Hoffen auf Frieden – Friedensnobelpreis 2009 an US-Präsident Barack Obama
Mit der Verleihung dieses Preises zeigen sich Parallelen zu dem Friedensnobelpreisträger von 1990, Michail Gorbatschow, der damals durch seine Diplomatie über seinen Schatten sprang und die Machtinteressen des sowjetischen Imperiums zugunsten einer freieren Welt opferte.
Es war die Beendigung des Kalten Krieges.
Die Welt steht nun vor einer ähnlichen Situation, denn die Hegemoniebestrebungen der USA zerstören die ganze Welt.
Der Preis ist ein Symbol und hat an Prestige verloren durch die Vergabe in der Vergangenheit an einige falschen Kandidaten, die sich ihm nicht würdig erwiesen haben.
Präsident Barack Obama wird moralisch der Rücken gestärkt, und muss beweisen, ob er der Friedenspräsident sein wird, den er allen Menschen versprochen hat.
Barack Obama hat vor seiner Wahl zum US-Präsidenten eine hohe Erwartungshaltung in der Weltbevölkerung hervorgerufen. Er steht unter enormen Druck, diese zu erfüllen. Heerscharen von Kriegsgewinnlern im Senat und Kongress sorgen ständig dafür, dass die Kriegsherde am Laufen gehalten werden.
Besonders das US-amerikanische Militär bangt um seine Pfründe und Stellungen. Hinter den Kulissen in Washington tobt ein Krieg der Parteien um Einfluss auf die Entscheidungen der US-Administration.
Sich in dieser Situation im Sinne des Friedens durchzusetzen scheint eine unlösbare Aufgabe zu sein. Diese kann Barack Obama nicht allein lösen, sondern hier kommt es auf seine Berater und Minister und viele andere an, in diesem Sinne mitzuwirken.
Der Vorsitzende des Osloer Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, begründete diese Wahl mit der folgenden Erklärung
„Barack Obama erhält den Friedensnobelpreis für seinen außergewöhnlichen Einsatz zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Das Komitee hat besonderes Gewicht auf seine Vision und seinen Einsatz für eine Welt ohne Atomwaffen gelegt. Obama hat als Präsident ein neues Klima in der internationalen Politik geschaffen. Multilaterale Diplomatie steht wieder im Mittelpunkt, mit besonderem Gewicht auf der Rolle, die die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen spielen. Dialog und Verhandlungen sind hier die bevorzugten Mittel, um auch die schwierigsten internationalen Konflikte zu lösen.
Die Vision einer atomwaffenfreien Welt hat auf kraftvolle Weise Verhandlungen um Abrüstung und Rüstungskontrolle neu belebt. Durch Obamas Initiativen spielen die USA jetzt eine konstruktivere Rolle zur Bewältigung der enormen Klima-Herausforderungen, mit denen die Welt konfrontiert ist.
Demokratie und Menschenrechte sollen gestärkt werden. Es geschieht selten, dass eine Person wie jetzt Obama die Aufmerksamkeit der Welt derart auf sich zieht und neue Hoffnungen auf eine bessere Zukunft entfacht. Seine Diplomatie fußt auf der Vorstellung, dass diejenigen, die die Welt führen sollen, dies auf der Grundlage von Werten und Haltungen tun müssen, die von der Mehrheit der Weltbevölkerung geteilt werden.
Über 108 Jahre hat das norwegische Nobelkomitee genau die Art von internationaler Politik und von Haltungen zu stärken versucht, für die Obama jetzt zum weltweit führenden Sprecher geworden ist. Das Komitee will sich hinter Obamas Appell stellen: „Now is the time for all of us to take our share of responsibility for a global response to global challenges.“ („Jetzt ist es an der Zeit, dass wir alle unseren Teil der Verantwortung für eine globale Antwort auf globale Herausforderungen übernehmen.“)“
Quelle: http://newsticker.welt.de/index.php?channel=pol&module=dpa&id=22642452