FBI: Seit 6 Monaten über Armeeoffizier Hasan informiert
Attentat in Fort Hood: Das FBI sagt, es habe seit 6 Monaten von „extremistischen“ Interneteinträgen des Verdächtigen gewusst. Offenbar will man so hilfreich der US Armee aus der Klemme helfen.
Es ist nur ein paar Stunden her, aber wir wiederholen die Frage gern nochmal: Wenn das FBI und die Ermittlungsbehörden bereits weniger als 24 Stunden nach der Tat so optimal über einen alleinigen Amokläufer informiert sind, den sie seit Monaten beobachten – warum haben sie es denn nötig, über allerlei anonyme Quellen Informationen in die Presse zu streuen?
Die Frage wurde auch am gestigen Abend in der – peinlich, peinlich – hinterher geschmissenen Erklärung der US-Bundespolizei nicht beanwortet.
Das FBI liess seine Erklärung , wie üblich, an die Presse durchsickern, anstatt sie selbst zu veröffentlichen. So kann man in Ruhe abwarten, ob die Öffentlichkeit die Story ignoriert (dann macht man einfach weiter), ob sie den Behörden diese Erklärung abkauft (dann schämt man sich öffentlich ein bisschen, entschuldigt sich und macht dann einfach weiter) oder immer noch Fragen gestellt werden. Dann bestätigt man die Story offiziell und erwartet dann, dass alle wieder still sind, weil man ja alles zugegeben hat.
Wie der „Independent“ (1) nun aus sicherer Quelle erfuhr, habe das FBI bereits seit 6 Monaten von den lobenden Einträgen einer Person über „Selbstmordattentate“ auf einer Internetplattform gewusst. Diese Einträge seien unter dem Namen „Nidal Hasan“ erfolgt. Trotzdem habe es keine „formelle“ Untersuchung gegeben. Ausserdem sei Nidal Malik Hasan nicht als der Autor dieses Eintrags bestätigt. Trotzdem habe man die Wohnung des Verdächtigen durchsucht – allerdings erst nach dem Attentat. Sein Computer wurde beschlagnahmt. Mit entsprechenden Funden auf der Festplatte darf gerechnet werden.
Es sollen hier nicht noch einmal alle hektisch auf den Markt geworfenen Widersprüche in den Erklärungsversuchen der US Army und der Behörden aufgezählt werden. Ebenso all das unglaubliche Hinterher-Hecheln der Staats- und Konzernpresse hinter jedem einzelnen Schwenk der im Stundentakt erfolgenden neuen Versionen des Tathergangs, wie in einem Klischee von Wahrheitsministerium, in dem die flinken Finger nur so über die Tasten fliegen. (Attentat in Fort Hood: Schwere Widersprüche in der offiziellen Darstellung, 06.11.)
Nur sei hier (wieder einmal ausführlich) umschrieben, warum auch diese Geschichte der Behörden äusserst unglaubwürdig ist.
Sämtliche Kommentare zu dem angeblich am 20.Mai unter dem Namen „Nidal Hassan“ ins Netz gestellten Eintrag auf Scribd.com (2) erfolgten innerhalb der letzten 24 Stunden. (Stand: 07.November, 01.50 Uhr MEZ Winterzeit).
Zudem: der Verdächtige. Wir sprechen hier von einem hochdekorierten Offizier. Nidal Malik Hasan bekam, wenn man CNN (2) glauben darf, die „National Defense Service“ Medaille, die „Army Service Ribbon“ Medaille – und die „Global War on Terrorism Service“ Medaille. Und dieser Army-Offizier soll einen solchen Eintrag verfasst haben? Ist das logisch? Hat hier jeder den Verstand verloren?
Nur ein Beispiel: unmittelbar nach dem Attentat veröffentlichte die staatliche „Tagesschau“ unter diesem Link http://www.tagesschau.de/ausland/kasernenschiesserei100.html u.a. folgendes:
„Mindestens drei bewaffnete Männer haben am Donnerstag auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood in Texas ein Blutbad angerichtet..Die Männer schossen den Angaben zufolge an mindestens zwei verschiedenen Orten auf dem weiträumigen Militärgelände um sich. Zwei der Schützen seien festgenommen worden, teilte eine Sprecherin des Stützpunktes mit. Ein weiterer Schütze wurde nach Militärangaben von Sicherheitskräften getötet.
Einige Schüsse fielen vor einem Verwaltungsbüro, eine weitere Schießerei ereignete sich vor einem Theatergebäude, wo eine Abschlussfeier stattfinden sollte..Nach Angaben von Zeugen sollen die Schützen Uniform getragen haben, bei einem von ihnen soll es sich Medienberichten zufolge um einen Offizier gehandelt haben. Zudem gibt es Berichte über einen dritten Schützen.„
Mittlerweile steht dort etwas ganz anderes:
„Nach Armee-Angaben ereignete sich die Schießerei in einem Gebäude, (usw)
Teile der alten Meldung kann man noch in einer Meldung des SWR (4) nachlesen. Aber auch dort fehlt der entscheidende Teil von den weit auseinanderliegenden Tatorten. Dass auch in diesem Bericht explizit diese von der US Armee vermeldete Tatortbeschreibung herausgelöscht wurde, beweisst dieser Screenshot:
Was aber ist dort in der grössten Basis der US-Landstreitkräfte geschehen? Warum die krampfhaften Erklärungen, die ständigen Widersprüche? Und was hat das FBI mit der ganzen Geschichte zu tun?
Einen Hinweis darauf gibt nicht nur die Logik, sondern auch diese extrem kurz erwähnte Zeugenaussage eines Soldaten in der L.A.Times, dritte Seite, ganz unten (diese Lumpis). Dort beschreibt Cpl. Thomas Sullens vom 404th Aviation Support Battalion die Schiesserei als „ein Feuergefecht“.
Für den Medienhochschulcafeteria-Helden mit 2 plus-Abschluss: „Feuergefecht“ heisst, da machen Leute bumm aufeinander, hin und her, hin und her, hin und her. Wer noch klar denken kann und will, muss dies bei der hohen Zahl toter und verwundeter kriegserfahrener Soldaten annehmen und diese windelweiche Geschichte mit dem amoklaufenden Achmed ohne Kampferfahrung (schnell versetzt aus dem Krankenhaus in Washington, obwohl er ja in den Irak, nee, Afghanistan sollte) in die Tonne kloppen.
Dieses Video mit dem Kaftan ist wirklich entzückend. Aber wer allen Ernstes glaubt, jemand läuft so regelmässig in einem Army Fort rum, der hat unser Mitgefühl. Von Videos und wie man die herumdrehen und verfälschen kann, einmal ganz abgesehen – wer schon mal versucht hat, einen Kiosk-Besitzer zu bestechen, der weiss, wie einfach das ist. Hilfreich kann da natürlich auch sein, wenn man vom Militär ist und der Verkäufer seine paar Mücken auf einem Militärstützpunkt verdienen muss.
Offensichtlich hat hier eine Einheit, eine militärische oder militärisch organisierte Einheit, im grössten Militärstützpunkt der USA gezielt auf andere Soldaten geschossen, und diese haben zurückgeschossen.
Für diese Erklärung spricht auch die Dauer des Gefechts. In einer Timeline von updates auf „USA Today“ (6) spricht ein Col. John Rossi von einer „anfänglichen Schiesserei“ von 10 Minuten und von weiteren 20 Minuten, bis „der“ Schütze in seinem Wahrnehmungsbereich überwältigt ist.
Der Militärarzt Captain Reis Ritz aus Fort Hood, welcher Angaben der Presse gegenüber macht, schildert seine Eindrücke einer Ambulanzstation wie folgt (1):
„Es war unwirklich. Als ich hörte, dass da eine Schiesserei war, dachte ich zu Anfang, vielleicht ist das eine Übung. Aber als ich die Wunden sah und die Zahl (der Verletzten) die hereinkam, erkannte ich was da ablief..
Da waren Schusswunden in der Brust und den Abdomen. Sie wirkten auf der ganzen Linie wie Zufallstreffer. Manche der Leute waren ohnmächtig, andere redeten als sie reinkamen, aber wir mussten sie ruhigstellen.“
Es muss jedem auffallen, wie merkwürdig diese Schilderungen sind. In einem anderen Artikel schildert der Militärarzt, wie er die erste eingelieferte Soldatin, welche im Abdomen (Bauchbereich) angeschossen ist, fragt, wer sie angeschossen habe. Die antwortet (5):
„Ich weiss es nicht.“
Ich weiss es nicht? Ich weiss es nicht? Kein „Da war so ein Mann“, oder „Ich hörte jemanden Allah rufen“, oder „Da war so ein Geschrei und ich habe mich umgedreht“, oder „Scheisse, was weiss denn ich, Du Idiot“ – sondern „Ich weiss es nicht“?
Diese nun gestern veröffentlichte Erklärung des FBI, welches in der Geschichte der US Army zum ersten Malvon dieser zu Hilfe gerufen worden sein dürfte, kann nur jemanden überzeugen, der überzeugt sein will; nämlich dass alles – einfach alles – in Ordnung ist. Alles in Ordnung. Alles in Ordnung. Alles wird gut. Es war der Achmed. Der war´s. Das ist so. Lass mich in Ruhe, ich hab´s im Fernsehen gesehen.
Hier wurde der Army Luft verschafft, eine Leiche über die andere gebuddelt. Offenkundig versucht man es mit der 8 Jahre alten Methode, „Wir wussten es, aber wir konnten es nicht verhindern, gebt uns einfach noch mehr von eurem Geld und eurer Freiheit, vielleicht kriegen wir es ja das nächste Mal hin“.
Mal sehen, ob das immer noch reicht, für den Gerichtshof der Weltöffentlichkeit im Jahre 2009.
(…)
06.11.2009 Attentat in Fort Hood: Schwere Widersprüche in der offiziellen Darstellung
Quellen:
(1) http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/northamerica/usa/6516302/Fort-Hood-shootings-FBI-given-gunmans-name-six-months-ago.html
(2) http://www.scribd.com/NidalHasan
(3) http://www.cnn.com/2009/CRIME/11/06/fort.hood.suspect
(4) http://www.swr.de/nachrichten/-/id=396/nid=396/did=5584730/1jfhsu3/
(5) http://www.latimes.com/news/nationworld/nation/la-na-fort-hood-shootings7-2009nov07,0,1269467.story
(6) http://content.usatoday.com/communities/ondeadline/post/2009/11/msnbc-7-killed-in-shooting-at-ft-hood-in-texas/1