Südkorea: Korruption und Bestechung in der Regierung sind nach Ansicht der Jugend an der Tagesordnung

Die jungen Menschen in Südkorea gaben in einer heute in der The Korea Times veröffentlichten Umfrage der Anti-Korruption und Zivilrechts-Kommission ACRC ihrer Gesellschaft ein vernichtendes Urteil ab.

77 Prozent der im letzten Monat befragten 1328 Studenten im Alter von ca. 20 Jahren gaben an, dass sie der Meinung sind, in einer unehrlichen Gesellschaft zu leben. Dieses Ergebnis bedeutet eine Steigerung von 17 Prozent, denn bei der gleichen Umfrage vor einem Jahr waren 60 Prozent dieser Ansicht.

Fast 52 Prozent waren der Meinung, dass in zwei bis drei Jahren die Korruption im Land noch schlimmer wird als bisher.
Nur ca. 8 Prozent glauben, dass ihre Gesellschaft transparent sei.

Die Anti-Korruptions-Kommission bietet Bildungsprogramme der betroffenen Ministerien zur Aufnahme in die Lehrpläne an, um mehr Transparenz in die gesellschaftlichen Entscheidungen zu bringen.

Als ganz besonders bestechlich und korrupt gelten Politik- bzw. Verwaltungsbehörden und die Medien.

Die Regierung und die politischen Parteien gelten mit über 80 Prozent nach Meinung der Befragten als das grösste korrumpierte Umfeld.

Die Fehlerqoute der Umfrage wird mit plus/minus 2,7 Prozent angegeben.

14,2 Prozent gaben an, sie würden das Mittel der Bestechung wählen, um die Probleme im Land damit lösen zu können.

Fast ein Drittel der südkoreanischen Jugend gab an, sie hätten nichts dagegen, dieses für die Gesellschaft schädliche Gebaren später einmal mitmachen, da ihnen ein Haufen Geld wichtiger wäre als ein ehrliches Leben.

Die Republik Südkorea hat eine glänzende “demokratische” Zukunft vor sich, ginge es nach diesem unsozialen jugendlichen Drittel.

Die Hoffnung auf eine Änderung an diesen Zuständen in diesem Land und ein Auskommen für alle ruhen auf den verbleibenden 70 Prozent der jungen Menschen, wenn sie sich für ein Leben in echter Demokratie für sich und ihre zukünftigen Kinder entscheiden sollten.

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Quelle: http://www.koreatimes.co.kr/www/news/nation/2009/06/116_47296.html

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