Kriegsmaschinerie drückt gegen Obamas Afghanistan-Pakistan-Strategie
Militärs, Berater und Lobbyisten versuchen mit allen Mitteln eine Eskalation des Asienkrieges zu erreichen, um die aufkommende Kriegsmüdigkeit in den USA zu neutralisieren. Dabei versuchen sie die in 8 Kriegsjahren aufwendig konstruierten falschen Flaggen „Al Qaida“ und „Taliban“ als Alibi für eigene Kriegführung zu retten.
„Taliban können nicht von der Al Qaida getrennt werden – das ist eine Bagage“ wettern die Kriegstreiber
Kaum verkündete die US-Aussenministerin Hillary Clinton, dass die US-Regierung die Aufständigen ab sofort nicht mehr als Terroristen und Gefahr für das Ausland einstuft im Gegensatz zur von der CIA erfundenen „Al Quaida“ und damit den Krieg gegen sie als nunmehr unbegründet erachtet, gehen die Befürworter des Afghanistan-Krieges in die Offensive.
Denn der Präsident kann sich sogar eine politische Zukunft der Clanführer und Warlords in der afghanischen Regierung vorstellen.
Über die Hintergründe der erfundenen Terrorgruppe berichtet Radio Utopie ausführlich am 25. September in der Dokumentation Hintergrund: Wie “Terror-Videos” der Bush-Regierung halfen die Wahl zu gewinnen und am 21. September BBC-Doku: Die Organisation “Al Qaida” hat nie existiert
In grosser Sorge um eine Reduzierung des kämpferischen US-Engagements und zur Verhinderung einer anderen alternativen Strategie, die der Präsident zur Zeit noch abwägt, kamen alle abgetakelten, hinausgeworfenen neofaschistischen Elemente gleich krächzend aus ihren Löchern gekrochen und fanden zur Manipulation der Meinung der Öffentlichkeit eine Plattform auf dem britischen Telegraph, sicherlich im Auftrag von Bruce Riedel.
Diese Postfaschisten haben die Schnauze zu halten und hoffentlich bald nichts mehr zu melden.
„Das ist ein Märchen!“
ereiferte sich Bruce Riedel.
„Die USA darf nicht glauben, man könne die Taliban und Al Quaida voneinander trennen…
Al-Qaida und die Taliban haben sich schon einmal eng abgestimmt, als Osama bin Laden zurück nach Afghanistan in der Mitte der 1990er Jahre ging. Was das Bemerkenswerte an dieser Partnerschaft ist, ist, dass sie überlebt hat und bis heute Bestand hat…
Zu keinem Zeitpunkt gab es ernsthaften Anzeichen dafür, dass die obere Taliban-Führung bereit ist, bin Laden aufzugeben und sich von ihm abzuwenden.“
und weiter:
„Die wirkliche Grundlage ist entscheidend, auf der wir beurteilen, ob die Taliban bereit sind, ernsthaft in Verhandlungen einzutreten, und nicht nur ein Versprechen:“
„Wenn du gehst, werden wir gute Jungs “ oder „wir werden mit Al Qaida pausieren. „
Nun, Riedel versteht es auch, märchenhafte Geschichten zu erfinden und weiterzuerzählen, er ist ja ausserdem Senior Fellow des Saban Center for Middle East Policy, eine ganz üble Bellizisten-Lobby im Brookings-Institut, Radio Utopie berichtete am 8. Dezember 2006 in dem Artikel US/Israel:Geheimtreffen wegen „Bosnien-Option“ für Irak? und am 3. Februar 2007 im Artikel USA,Irak: die neue alte `Bosnien-Option`-Teilung, Lager, ethnische Säuberungen im Zusammenhang mit dieser Einrichtung.
Bruce Riedel ist Obamas ehemaliger schlechter Chefberater zu Afghanistan, er hatte drei Präsidenten beraten und war neunundzwanzig Jahre in der CIA. Während der Präsidentschaftswahlen leitete er die Ausarbeitung zur künftigen Afghanistan- und Pakistanpolitik für den Kandidaten. Das Ergebnis empörte damals die Weltöffentlichkeit. Zu der Zeit liess Herr Obama daraufhin zusätzlich schätzungsweise 17.000 Soldaten nach Afghanistan schicken und bezeichnete es als „einen Krieg der Notwendigkeit“, um ihn schnell zu beenden. Alle waren von dem neuen Präsidenten enttäuscht. Bruce Riedel hat „gute“ Arbeit bei der Benutzung des jungen Regierungschefs geleistet, um die Interessen der Militärs grossartig zu vertreten.
Solche Gestalten finden nun kein Gehör mehr, Obama ist ein guter Zuhörer und benutzt sein eigenes Denkvermögen.
Seit Anfang des Jahres haben die NATO und die USA eine Niederlage nach der anderen hinnehmen müssen, mehr Truppen sind keine Lösung. Der Präsident scheint das erkannt zu haben und zog die Notbremse.
Auch passt jetzt Bruce Riedel – Senior Fellow in der Aussenpolitik an der Brookings Institution, einer Denkfabrik in Washington – nicht, dass der Präsident nun eine zweite Überarbeitung der afghanischen Strategie in nur sechs Monaten durchführt.
Er warnt vor den Gefahren der Unruhe, die das mit sich bringt.
„Es gibt eine feine Linie zwischen Umdenken und Unruhe stiften“
sagte er.
Welche Unruhe? Hier geht es um Menschenleben und Zerstörung!
Tatsächlich ist das US-Militär aufgeschreckt und vollkommen nervös geworden. Über General McChristals Vergehen lästern inzwischen ganz offen auch die konservativsten der amerikanischen Blätter, ein Zeichen dafür, dass er mit seinem Vorgehen nicht überall auf Gegenliebe in Washington gestossen ist. Der Held fällt in Ungnade.
Nur wenige Stunden, nach dem Schock der Friedensnobelpreis-Verleihung verdaut war, traf sich der Präsident mit seinem Kriegsrat in den sicheren White House Situation Room am Freitag und hatte eine „robuste Diskussion“ über Videoverbindung mit General Stanley McChrystal in Kabul.
General McChrystal wird in die Defensive gedrängt und verteidigte sich am Freitag, dass eine Anti-Guerilla-Kampagne erforderlich war, um eine neue Übernahme des Landes durch die Aufständigen (zum grossen Teil bestehen diese aus zweifelhaften Söldnertruppen) zu verhindern.
Pakistan gerät immer mehr in die Schusslinie der US-Militärbefürworter.
Das Weisse Haus wird mit neuen Erkenntnissen versorgt, die davon ausgehen, dass die von den Aufständigen oder Warlords geführten Truppen, die die Nato-Truppen bekämpfen, sich mehr als verdreifacht hätten, seit 2006 – von etwa 7.000 auf 25.000 – und sie haben sich zunehmend unabhängig von den Staats-und Regierungschefs in Pakistan gemacht.
Das alles sind Mitteilungen der Nachrichtendienste. Diese können auf falscher Grundlage beruhen, sei es aus Eigeninteresse getürkt im Dienste militärischer Herren oder um ihre Posten zu bewahren.
Selbst die CIA gab zu, die genaue Zahl nie ermitteln zu können, sie würden wie die Wellen des Meeres kommen und sich sofort wieder zurückziehen, auflösen, um sich wiederum irgendwann einmal in Gruppen kurz zu finden.
Es operieren in dem Krisengebiet so viele ausländische Geheimdienste und private Söldnertruppen, dass keiner weiss, was der andere für terroristische Undercover-Aktionen ausführt. Dann waren es jedesmal die „Taliban“, von denen sich durchaus einige junge Menschen im guten Glauben als Bauernopfer zum Djihad anstiften lassen werden, ohne die Hintermänner zu erkennen, denen ganz andere Interessen am Herzen liegen: Der Krieg darf nicht zum Erliegen kommen.
An dieser Stelle sei noch einmal auf den Artikel über die Befreiung des US-Reporters Stephen Farrell durch ein britisches Militärkommando hingewiesen.
Unter diesem Aspekt sollten die jüngsten Attentate in Kabul auf die indische Botschaft, auf das Militärhauptquartier in der Garnisonsstadt Rawalpindi in Pakistan und auf den NATO-Konvoi betrachtet werden, die Lage ist viel zu unübersichtlich um alles nur in Schwarz und Weiss einzuteilen.
Dan Goure, ein Berater des Pentagon, sagte, dass die schwierige Bewertung der Geheimdienste zu der Stärke der Aufständigen die treibende Suche Herrn Obamas für eine Alternative zu einer langfristigen Truppen-Eskalation ist.
Robert Gibbs, der Sprecher des Präsidenten, signalisierte das neue Denken in der vergangenen Woche, als er sagte, es sei „eindeutig ein Unterschied“ zwischen „Al-Qaida“ und den „Taliban“.
John Bolton, einer der widerlichsten neokonservativen Falken der Bush-Regierung und ehemaliger Botschafter bei den Vereinten Nationen, sagte
„Es sind deutliche Anstrengungen im Gange bei einigen der Berater von Herr Obama, die Afghanistan-Mission in begrenzten Bedingungen neu zu definieren.“
John Bolton, ewige zweite Garnitur hinter Cheney, Rumsfeld, Wolfowitz, Choleriker und Neocon-Faschist, überzeugter Massenmörder geiferte weiter
“
„Ich glaube nicht, dass sie zwischen den Taliban und al-Qaida unterscheiden können, auch wenn es einige Kriegsherren geben wird, die sich an den Meistbietenden verkaufen…
Unser Ziel muss es sein, die muslimischen Fundamentalisten in jedweder Form an der Kontrolle über Afghanistan zu hindern, welches sie zu einem sicheren Zufluchtsort für Terroristen machen und ebenso in Pakistan mit seinem nuklearen Arsenal, dass nicht in die Hände von Radikalen fallen darf. Wenn wir vergessen, warum wir in Afghanistan sind, wird es sehr gefährlich sein…
Diese ganze Tanz der sieben Schleier untergräbt des Präsidenten Glaubwürdigkeit. Unabhängig von den Entscheidungen, die er macht, wird er durch diese ernsten Anzeichen der Unentschlossenheit geschwächt.“
Immer wieder wird Pakistan als unsicher erwähnt, um dort den nächsten Krieg vorzubereiten.
Anthony Cordesman, vom Zentrum für Strategische und Internationale Studien, das General McChrystal berät, ist logischerweise auch gegen die Sichtweise einer klaren Trennung zwischen den Taliban und al-Qaida. Alles muss am Köcheln gehalten werden.
Er sagte, dass es ideologische Hardliner-Fraktionen innerhalb der – wieder das in unsere Gehirne medienwirksam einhämmernde Wort – „Taliban“ gibt, dass diese Bewegung „gemischt ist“ mit „al-Qaida“ im östlichen Afghanistan in der Nähe der Grenze zwischen Pakistan und den Bergregionen, wo ausländische Extremisten hausen. Das Haqqani-Netzwerk, eine rücksichtslose gut bewaffnete einheimische islamische Gruppierung, operiere auch frei über die afghanisch-pakistanischen Grenze, meinte er mit träumerischer Hingabe an kommende Gewinne aus der Rüstungsindustrie.
Dort haben die amerikanischen Streitkräfte einen Teil ihrer grössten Verluste in abgelegenen Basen in der Nähe dieser Grenze erlitten.
Erst am vergangenen Wochenende wurden acht US-Soldaten getötet und 24 verletzt – schätzungsweise 100 Aufständischen starben auch – in einem Angriff der Rebellen auf den Kamdesh Aussenposten, dass war die blutigste Schlacht in zwölf Monaten.
US-Truppen haben ihren geplanten Rückzug aus der Basis am Freitag begonnen, im Rahmen der Politik General McChrystals, auf die Verteidigung dünn besiedelter Gebiete zu verzichten und sich statt dessen auf Städte und Dörfer zu konzentrieren.
Die Aufständigen feiern den Rückzug der Besatzer als Sieg und erklärten, dass ihre Flagge jetzt über Kamdesh – ihrer Heimat – weht, wird ganz entsetzt mitgeteilt.
Es ist mehr als einen Monat her, seit Obama Kenntnis von einen vertraulichen 66-seitigen Bericht von General McChrystal erhielt, in dem dieser unverblümt den Schluss gezogen hat, dass der Konflikt in Afghanistan „wahrscheinlich scheitern wird „, wenn nicht mehr Truppen gesendet werden.
In einem ungewöhnlichen Schritt hatte das Weisse Haus zunächst gefragt, ob der Kommandant die Vorlage des besonderen Antrages für eine Truppenaufstockung verzögern kann, aber diese Empfehlung hat jetzt auch der Präsident empfangen.
Obwohl die Überprüfung noch in vollem Gange ist, ist die aktuelle Erwartung in Washington, dass der Präsident seinem Kommandeur nur weitere 10.000-20.000 Soldaten anbieten dürfte, wobei hier sein Umdenken noch einen Schritt weitergehen muss und der sollte heissen: kompletter Rückzug. Und der wird zwangsläufig kommen müssen, wenn genügend Unterstützung dafür in Regierung, Senat, Kongress und Bevölkerung vorhanden ist.
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