Sauhaufen EU NAVFOR lügt mal wieder was das Zeug hält
EU NAVFOR Atalanta setzte gestern nachmittag ebenso wie die Bundeswehr wieder eine ihrer volksbelustigenden Fabeln auf ihr Webseite.
Da habe man also schon wieder gestern irgendwelchen fremden Leuten ihr Eigentum geraubt. Also wenn das kein erstklassiger Fall von Piratentum ist! Aber zum Trost wird die ganze Sache nicht stimmen und dient nur der Propaganda.
Der Bordhubschrauber des deutschen Kriegsschiffes Bremen entdeckt am Morgen drei Boote, zwei kleine und ein grösseres in der Nähe der Seychellen, die sofort als verdächtig eingestuft werden, da es dort an Fischern mangelt – ist immer so bei Inseln, wo die Bevölkerung natürlich nicht vom Fischfang lebt.
Und obwohl letztens erst ein Mensch getötet worden sein soll bei der gleichen Verfahrensweise, hätte wieder die Mannschaft des Helikopters mit der Bordmaschinenkanone Warnschüsse vor den Bug der Schiffe gesetzt. (4) Es ist anzunehmen, das der damalige Vorfall keine weiteren Konsequenzen nach sich gezogen hat, es war nichts darüber zu hören.
Wenn das der Fall ist, würde das bedeuten, dass man diese Menschen wie beim Tontauben-Schiessen abknallen darf. Selbst wenn es sich um keine Fischer gehandelt hätte, ist diese Handlungsweise im höchsten Grade menschenverachtend und einer Demokratie unwürdig.
Da es anderenseits eine der üblichen Erfindungen gewesen sein wird, hat sich eine weitere Untersuchung wohl erledigt.
Bei dem gestern gemeldeten Vorfall ist es wie jedesmal das gleiche: Die Bordinsassen warfen Gegenstände (items) über Bord, heisst es von dem Seebefehlshaber der EU NAVFOR.(1) Auf der Bundeswehr-Webseite wird schon mal eine Handfeuerwaffe daraus. (2) Das ist wie bei dem beliebten Kleinkind-Spiel „Stille Post“.
Angeblich hatte man Haken, Munition, GPS und 10 Tonnen Kraftstoff gefunden, als ein Team der Bremen an Bord ging. Die haben keine Waffen entdecken können, hiess es. Und selbst wenn, ist nach internationalem Seerecht der Waffenbesitz nicht verboten.
Obwohl den Männern keine Absichten zur Piraterie nachgewiesen werden konnten, vernichtete man ihre zwei kleinen Boote, setzte die elf Männer anschliessend in das grosse und liess sie von dannen ziehen.
Der somalische Polizeichef Abdi Hassan Awaleh monierte am Rande einer internationalen Polizeitagung in Singapur die sinnlosen Fahrten vor der Küste seines Landes:
„Es gibt keine Fortschritte. Die Piraten kommen vom Land.“
Tatsächlich, das müssten sie, schliesslich haben wir kein Waterworld.
Artikel zum Thema
04.10.2009 Somalia: US-Waffen für Regierung und Aufständige
29.09.2009 Dilemma für Fregattenkapitän: Piraten oder Fischer?
25.09.2009 Schweizer Parlament: Anti-Piraterie-Mission Atalanta ist einer Demokratie nicht würdig
07.09.2009 Bundeswehr-Macht Schlagzeilen
(1) http://www.mschoa.eu/display.aspx?articlename=207
(2) http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd443DnQHSZnFO8abeprqR0IYljAxQzc_iJhhgBlEDKglIAQkBtHr65Gfm6oflJKq760foF-QGxoaUe6oCABOlFpb/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQ18yODI5?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW27WSHKF494INFODE%2Fcontent.jsp
(3) http://www.dnews.de/panorama/125117/deutsche-fregatte-stoppt-mutmassliche-piraten.html
(4) http://www.radio-utopie.de/2009/09/07/bundeswehr-macht-schlagzeilen/