Nordkorea offen für Familientreffen und Tourismus

Hyundai-Delegation war ausser der Freilassung ihres Mitarbeiters erfolgreich in Pjöngjang

Wie eine Schar wildgewordener Handfeger gebärdet sich die Presse und stürzt sich mit Wohlbehagen auf den hingeworfenen Knochen:
Nordkorea würde mit einem Atomschlag wegen des stattfindenden Manövers zwischen den US-Militärs und den südkoreanischen Truppen drohen. (1) Man hat dabei das Gefühl, als sehnten sie sich förmlich danach, dass es dort knallt. Dass sie keinen Frieden auf der Welt gebrauchen können. Wer die bloss wieder einmal von der Leine gelassen hat! ^^

Ganz so dramatisch scheint es auf der koreanischen Halbinsel trotz Seemanöver nicht zuzugehen, denn immerhin kam ausser der üblichen Rhetorik die heutige Ankündigung von Nordkorea, dass man ein kleines Stück Normalität zwischen den Beziehungen herstellen will.

Dieses kleine Stückchen hat dennoch grosse politische Bedeutung. Nachdem die Grenze zwischen den beiden Nachbarländern bis auf geringe Ausnahmen (Kaesong Gewerbegebiet) dicht war, will sie Nordkorea für Tourismus und Familienzusammentreffen wieder öffnen. Diese Familien wurden durch den Korea-Krieg 1950/53 getrennt.

Die Wiederbelebung des Tourismus auf den malerische Berg Kumgang und seit langem geplante Touren auf den Mt. Paektu, ein heiliger Berg in Korea, sind geplant.

Vor einem Jahr wurden die Tourismusausflüge der Hyundai-Gruppe nach Kumgang eingestellt, nachdem ein Tourist, der sich leichtsinnigerweise in militärisches Sperrgebiet begab, erschossen wurde.

Die Vereinbarung zur Lockerung der Einschränkungen an der Grenze sind auch ein Ergebnis eines Treffens zwischen Kim Jong-il und der Leiterin der südkoreanischen Hyundai-Gruppe, die in Pjöngjang weilten, um die Freilassung eines inhaftierten Arbeitnehmers zu erreichen, diese Mission war auch erfolgreich.

Nach Angaben von KCNA sagte Kim am Freitag

„es war eine lange Audienz und ich hatte ein herzliches Gespräch mit Hyon Jong Un, der Vorsitzenden der Hyundai-Gruppe, und alle ihre Wünsche wurden erfüllt.“

Nordkorea wird durch dieses Arrangement finanziell profitieren und benötigt dringend diese Einnahmequelle.

Ob der „Berggeist“ von Kumgang den wieder erwachenden Tourismus auch so gut findet?

Quellen
(1) http://news.google.de/news/search?ned=de&hl=de&q=Nordkorea+Atomschlag
(2) http://alertnet.org/thenews/newsdesk/SEO267167.htm

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