Plädoyer für unsere Jugend – Studie wird zu Propagandazwecken missbraucht
Man kann jetzt feststellen, dass beinahe täglich eine neue Hiobsbotschaft, verbreitet über die Schlagzeilensucht unserer öffentlichen Presse, über den Zustand unseres Landes mit seinen undisziplinierten Bürgern kommt.
Sie haben alle das Ziel, uns zu zeigen, dass die Demokratie in Gefahr und der Staat mit entsprechenden Gesetzesänderungen in der Pflicht sei, unsere Freiheiten zu bewahren.
Vorgestern wurde eine „wissenschaftliche“ Studie „Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt“ des Bundesministerium des Inneren (BMI) und des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen (KFN) vorgestellt.
Liest man sich die Studie durch, so ist dort festgestellt worden, dass die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen rückläufig ist „die eigene Akzeptanz von Gewalt als Mittel zur Durchsetzung von Interessen seit 1998 deutlich abgenommen“, da das soziale Umfeld wie Eltern, Lehrer, Freunde es missbilligen würden, „wenn sie in einem Streit einen Mitschüler massiv schlagen würden“
Unter „Zusammenfassung Neun Thesen Punkt 1 bis 5“ kann man lesen, dass das KFN nach Auswertung der Fragebögen zu dem Schluss kommt, dass die Gewaltdelikte seit 1998 aus verschiedenen Gründen deutlich nachgelassen haben.
Hier wird eine positive Entwicklung der Schüler zur Gewaltlosigkeit festgestellt.
Dass unsere Schüler ein grosses Verständnis für Demokratie entwickelt haben, soll an dieser Stelle unbedingt noch einmal erwähnt werden, da sie von allein ohne die Hilfe von Erwachsenen den grossen Schülerstreik im Oktober 2008 auf die Beine gestellt haben. Damit zeigten sie die Missstände in der Bildungspolitik auf.
Kommt es zu Gewalt unter Jugendlichen, ist der Grund nach Aussage der Studie zu suchen in „niedrige Fähigkeit zur Selbstkontrolle, innerfamiliäre Gewalt, die intensive Nutzung medialer Gewalt sowie häufiger Alkoholkonsum“.
Da haben wir doch schon einen Grund für die Studie. Diese „Auswertung“ spielt denjenigen in die Hände, die das Internet unter ihre Kontrolle bringen wollen und „Killerspiele“ als Auslöser für Gewalttaten von Jugendlichen benennen.
Die Mainstream-Medien stürzten sich, der Innenminister wird sich ins Fäustchen lachen, erwartungsgemäss auf den Teil der Studie, der den Jugendlichen eine wachsende Bereitschaft zum Rechtsextremismus unterstellt: „Rechtsextremismus unter Schülern alarmiert Regierung“ titelte beispielsweise der dienstbeflissene Spiegel.
Sollten die Daten auf den anonymen Fragebögen von den Jugendlichen tatsächlich so ausgefüllt und die Statistik nicht nachträglich geschönt worden sein (nicht vergessen: Studie aus eigenem Haus), muss die Möglichkeit der suggestiven Fragestellung beachtet werden. Psychologen sind in solchen Erhebungen da ganz clever.
Wir sollten uns hüten, auf die veröffentlichte Studie des Bundesinnenministeriums in dessem Sinne zu reagieren.
Jeder, der jetzt in das gewollte Horn des Innenministers bläst und lautstark verbreitet, dass unsere Schüler bis zu 30 Prozent rechtsextremen Gedankengut anhängen, macht sich schuldig an der weiteren Etablierung eines Überwachungsstaates, denn das ist der einzige Sinn und Zweck der Veröffentlichung.