen.“
Dann das: eine Zeugin berichtet von einer längeren Verfolgungsjagd im 40 Kilometer entfernten Wendlingen. Polizeibeamte seien bereits in der Näche des Autohauses in Stellungen gegangen.
„und dann mussten wir gleich ins Haus und die Fenster geschlossen halten“
(Hörbarer Schnitt in der Tonspur des Interviews)
„..und da haben sie ihn dann weiterverfolgt und da hinter unserem Haus kam´s dann wieder zu ´nem Schusswechsel und da müssen ihn dann erschossen haben“
Wie aber passt das damit zusammen? (und achten Sie auf den Spruch des Tages: „Desch isch ma Auto“)
Bleibt ausserdem die Frage: welcher Attentäter zieht sich um auf seiner wilden Flucht, und wenn ja wo und womit? Was ist mit dem merkwürdigen, mehrfachen „Beben“, was die Schüler im RTL-Interview erwähnen? Und wer ausser gewissen Reportern hat jemals diesen „Igor W.“ gesehen oder vernommen, der als Geisel mit Auto die einzige Erklärung für die 40 Kilometer-Reise des 17-jährigen Tim ohne Auto sowie zwei fehlende Stunden für die Superspezialisten vom SEK lieferte?
„Der Amokläufer Tim K. war auf einem Parkplatz in Winnenden ins Auto von Igor W. eingedrungen, hatte ihm seine Pistole in den Nacken gehalten und ihn zu einer zweistündigen Irrfahrt gezwungen. Schließlich kam Igor W. bei Wendlingen leicht von der Straße ab, das Auto blieb im Morast stecken und dem 41-Jährigen gelang die Flucht.“
Halten wir also fest: da ist jemand von Winnenden zur Tatzeit mit dem Auto Richtung Wendlingen gefahren, anschliessend steht das Auto irgendwo am Strassenrand und in der Innenstadt von Wendlingen erschiesst sich plötzlich ein 17-Jähriger der dabei gefilmt wird, aber nicht beim Selbstmord.
Wäre ich ein Mann, würde ich da Fragen stellen. Ich glaube, dass täte ich auch, wenn ich eine Frau wäre. Ich täte es allerdings nicht, wenn eine gottverdammte Made wäre und die Täter decke.
Offensichtlich hat das Baden-Württembergische Innenministerium von Heribert Rech noch sehr viel mehr zu erklären, als eine Lüge über angebliche Beweise auf dem Computer des angeblichen alleinigen Attentäters.
Es sei denn, die Deutschen sind sogar angesichts eines so grausamen Mordes an 16 Menschen nicht mehr in der Lage, auch nur eine einzige Frage so lange immer wieder zu stellen, bis sie von der Obrigkeit beantwortet worden ist.
Übrigens: mindestens 16 Menschen. Einen habe man – selbstverständlich „versehentlich“ – doppelt gezählt. Sagt die Polizei.
Wollen Sie mitarbeiten an der öffentlichen Recherche? Schreiben Sie in „Der 11.März“.
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14.03.09 Die Winnenden-Verschwörung: Rechs psychologische Politführung