"Arctic Sea": Versteckspiel mit der Welt – grandiose Vertuschungsaktion
Falsche Standortangaben werden bewusst in die Öffentlichkeit lanciert
Wer dahinter stecken könnte, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.
Alle bisherigen Meldungen über das Auftauchen eines Schiffes, das dem verschollenen Frachter ähnlich sieht oder tatsächlich gesichtet wurde, haben sich bis jetzt nicht bestätigt.
Weder ist es in den spanischen Hafen San Sebastian eingelaufen, was die dortige Hafenbehörde dementierte (5) noch handelt es sich um das Schiff bei den Cap Verden. Das sagte der russische Botschafter Alexander Karpuschin auf den Cap Verden nach einem Treffen mit dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Cap Verden. (1)
„Il y a des informations selon lesquelles un cargo similaire à celui que l‘on recherche avait été repéré à 400 milles nautiques au nord de l‘île de Santo Antao. Cependant, il est apparu que cette information n‘était pas avérée“
Das französische Verteidigungsministerium hatte die Meldung über den Standort bei den Cap Verden herausgegeben. (7)
Joe Cox, CEO der Chamber of Shipping of America, sagte, dass das Tracking-System schon bei kleinen Schäden Alarmsignale automatisch aussendet. Allerdings konnten die Tracking-Geräte an Bord des Schiffes manuell ausgeschaltet sein.
„Sie haben ein AIS (Automatic Identification System) an Bord. Wenn dem Schiff etwas passiert, könnte es eine Taste drücken, um ein Radio-Benachrichtigung, außerhalb des AIS-System zu senden- dies wäre satellitengestützt.“ (2)
„An American satellite system or a Russian satellite system would pick up the signals very clearly. If the vessel sank or something happened to it, radio devices are automatically ejected from the vessel.“
Inzwischen brodelt die Gerüchteküche im Internet. Alles Mögliche wird spekuliert, sogar die Verwicklung des Mossad in die mögliche Entführung, um verbotene Ware an den Iran zu verhindern. (3)
Irgendwer wollte auch von einer Erpressung von 1,5 Millionen Dollar für das Schiff gehört haben laut der schwedischen Zeitung „Aftonbladet“, was niemand bis jetzt bestätigte. (4) Der Auflage wird es damit ein paar Dollar mehr einbringen.
Und die rp-online fragt ganz ratlos
„Haben die Piraten in der Dunkelheit das falsche Schiff gekapert?“ (6)
🙂
Warum die Tagesschau so ein verdammt grottenschlechtes Foto – welches Schiff soll das sein? – abbildet, das aussieht, als hätte man mit einem Radiergummi drübergewischt und die Wellen dabei vergessen, macht alles immer nebulöser, vielleicht sollte es so authentischer wirken. (8) Sieht nicht nach mangelhafter Auflösung der Bilddatei oder Verwackeln auf Grund langer Belichtungszeit wegen Abenddämmerung aus, denn das Orginalfoto ist ein Archivbild (9) und hier zu sehen.
Unterdessen wurde unter Umständen die brisante Fracht längst in aller Seelenruhe gelöscht, Zeit genug bis zur Bekanntgabe ihres Verschwindens hatten „sie“ wer immer das sein mag.
Am 4. August sollte der Holzfrachter in Bejaia, Algerien, einlaufen. Kennt man ihre maximale Geschwindigkeit, die Meeresströmungen und Wetterverhältnisse ab den 30. Juli im Golf von Biskaya, kann man die zurückgelegte Entfernung bis ca 9. August, dem Tag der Bekanntgabe ihres Verschwindens, ausrechnen und damit die möglichen angelaufenen Häfen in Westafrika oder im Mittelmeer ermitteln.
Das Schiff könnte sogar die Küste Israels erreichen.
Angenommen, der Frachter hat es eilig und fährt rund um die Uhr mit „Volldampf“ ca. 20 Km pro Stunde, kann er locker eine Strecke von fast 500 km zurücklegen, zehn Tage Reisezeit sind dann schon eine enorme Strecke!
Die Route des Frachters nach Osten scheint am wahrscheinlichsten zu sein, gerade auch weil die Vermutungen der Behörden in Richtung des möglichen Aufenthaltes des Schiffes in Richtung Arktis, Nord- und Ostsee und nun südwestlich von Afrika weisen – und eine ausserordentlich rege Berichterstattung darüber stattfindet.
Mit Sicherheit wird in dieser Richtung schon fleissig ermittelt und Fotos der Militär-Spionageaufklärungssatelliten ausgewertet.
Artikel zum Thema
13.08.2009 “Arctic sea”: Spannung steigt
11.08.2008 Seemanöver, Militärstützpunkte und ein verschollenes Schiff
(1) http://www.france24.com/fr/20090815-large-cap-vert-localisation-cargo-arctic-sea-ocean-atlantique-disparu-ambassadeur-russie-dement-nie-archipel
(2) http://russiatoday.com/Top_News/2009-08-14/arctic-sea-missing-ship.html
(3) http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/artic-sea-kaperung-indizien-deuten-auf-geheimdienstaktion-vermutlich-m/
(4) http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.politik.volltext.php?kennung=on5taPOLPolNational40037&zulieferer=ta&kategorie=POL&rubrik=Politik®ion=National&auftritt=TA&dbserver=1
(5) http://de.rian.ru/society/20090813/122689295.html
(6) http://www.rp-online.de/public/article/panorama/ausland/744796/Haben-die-Piraten-das-falsche-Schiff-gekapert.html
(7) http://russiatoday.com/Top_News/2009-08-14/arctic-sea-ship-search.html
(8) http://www.tagesschau.de/ausland/arcticsea112.html
(9) http://en.rian.ru/russia/20090814/155812862.html