Russisches Angebot: Trägerraketen würden nordkoreanische Satelliten von russischem Territorium aus ins All bringen
Russland bietet Nordkorea an, zukünftig seine Satelliten von russischem Territorium aus mit Trägerraketen in den Orbit zu bringen.
Außenminister Sergej Lawrow hat dieses Angebot bei seinem kürzlich stattgefundenen Besuch in Pjöngjang der nordkoreanischen Regierung vorgeschlagen.(1)
Für die Russen wäre dies keine schlechte Lösung, ausländische Satellitenbeförderung bringt finanzielle Einnahmen und die Kontrolle und Abhängigkeit über andere Länder, die ein eigenes Programm aufgeben. Russland befürchtet ausserdem eine Destabilisierung der asiatischen Region und ein Wettrüsten mit Nordkorea als Vorwand.
Denn im Falle Nordkoreas wird man annehmen, dass die Starts von Langstreckenraketen von dessen Territorium mit Sicherheit nicht mehr ziviler Natur sind.
Damit wäre das „Rätselraten“ nach ziviler oder militärischer Nutzung geklärt und entsprechende militärische Massnahmen können zukünftig ohne Fragen nach Legitimität eines solchen Langstreckenstartes ohne Umschweife ergriffen werden.
Bei dem Anfang April erfolgten Start war dies nicht möglich, ohne in Konflikte mit völkerrechtlichen Bestimmungen zu kommen.
Russland befürchtet wegen des Streites um Nordkorea eine militärische Aufrüstung in dieser Region.
Aussenminister Sergej Lawrow sagte gestern in Seoul:
„Ich hoffe, dass niemand die Situation für die Schaffung von Blocks und Raketenabwehr-Systemen nutzen oder das Streben nach Atomwaffen verkünden wird. Leider sind solche Ankündigungen aus einem Nachbarland zu hören. Wir halten das für unzulässig“ (2)
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