Höhenrausch der Bundeswehr im Zeitalter multinationaler Einsätze: erster eigener Kommunikationssatellit im Weltall
Globalisierung der Bundeswehr – Verteidigungsauftrag Deutschlands gehört Vergangenheit an
Wozu braucht die Bundeswehr einen eigenen Satelliten? Nur dann, wenn sie ab jetzt ständig im Ausland herumballern will. Anders kann man sich die horrenden Ausgaben für ihr neuestes Luxusspielzeug nicht mehr erklären. Deutschlands Bürger, die diese Summen finanzieren müssen, wurden hierzu nicht um ihre Meinung gefragt, und schon gar nicht im Vorfeld informiert.
Da nutzt es auch nichts, von einem Meisterwerk zu sprechen, was soll dieser irreführende Ausdruck? So weit sind wir also schon in dem Sprachgebrauch gekommen, diesen – einem militärischen Zweck dienenden Satelliten – so zu bezeichnen? Militär = Tod und Frieden = Leben, das wird wohl niemand bestreiten können.
Wie nun bekannt gegeben wurde, schoss man am 2. Oktober das Glanzstück im Rahmen des Projektes SATCOMBw 2 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana mittels einer Ariane 5-Rakete in das Weltall.
Orginal-Ton:
Die auf zivile und militärische Raumfahrtsysteme spezialisierte Astrium Services ist eine Tochtergesellschaft der EADS und sowohl für das gesamte Raumsegment als auch dessen Bereitstellung im Weltraum verantwortlich. Mit dem eigentlichen Betrieb und der Positionierung beider Satelliten haben Astrium und MilSat Services das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beauftragt. Mit SATCOMBw macht die Bundeswehr einen entscheidenden Schritt in Richtung unabhängiger Kommunikationstechnik. Die Bundeswehr trage damit dem Umstand Rechnung, dass sich die Umwelt für die Streitkräfte grundlegend verändert habe und die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz außerhalb Deutschlands auf sichere Kommunikationssysteme angewiesen seien, so Hans-Ulrich Schade, Erster Direktor des IT-AmtBw. In Zukunft sollen mit Hilfe des Kommunikationssystems unter anderem Computernetzwerke in Deutschland mit denen im Einsatzgebiet außerhalb Deutschlands gekoppelt, Logistikdaten für die Truppenversorgung übertragen, der Zugang zu Inter- und Intranet jederzeit gewährleistet, Gespräche von deutschen Telefonanlagen in das jeweilige Einsatzgebiet übermittelt und Videokonferenzen zwischen den Einsatzkräften ermöglicht werden.
Auftraggeber des Projektes SATCOMBw 2 ist das IT-AmtBw (Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr), das den Auftrag an die Projektgesellschaft MilSat Services GmbH, den Friedrichshafener Satellitennetz-Spezialisten ND SatCom (NDD) sowie an Astrium Services übergeben hat. Bis zum 1. Januar 2012 soll das Gesamtsystem, bestehend aus 500 Bodenstationen sowie einem weiteren baugleichen Kommunikationssatelliten, betriebsbereit sein. Letzterer soll die Bundeswehr ab dem ersten Quartal 2010 bei der Koordinierung ihrer Einsätze außerhalb Deutschlands unterstützen. Die Bundeswehr sichert dadurch auch im Zeitalter multinationaler Einsätze ihre nationale Unabhängigkeit.
Liest man den letzten Satz der Erklärung durch, ist man vor Entsetzen wie gelähmt:
„…im Zeitalter multinationaler Einsätze ihre nationale Unabhängigkeit.“
Spätestens jetzt muss das deutsche Volk einen Schlussstrich unter diese ständigen Aufrüstungen ziehen. Hier geht ganz klar hervor, wohin die weitere Reise Deutschlands geht. Das Heer ist eindeutig grössenwahnsinnig geworden. Die Bundeswehr zieht sich nicht mehr zurück, sie bleibt „draussen“, immer weiter und weiter, ein neues Zeitalter ist also für sie angebrochen.
Brigadegeneral Thomas Franz, Abteilungsleiter Führungsunterstützung und G 6 im Streitkräfteunterstützungskommando (Mi) ist so selig vor Vorfreude über diesen wahnsinnigen Fortschritt in der zukünftigen noch schnelleren, zielgenaueren Kriegsführung, dass er vor lauter Euphorie sogar das Wort „Quantensprung“ verwendet
„Dies bedeutet für die Streitkräfte der Bundeswehr einen qualitativen Quantensprung. Auf diese Weise wird ein ganz sicherer Zugang zu diesen Kapazitäten gewährleistet.“
Wo bisher Datenkanäle, etwa beim US-Satellitenbetreiber Intelsat teuer angemietet wurden, steht der Bundeswehr mit COMSATBw-1 ein hochmoderner Fernmeldesatellit zur Verfügung, der eine flexible und von der Infrastruktur im Einsatzgebiet unabhängige Informationsübertragung gewährleistet.
Das ist dem deutschen Militärs aber immer noch nicht optimal genug, dass nie in punkto Technik den Rachen vollgestopft kriegt. Der Gesamtbedarf an Kommunikationsmöglichkeiten via Satellit sei durch die im Rahmen des SATCOMBw 2 eingerichteten Satelliten sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht nicht vollständig gedeckt, hiess es.
„Der Deutsche Bundestag schickt uns als Streitkräfte in Einsatzgebiete ausserhalb Deutschlands und verlangt von uns zu Recht, dass in diesen Einsätzen die nationale Führungsqualität sichergestellt ist.“
sagte Herr Franz.
Und das ist Deutschlands grösster Fehler. Die Geschichte wiederholt sich, wir sind schon mittendrin.
Und es scheint sich niemand darüber aufzuregen, eine gespenstische Stille breitet sich um das Thema Militarisierung aus. Später sagt man wieder, das man von nichts eine Ahnung hatte.
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06.04.2009 Nordkorea und der Weltraumschrott: Wie USA und EU versuchen, das Weltrecht auf Raumfahrt zu zerstören
Quelle: http://www.streitkraeftebasis.de/portal/a/streitkraeftebasis/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLNwyON3Y09AJJwjgG-pEI8aCUVH1vfV-P_NxU_QD9gtyIckdHRUUAm3Ppbg!!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfMVNfM0FGRg!!?yw_contentURL=%2F01DB040000000001%2FW27WFCHJ831INFODE%2Fcontent.jsp