Japans Strategiewechsel zu Afghanistan: Keine kriegerische Unterstützung mehr

Das „Land der aufgehenden Sonne“ lässt humanitäre Hilfe in Afghanistan aufleuchten – Prominente Teile Deutschlands Linker dagegen ein Kriegssauhaufen

Die neu gewählte japanische Regierung macht ernst. Sie beteiligt sich nicht mehr in allen Bereichen an der Aussenpolitik der USA und will sich davon unabhängiger machen.

Der erste für alle Welt erkennbare Schritt dazu wird die Beendigung der Hilfe für die USA sein, die Militärflugzeuge in Japan auftanken zu lassen und durch eine reine humanitäre Hilfe ersetzen, teilte das japanische Aussenministerium am Freitag mit.

Der gesetzliche Auftrag zur Betankung im Rahmen der Mission Maritime Self-Defense Forces in Japan läuft im Januar 2010 aus und wird nicht verlängert. (1)

Der neu gewählte japanische Ministerpräsident Yukio Hatoyama stellte fest

„Japan will einen positiven Beitrag der Hilfe leisten und diesen zu unserer Spezialität machen, wie landwirtschaftliche Unterstützung oder berufliche Ausbildung, die das afghanische Volk gerne sehen würde.“

Um jungen Leuten, die sich den Talbankämpfern angeschlossen hatten, eine Perspektive zu bieten, will die japanische Regierung diesen Gehälter bezahlen, damit sie einen Anreiz bekommen, die berufliche Ausbildung durchführen.

Japan zieht damit die Konsequenzen aus der Sinnlosigkeit des Krieges der NATO in Afghanistan.

Eine sehr gute Entscheidung, die einen kleinen Schritt in Richtung Weltfrieden bedeutet und andere Länder mit diesem Beispiel ermutigen könnte, das gleiche zu tun.

Sollen die Amerikaner zusehen, wer ihnen bei der Kriegsführung in Afghanistan weiterhin hilft. Deutschland ist natürlich weiterhin mit von der Partie.

Wenn sogar die Linke jetzt noch den weiteren Kriegseinsatz verteidigt, ist wirklich Hopfen und Malz für diese Partei verloren.

Bodo Ramelow sagte heute in einem Interview, dass ein sofortiger Truppenabzug wie „eine Flucht wie damals aus Vietnam“ wäre. (2)

Herr Ramelow ist nicht irgendein Linker, sondern der Bundestagsfraktions-Vizevorsitzende und war Ministerpräsidentschaftskandidat bei den Landtagswahlen in Thüringen vom August.

Was ein Linker mit gutem Gewissen aufbaut, reisst ein anderer gleich wieder ein. Von Verantwortung für Frieden und Bürgerrechte scheint in der Partei wirklich kein Platz zu sein, Gewissen ist ein Fremdwort, Heuchelei und Uneinigkeit sind an der Tagesordnung, wie es grad passt.

Quellen:
(1) http://www.presstv.ir/detail.aspx?id=107720&sectionid=351020406
(2) http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,653056,00.html

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