Deutscher U-Boot-Deal mit Pakistan geplatzt?
Pakistan: Frankreich bietet mehr Service rund um das U-Bootgeschäft als die deutsche Rüstungsindustrie
Wie die Financial Times heute berichtet, wird das heissbegehrte Rüstungsgeschäft mit Pakistan voraussichtlich nicht zustande kommen. Der schillernde Traum vom fetten Geschäft mit dem Krieg zerplatzt gerade wie eine Seifenblase vor den Augen der deutschen Industriemagnaten.
Drei U-Boote vom Typ 214, gebaut von der zu ThyssenKrupp gehörenden Howaldtswerken Deutsche Werft in Kiel im Auftrag von 1,2 Milliarden Euro, abgesichert mit Steuergeldern durch die staatliche deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), sollten nach Pakistan geliefert werden.
In Pakistan beriet sich der Staatschef Asif Ali Zardari mit seinen Militärs und gab bekannt, dem französischen Angebot wäre mehr Beachtung zu schenken, denn es enthält ein lukrativeres Komplettpaket zum gleichen Preis: drei U-Boote und dazu die Generalüberholung der schon früher gelieferten französischen U-Boote.
Wo ein Überangebot an militärischer Rüstungsware herrscht, hat der umworbene Käufer die Auswahl an sich gegenseitig unterbietenden Konkurrenten.
Pakistan schaut sich nun auch in China um, was man dort für einen Preis für U-Boote herausschlagen kann, wenn man gleich fünf Stück bestellt. Berichten zufolge befindet sich eine Delegation zu Gesprächen in dieser Angelegenheit in Peking.
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08.07.2009 U-Boote, Attentate und Fantome