campact: Kommen Sie zur Aktion gegen Gen-Mais am 20. Mai in Berlin!
Kommen Sie zur Aktion gegen Gen-Mais am 20. Mai in Berlin!
Pressemitteilung von campact
Noch vor dem Sommer entscheidet die Bundesregierung in Brüssel mit darüber, ob zwei neue Sorten Gen-Mais in Europa zum Anbau zugelassen werden. Bundesforschungsministerin Schavan möchte verhindern, dass die Regierung die Zulassungen mit „Nein“ ablehnt.
Mit unserer Aktion vor der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Berlin rufen wir Schavan am Mittwoch, den 20. Mai auf, in der Bundesregierung beim Thema Gen-Mais keine Politik im Interesse der Gentechnik-Konzerne zu machen, sondern im Sinne der Bürgerinnen und Bürger. Schavan lädt am gleichen Tag zu einem „Runden Tisch Pflanzen-Gentechnik“ in die Landesvertretung. Die Mehrheit der Geladenen sind Gentechnikbefürworter mit engen Verbindungen zur Gentechnik-Industrie.
Unser Plan: Eine große Schavan-Puppe auf einem hohen Podest sitzt mit Vertretern der Gentechnik-Industrie an einem Tisch. Darauf ein großer Genmais-Kolben, den die drei in ihren Händen wiegen. Weiter unten, vor dem Podest fordern Bürger mit Schildern, den Genmais zu stoppen und Menschen vor Konzerninteressen zu stellen. Schavan und die Konzern-Vertreter schieben die Schilder beiseite und wenden sich stattdessen dem Genmais zu.
Treffpunkt zur Aktion: Mittwoch, den 20. Mai um 9:00, spätestens 9:30 Uhr.
Ort der Aktion: Vor der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen, Hiroshimastraße 12-16, Berlin-Tiergarten (Anfahrt: Bus M29 bis Hiroshimasteg; U2, S1, S2, S25 bis Potsdamer Platz; Aktionsort in Kartenansicht.
Aktionsort in Kartenansicht.
Neue Aktion: Fordern Sie von Schavan, Aigner und Gabriel ein klares Nein zur Neuzulassung von Gen-Mais in Brüssel!
Im April haben wir ein Verbot des kommerziellen Anbaus von Gen-Mais in Deutschland errungen. Obwohl das Verbot letzte Woche vor Gericht bestand, droht nun ein Rückschlag: Die EU-Kommission möchte noch vor den Sommerferien zwei neue Gen-Mais-Sorten zulassen – zur Freude der Gentechnik-Industrie. Der Risiko-Mais dürfte damit auch wieder auf unseren Feldern angebaut werden. Jetzt muss die Bundesregierung in Brüssel dafür sorgen, dass der EU-Ministerrat die Zulassung verhindert!
Bisher ist die Regierung uneins, wie sie zur Neuzulassung steht: Umweltminister Sigmar Gabriel, der im Ministerrat Ende Juni die Hand heben soll, äußert sich eher gentechnikkritisch. Ebenso Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Dagegen wirbt Forschungsministerin Annette Schavan offensiv für die Zulassungen. Setzen sich Aigner und Gabriel nicht durch, dann wird sich die Bundesregierung enthalten.
Eine Enthaltung käme einer Zustimmung zum Gen-Mais gleich: Der Ministerrat kann die Zulassung durch die Kommission nur mit einer Mehrheit von rund 74 Prozent Nein-Stimmen stoppen. Schert Deutschland hier als gewichtiger EU-Staat aus, ist diese Mehrheit kaum mehr zu erreichen. Die gentechnikfreundliche Kommission darf den Gen-Mais dann durchwinken. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass sich die Bundesregierung bei der Abstimmung nicht enthält, sondern mit Nein stimmt!
Wie die Abstimmungen in Brüssel ausgehen, ist von großer Tragweite: Wenn wir es schaffen, die Zulassung zu stoppen, wird die EU-Kommission vorerst kaum mehr neue Gentechnik-Pflanzen zum Anbau genehmigen können.
Fordern Sie von den Minister/innen Gabriel, Aigner und Schavan ein klares Nein zur Zulassung von Gen-Mais in Brüssel!
Die Bundesregierung muss in Brüssel gegen die Zulassung neuer Genmais-Sorten stimmen: Unterzeichnen Sie den Appell an Umweltminister Gabriel, Landwirtschaftsministerin Aigner und Forschungsministerin Schavan!
Teilnehmer/innen bisher: 20877 Stand: 16.Mai
Sehr geehrte Frau Ministerin Schavan, sehr geehrte Frau Ministerin Aigner, sehr geehrter Herr Minister Gabriel,
seit Mitte April ist der Anbau von Gen-Mais MON810 in Deutschland auf Grund der Risiken für Mensch und Umwelt verboten. Doch jetzt will die EU-Kommission den kommerziellen Anbau von Gen-Mais auch bei uns wieder ermöglichen: Sie will die Sorten Bt11 und 1507 zulassen. Voraussichtlich am 25. Juni wird die Bundesregierung im EU-Ministerrat darüber mit entscheiden.
Sorgen Sie dafür, dass Deutschland gegen die Zulassung von Gen-Mais stimmt! Nur ein Nein ist Nein! Eine Enthaltung, wie sie die Regierung bei früheren Entscheidungen gewählt hat, käme einer Zustimmung gleich: Der Ministerrat kann die Zulassung durch die Kommission nur mit einer Mehrheit von rund 74 Prozent stoppen. Enthält sich Deutschland als größter EU-Staat, ist die Rückkehr von Gen-Mais kaum noch zu verhindern.
Machen Sie Politik im Sinne der Bürgerinnen und Bürger – und nicht im Interesse der Gentechnik-Konzerne!
Mit freundlichen Grüßen
(Ihr Name, Adresse, Beruf, E-Mailadresse werden unten angefügt)
Klares Nein zum Gen-Mais in Brüssel!
Am 14. April wurde der kommerzielle Anbau des Gen-Mais MON810 in Deutschland verboten (Verbots-Bescheid)- so wie bereits in bereits fünf anderen EU-Ländern. Ein großer Erfolg unserer Kampagne! Das Verbot hatte gegenüber einer Eilklage des Gentechnik-Konzerns Monsanto vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig Bestand (Pressemitteilung des Gerichts).
Mais-Acker
Zulassung von neuem Gen-Mais droht
Doch geht es nach dem Willen der EU-Kommission, wachsen ab nächstem Jahr zwei neue Gen-Maissorten auf europäischen Äckern: Bt11 des Konzerns Syngenta und 1507 von Pioneer. Die europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat grünes Licht für die beiden Pflanzen gegeben. Die Kommission möchte die Zulassungen noch vor der Sommerpause durchwinken.
Die Bundesregierung kann dies mit einem Nein im EU-Ministerrat noch mit verhindern. Doch bisher hat sie sich auf keine klare Position geeinigt – besonders Forschungsministerin Schavan stellt sich quer.
* Appell unterzeichnen!
* Freunde informieren!
Mais-Acker
Die Gefahren des Gen-Mais
Den Gen-Maispflanzen Bt11 und Bt1507 produzieren ein Insektengift (Bt-Gift) zur Abwehr gegen Schädlinge. Zudem sind die beiden Pflanzen resistent gegenüber dem Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat, das laut einer EU-Verordnung vom 13. Januar 2009 eine von 22 Substanzen ist, die in der EU wegen ernst zu nehmender Gesundheits- und Umweltrisiken aus dem Verkehr gezogen werden sollen. (Hintergrund)
1. Risiken für die Umwelt
Das Wissen über die Auswirkungen von Gen-Pflanzen auf ökologische Systeme ist gering. Bt11 und 1507 setzen erhebliche Giftmengen frei. Deren Wirkung auf Schmetterlinge, Regenwürmer und Honigbienen ist weitgehend ungeklärt. Wissenschaftliche Studien haben aber immer wieder auf erhebliche Risiken und die große Unsicherheit im Umgang mit diesen Risiken hingewiesen (Gutachten im Auftrag von Campact und BÖLW; Bundesamt für Naturschutz, November 2007; Wissenschafts-Ausschuss der franz. Regierung).
Auch die Herbizid-Resistenz kann Ökosysteme in Bedrängnis bringen: Kreuzen sich die Merkmale von herbizidresistenten Gen-Pflanzen in Wildkräuter aus oder werden gewöhnliche Unkräuter auf Gen-Feldern massiv mit nun breit einsetzbaren Unkrautvernichtungsmittel besprüht, können sich so genannten „Super-Unkräuter“ bilden. Diese sind aufgrund ihrer Resistenz gegen Spritzmittel kaum noch zu bekämpfen. Es muss immer mehr gespritzt werden (Positionspapier Bundesamt für Naturschutz (BfN)).
2. Gentechnikfreie Landwirtschaft und Imker bedroht
Felder mit Gen-Mais machen den gentechnikfreien Anbau von Mais auf lange Sicht unmöglich: Wind und Insekten tragen die Gen-Pollen über sehr große Entfernungen auf gentechnikfreie Felder. Über gemeinsam genutzte Erntemaschinen gelangt Gen-Saatgut in die Bestände der gentechnikfreien Landwirtschaft. Damit schleicht sich gentechnisch verändertes Erbgut in den Anbau von gentechnikfrei wirtschaftenden Landwirten. In den USA und Kanada ist dies schon Realität: Dort gibt es keinen Mais mehr ohne Spuren von Gentechnik. Auch für Imker kann der Gen-Mais Existenz bedrohend sein: Tragen die Bienen die Pollen von Gen-Mais in den Honig, ist dieser unverkäuflich (Urteil des Verwaltungsgerichts Augsburg, Mai 2008 ).
3. Keine Wahlfreiheit für Verbraucher/innen
Wenn sich Gentechnik in die Ernte von gentechnikfrei wirtschaftenden Landwirten mischt, verlieren wir Verbraucher/innen die Freiheit, zwischen Lebensmitteln mit und ohne Gentechnik zu wählen. Dabei sind die Auswirkungen des Verzehrs von gentechnisch veränderten Pflanzen auf unsere Gesundheit nur unzureichend erforscht. Dazu benötigt würden Langzeitversuche. Statt diese durchzuführen, machen die Gentech-Konzerne Millionen Menschen zu Probanden. Ein Anfang November 2008 veröffentlichte Langzeitstudie im Auftrag des österreichischen Gesundheitsministeriums zu den Risiken des Gen-Mais NK603xMON810 ergab, das Mäuse, die mit dem Gen-Mais gefüttert wurden, erheblich in ihrer Fruchtbarkeit beeinträchtigt sind (zur Studie; Gutachten im Auftrag von Campact und BÖLW).
4. Negative sozioökonomische Folgen statt Lösung für den Welthunger
Befürworter der Gentechnik versprechen höhere Ernten und nahrhaftere Produkte, die dem Kampf gegen den Hunger zugute kämen. Doch für Kleinbauern in den Ländern des Südens ist das Saatgut nur teuer zu erwerben, zudem müssen sie spezielle Pestizide einsetzen und Lizenzgebühren für das patentierte Gen-Saatgut bezahlen. Die traditionelle Weitervermehrung des Saatguts ist verboten. Die Kleinbauern verschulden sich beim Saatgut-Erwerb und machen sich abhängig von Großkonzernen – ohne dass diese halten, was sie versprechen.
Die Bundesregierung muss klar mit Nein stimmen!
Bisher ist die Regierung uneins, wie sie zu den Neuzulassungen steht: Umweltminister Sigmar Gabriel, der im Ministerrat Ende Juni die Hand heben soll, äußert sich eher gentechnikkritisch. Ebenso Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Dagegen wirbt Forschungsministerin Annette Schavan offensiv für die Zulassungen. Setzen sich Aigner und Gabriel nicht durch, dann wird sich die Bundesregierung enthalten.
Eine Enthaltung käme einer Zustimmung zum Gen-Mais gleich: Der Ministerrat kann die Zulassung durch die Kommission nur mit einer qualifizierten Mehrheit von rund 74 Prozent Nein-Stimmen stoppen. Schert Deutschland hier als gewichtiger EU-Staat aus, ist diese Mehrheit kaum mehr zu erreichen. Die gentechnikfreundliche Kommission darf den Gen-Mais dann durchwinken. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass sich die Bundesregierung bei der Abstimmung nicht enthält, sondern mit Nein stimmt!
über Campact – Demokratie in Aktion
Die Idee von Campact steckt schon im Namen: Campaign und Action. Campact organisiert Kampagnen, bei denen Menschen sich via Internet in aktuelle politische Entscheidungen einmischen – per E-Mail, Fax oder dem Griff zum Telefonhörer. Verknüpft über den Campact-Newsletter ist in den letzten drei Jahren ein Netzwerk von derzeit 124.352 Menschen entstanden. Wir setzen die Vielzahl unserer Stimmen gut organisierten Lobbyinteressen entgegen. Werden Sie Teil des Netzwerks!