Das Geschäft mit dem Krieg
Rein rechtlich ist es ein Outsourcing von Dienstleistungen, für welches das Pentagon in den Jahren 1994 bis 2001 etwa 2.400 Verträge mit den verschiedensten „Private Military Companys“ (PMC`s), im Werte von etwa 200 Milliarden US- Dollar abgeschlossen hat. Tatsächlich verbirgt sich dahinter wesentlich mehr. Bei der Überprüfung des Zahlungsverkehrs des Pentagons staunte ich nicht schlecht, als ich auf Positionen stieß, welche schlicht unmöglich waren. Wohlgemerkt, dies sind alles Zahlen aus der Zeit eines Bill Clinton.
Etwas Verschwörungstheorie:
Private Sicherheitsdienste, bis auf die CIA- Outsourcing- Firmen, wie die legendäre Vinell Corp., waren bis 1990 maximal in der Wartung von technischem Gerät, Bewachung von militärischen Anlagen, Logistik und der Kommunikation für das US- und UK- Militär tätig.
Einige dieser Firmen unterhielten, wie ich wusste Söldnertruppen und übernahmen für die Nachrichtendienste ab und an die Drecksarbeit. So geriet die Vinell Corperation in den Verdacht den Ministerpräsidenten der Karibik Insel Grenada ermordet zu haben. Gleichzeitig bildete sie, für (angeblich) 800 Millionen Dollar jährlich, saudische Offiziere aus und hatte aus irgendwelchen Gründen eine offene Rechnung mit Usama bin Ladin, der 2003 ihr Büro in Riad in die Luft sprengen ließ.
Im Fall des Berliner Hackers Tron gab es eine in Belgien ansässige britische PMC, welche mit dem Slogan warb: „Wir lösen Probleme.“ Makaber – im Zusammenhang mit dem Fall Tron, zumal die Spur der Leute, welche Tron überwachen ließen, zu dieser Firma führen.
Nun aber stieß ich auf Rechnungen, welche besagten, dass einige dieser PMC`s Waffen und Gerät für die US- Army getestet, entwickelt oder weiter entwickelt haben. Dazu gehört Geld, sehr viel Geld und dies war bei den kleinen privaten Firmen eigentlich nicht zu vermuten. Besonders dann nicht, wenn sie nicht neu, von ihren Eigentümern, kapitalisiert wurden.
Es hat lange gedauert, bis mir klar wurde, das zwischen diesem plötzlichen Reichtum einiger dieser Firmen 1994 und der gigantischen Ölpreisspekulation zwischen April 1990 und Februar 1991 einen Zusammenhang geben muss. Die PMC`s haben zwar während des Krieges mit Bewachung saudischer Ölfelder gut verdient, aber allein der Bau eines Flughafens zu Testzwecken kostet etwa 200 – 300 Millionen Dollar. Und es gab keinen Hinweis, dass das US Militär diesen Bau finanziert hätte.
Aus kleinen „Imbissbuden um die Ecke“ waren über Nacht Milliardenschwere Unternehmen entstanden. Welche sogar eine eigene Ausbildungsstätte und ein (Universitäts-) College unterhalten.
Woher auch immer dieser plötzliche Reichtum offiziell herkam – er ist schon sehr verwunderlich.
Aufgaben der PMC`s nach den Verträgen, unter Bill Clinton:
Es geht überwiegend um das Outsourcing von Dienstleistungen bei Auslandseinsätzen.
Bill Clinton wollte die Verteidigungsausgaben reduzieren und seine Administration versprach sich von diesem Outsourcing Einsparungen von bis zu sechs Milliarden Dollar im Jahr, durch die Vergabe von Logistik, Wartung von Gerät und Waffensysteme und der Kommunikation an Firmen der Privatwirtschaft.
Hört sich koscher an. War es vermutlich nicht. Denn es existieren Verträge über Aufgaben in der Etappe, bei Kampfhandlungen. Hintergrundoperationen – was immer das sein mag und speziellen Einsätze in Kampfhandlungen. Darunter kann die Bergung defekten Gerätes gemeint sein, aber auch militärische Operationen. Pentagon Unterlagen belegen, das PMC`s schon unter Bill Clinton sich mit Konfliktherden – geringerer Bedeutung – ausschließlich beschäftigt haben.
Ein Blick auf den Balkan:
Dokumente der UN belegen, dass die Firma Military Professional Ressources Inc im Bosnienkonflikt einer der großen Waffenlieferanten der muslimischen Bosnier waren und die Vinell Corp den deutschen Bundesnachrichtendienst bei der UCK – in Bezug auf Ausbildung – hinauswarf.
Verträge, Verträge und noch mehr Verträge
Auffallend an diesem Outsourcing System ist, dass nicht nur das Pentagon Verträge mit diesen Firmen abschloss, sondern auch die einzelnen Ministerien, warum und weshalb auch immer. Ein Informant aus dem Balkan behauptete mir gegenüber, dass sich diese Firmen auch von den begünstigten Regierungen bezahlen lassen.
Mit anderen Worten, eine Kontrolle des ganzen Systems ist gar nicht mehr möglich. Wenn das US Außenministerium an eine Firma 189 Millionen Dollar bezahlt, für den Schutz der US Diplomaten, dann kann man sicher sein, dass die Firma mit anderen Ministerien auch noch Verträge hat.
Informelle Netzwerke
Wer immer militärische Aufgaben erfüllt hat einen Vorsprung in Punkto Information und ich wage es zu bezweifeln, dass dieser Vorsprung nicht für Börsengeschäfte – gleich welcher Art – ausgenutzt wurde.
Wegfall staatlicher Kontrollmöglichkeiten:
Das gesamte System ist so aufgebaut, das keiner im US Rechnungshof in der Lage ist, detaillierte Aussagen zum Umfang der Beauftragung dieser Firmen zu machen. Damit wird aber auch dem Kongress jede Möglichkeit genommen, festzustellen, ob in einer Region US- Militärs im Gewand der PMC`s wirken. Die Tatsache, dass sich die US Air Force zeitweilig in eine US Kokain Force verwandelte, scheint keinen zu interessieren, schon gar nicht Bill Clinton, der war ja lediglich einer der Anwälte des Hauptstrippenziehers.
Permanenter Krieg als Geschäftsgrundlage
Es ist ein ungeheuerlicher Vorgang. Unternehmen, welche an den Aktienbörsen notiert sind, benötigen für ihre Bilanzgewinne bewaffnete Konflikte. Je mehr Krieg, desto höher die Gewinne.
Na denn, ich hoffe, die Leser haben schon gegessen. Es ist schlicht zum Ko…..