UNO lässt sich nicht von Undercover-Operationen und Gewaltakten aus Afghanistan vertreiben
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon reiste nach Afghanistan und traf sich auch mit dem kürzlich widersprüchlich gewählten Präsidenten Hamid Karzai und dem ehemaligen Präsidentschaftskandidat Abdullah Abdullah und drängte die beiden darauf, eine reformorientierte Regierung zu bilden.
„Natürlich bleibt die politische Lage heikel.“ sagte Ban Ki-moon. Appelle an Karsai, mit seiner Korruption aufzuhören, sind natürlich ein Witz und dienen nur dem Wahren des Gesichtes, auch dem der Vereinigten Staaten von Amerika.
Der Sicherheitsrat der UNO hat am Freitag die Wiederwahl des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai trotz des Wahlbetruges anerkannt.(2)
An den jüngsten Gerüchten eines Rückzuges der UN-Mitarbeiter aus dem Land nach dem Terroranschlag auf ein UN-Gästehaus in Kabul ist nichts dran.
„We will not, cannot and must not be deterred.“
wurde Ban Ki-moon von der UN-Nachrichtenagentur zitiert.
Das ist eine sehr bedeutende Nachricht und wird denjenigen nicht ins Konzept passen, die sich die Mitarbeiter der Vereinten Nationen nicht als Aufpasser im Lande wünschen. Wenn die UNO sich komplett aus dem Land zurückziehen würde, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass dann gewisse Hemmschwellen restlos bei einigen „Agenturen“ fallen würden, die sich nicht so gern bei ihrer Tätigkeit auf die Finger schauen lassen. Es ist schliesslich ein Unterschied, ob ein Ansprechpartner unmittelbar vor Ort ist, der im vertraulichen Gespräch über etwas informiert werden kann. Briefe, Telefonate oder eMails schreibt kaum ein Informant mit brisanten Inhalt an den UNO-Apparat in New York.
Der jetzige Anschlag auf die UNO in Kabul, wir berichteten über die unübersehbaren Widersprüche (8), weist Parallelen auf – und das ist nicht die Einzige in ähnlichen Ereignissen – zu dem Anschlag auf das UN-Hauptquartier im Canal-Hotel im August 2003 in Bagdad, bei dem mindestens dreiundzwanzig Menschen ums Leben kamen und Hunderte verletzt wurden. Unter den Todesopfern war damals der UNO-Sonderbeauftragte für den Irak, Sergio de Mello. „Unsere Arbeit geht weiter.“ sagte UN-Generalsekretär Kofi Annan. Gerüchte wurden auch damals am Anfang gestreut, dass die UNO sich zurückziehen würde.
Die Situation war ähnlich der heutigen in Afghanistan, nach der Invasion der Amerikaner versank der Irak im Chaos und bürgerkriegsähnliche Zustände.
Der „Krieg nach dem Krieg“ hat mehr amerikanischen Soldaten das Leben gekostet als der Feldzug, so der Nahost-Experte Anthony Cordesmann.
„Die Bomben auf das UN-Hauptquartier in Bagdad waren ein politischer Schlag gegen die Glaubwürdigkeit der Administration.“ kommentierte das Magazin Atlantic Monthly im August 2003. (4)
General Petraeus, Commander des United States Central Command, verantwortlich für Afghanistan und Pakistan, wird heute als Held gefeiert, der mit seinem Methoden ab Januar 2007 im Irak aufräumte. Dafür erhielt er jetzt sogar von Australien die höchste Ehrung, er wurde in der vergangenen Woche Ehrenmitglied als Honorary Officer of the Order of Australia für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Aufstandsbekämpfung geehrt und hätte dafür gesorgt, dass die australischen Truppen die Geborgenheit seiner Umsicht kennenlernen durften. (5) Im Irak-Krieg wurden mehr als eine Million Menschen getötet und die Bevölkerung leidet noch heute unter den Folgen verseuchter Gebiete. Darauf kann man wirklich sehr, sehr stolz sein. (6) Auch wenn im dem Land weiterhin die Gewalt zum Eskalieren kommt, so erst kürzlich wieder ein verheerender Anschlag Ende Oktober in Bagdad. (7)
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Quellen:
(1) http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1257455200884&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull
(2) http://www.nzz.ch/nachrichten/international/sicherheitsrat_sagt_ja_zu_karzai__mit_vorbehalten_1.3982544.html
(3) http://www.news.at/articles/0334/15/62873/trotz-attentat-uno-mitarbeiter-irak
(4) http://www.zeit.de/2003/36/Irak_2fUN
(5) http://www.australia.to/index.php?option=com_content&view=article&id=15965:general-david-petraeus-appointed-as-an-honorary-officer-of-the-order-of-australia&catid=157:just-in&Itemid=310
(6) http://www.radio-utopie.de/2009/05/02/afghanistan-orden-fuer-die-generaele-waehlerstimmen-fuer-die-minister-graeber-fuer-das-volk/
(7) http://www.zeit.de/politik/ausland/2009-10/bagdad-anschlaege-reaktionen
(8) http://www.radio-utopie.de/2009/10/31/afghanistan-isaf-sah-mord-an-uno-mitarbeitern-stundenlang-tatenlos-zu/