Dauerpatient Gesundheitskarte verschlingt Milliarden Steuergelder, Verband der Privaten Krankenversicherung steigt erst mal aus Projekt aus
Die elektronische Gesundheitskarte, deren Einführung als weiterer Baustein zur Erfassung der digitalen Daten der Bürger gesetzlich vorgesehen ist und in der zukünftigen Speicherung einer Zentraldatei landen könnten, um die Bürger lückenlos nach einzelnen Kriterien einordnen zu können, erweist sich völlig untauglich in der Praxis.
Heute wurde in Bochum-Essen die zweijährige Testphase zur Einführung beendet mit dem Ergebnis, das diese elektronische Variante in der Praxis völlig untauglich ist.
Ein kostensparender Nutzen zur Einführung ist nicht zu sehen. Das Ausfüllen von Notfalldaten ist viel zu kompliziert und zeitraubend. Das Ausstellen eines elektronischen Rezeptes erfordert die doppelte Zeitdauer. Ärzte können keinen digitalen Austausch über die Abstimmung zur Behandlung eines Patienten durchführen. 1
Prof. Jürgen Wasem, wichtigster Berater von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, sagte gegenüber Monitor, die Karte werde “primär aus politischen Gründen” an den Start gehen “Ökonomisch wird sie ein Minusgeschäft sein, das letztlich die Versicherten zahlen”
Das Bundesgesundheitsministerium hält immer noch an den Kosten von 1,4 Milliarden Euro fest.
Klaus Detlef Dietz, Geschäftsführer vom Verband der privaten Krankenversicherung PKV meint dazu “1,4 Milliarden sind nicht mehr realistisch.”
Die Privatversicherungen gehen inszwischen von Kosten in Höhe von 5,4 Milliarden Euro aus.
Milliarden an Steuergeldern werden hier ohne irgendeinen reellen Gewinn für die Bürger verpulvert, während auf der anderen Seite immer mehr Kürzungen an Leistungen im Gesundheitswesen und Zuzahlungen für Behandlungen und Rezepte für die Patienten entstehen.
Für die Einführung der Gesundheitskarte wurde die Gematik GmbH “Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH” gegründet.
Die Gesellschafter der Gematik sind die Spitzenorganisationen im deutschen Gesundheitswesen, welche sich in die beiden Gruppen Leistungserbringer Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser etc. und Kostenträger gesetzliche Krankenkassen, private Krankenversicherungen unterteilen lassen. Im Einzelnen handelt es sich bei den Organisationen der Leistungserbringer um:
* Bundesärztekammer
* Bundeszahnärztekammer
* DAV – Deutscher Apothekerverband e.V.
* Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.
* Kassenärztliche Bundesvereinigung
* Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Die Kostenträger sind ebenfalls im Wesentlichen über ihre Verbände beteiligt:
* GKV-Spitzenverband
* Verband der privaten Krankenversicherung 3
Wie soeben der Verband der Privaten Krankenversicherung, Gesellschafter der Gematik GmbH, in einer aktuellen Presseerklärung mitteilt, wird der PKV aus den laufenden Tests aussteigen Hintergrund sind ungeklärte Finanzierungsfragen.
Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Kliniken sind bislang nicht verpflichtet, die Karte auch von Privatpatienten anzunehmen. Unter diesen Umständen seien die Ausgaben der PKV für den Aufbau der Infrastruktur von schätzungsweise 360 Millionen Euro nicht zu verantworten.
PKV-Direktor Volker Leienbach sagte “Solange keine Investitionssicherheit gegeben ist, werden wir uns weder an den Kosten zum Aufbau der Infrastruktur für den geplanten Basis-Rollout der Karte beteiligen, noch weitere Gesundheitskarten im Zuge von Testmaßnahmen herausgeben. Auch alle noch laufenden Tests werden vorläufig unterbrochen.” 2
Quellen:
1 http://www.presseportal.de/pm/7899/1432763/wdr_westdeutscher_rundfunk
2 http://www.pr-inside.com/de/privatpatienten-bekommen-keine-gesundheitskarte-r1357774.htm
3 http://de.wikipedia.org/wiki/Gematik