A/H1N1: Britische Experten warnen, Regierung zögert
Die britische Regierung ignoriert ihre Berater, die vor dem massenhaften Einsatz von Tamiflu zur Behandlung der Grippe, ausgelöst von A/H1N1-Virus warnen.
Die unabhängige Juri sagte, dass die Regierung der Bevölkerung jetzt einfach sagen muss, dass sie bei dieser Erkrankung ganz einfach auf Paracetamol zurückgreifen soll.
Das Medikament verursacht mehr Schaden als Nutzen, da der beobachtete Verlauf harmlos sei und bei dem massenhaften Einsatz sinnloser Weise die Resistenz gegen das Virus provoziert wird.
Die Politiker bleiben bei ihrer Entscheidung zur Massenverschreibung und haben eine ganz feige Ausrede: Sie sagen, sie hätten Angst vor der Öffentlichkeit, die nicht tolerieren würde, dass der Staat bei Ausbruch einer Pandemie auf Millionen von Dosen von Tamiflu sitzt und nicht herausgibt.
Professor Robert Dingwall, ein Mitglied des Ausschusses für ethische Aspekte der Influenza-Pandemie, sagte
„It was felt … it would simply be unacceptable to the UK population to tell them we had a huge stockpile of drugs but they were not going to be made available.“
Einer der führenden Grippeexperten forderte dazu auf, die nationale Hilfe herunterzufahren und die Verschreibung Hunderttausender von Dosen von Tamiflu zu stoppen.
Der Ausschuss empfahl, diese Virostatika (Tamiflu) nur Risikopatienten zu empfehlen und schlug der Regierung vor, den Menschen zu erklären, dass sie diese Medizin nicht brauchen und bei normaler bisheriger Grippebehandlung zu bleiben.
Forscher der Universität Oxford haben davor gewarnt, dass die Virostatika kein „Wundermittel“ gegen die Grippe sind und dass sich einen Resistenz gegen das Medikament entwickeln könnte, so dass es im Kampf gegen alle künftigen und potenziell schweren Grippe-Pandemie-Stämme unbrauchbar wird.
Grippe-Experte Hugh Pennington, emeritierter Professor an der Universität Aberdeen, schloss sich der Ansicht seiner Kollegen ebenfalls an
„I am concerned about the vast amount of Tamiflu that is going out almost unregulated. We are increasing the possibility that the flu will become resistant sooner or later. At the moment there is no desperate need for Tamiflu. We should be reconsidering its issue, rather than encouraging its use.“
„Ich glaube, wir sollten aufhören, den nationalen Pandemie-Grippe-Service weiterzuführen. Er wurde für einen Ausbruch mit weit höherer Mortalität geschaffen, als es nun der Fall ist. Wenn ein rewsistenter Stamm dominant wird, wird Tamiflu dann nutzlos sein.“
Ein hochrangiger Berater der Regierung, Prof. Dr. Peter Openshaw, Mitglied des Scientific Advisory Group für Notfälle, sagte, dass der Regierung mitgeteilt wurde, dass Tamiflu erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen kann.
Und er versetzte einen Seitenhieb auf die weniger klinischen wissenschaftlichen Berater der Regierung, die Tamiflu immer noch favorisieren entgegen der Ansicht der Fachleute
„Many of us who do clinical work and are clinically trained had a bit more of a jaundiced view of how things may turn out.“
Schon auf der letzten Sitzung des Ausschusses mit Regierungsvertretern, als zu sehen war, dass der Verlauf der Krankheit milde ist, wurde das Thema diskutiert. Der weit verbreitete Einsatz von Virostatika in dem aktuellen Ausbruch war unvereinbar mit dem Prinzip der Minimierung von Schäden, zeigen die Protokolle dieser Sitzung.
Die Mitglieder äusserten die Meinung, dass man Medikamente nach ihrem Nutzen anwendet und nicht deswegen, weil die Regierung einen Vorrat dieser Medikamente gehortet hat. Warum das so ist, haben wir unlängst dargestellt.
In einer Erklärung hat das Ministerium für Gesundheit mitgeteilt:
„Der Schutz der Öffentlichkeit ist das Hauptanliegen unserer Strategie, und die ist geprägt durch die Beratung der bedeutendsten Spezialisten von Anfang an. Es gibt immer noch Zweifel darüber, wie die Menschen auf die Schweinegrippe reagieren – ein erster Sicherheitsansatz ist der beste Ansatz. Dies bedeutet, mit antiviralen Medikamenten, wenn erforderlich. Allerdings, wir werden diese Politik überprüfen, wie wir mehr über das Virus und seine Auswirkungen lernen. Dies steht im Einklang mit den Ansichten des Ausschusses für ethische Aspekte der Influenza-Pandemie und des Scientific Advisory Group für Notfälle.“
Ob der britischen Regierung das Wohl der von ihr abhängigen Menschen oder der Profit der Pharmakonzerne am Herzen liegt, kann sie nach dieser aktuellen Warnung ihrer beratenden Ausschussmitglieder unverzüglich unter Beweis stellen.
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Quelle: http://www.guardian.co.uk/world/2009/aug/16/swine-flu-tamiflu-helpline-paracetamol