CIA im Auftrag der US-Regierung in Geheimverhandlungen mit ihren grössten Todfeinden
Die US-Regierung sucht nach Optionen zur Beendigung des Afghanistan-Krieges, gerade auch mit Hilfe der „Al-Quaida“.
Wie die pakistanische regierungsnahe Zeitung Dawn gestern berichtete, befindet sich die CIA in geheimen Verhandlungen unter Mitwirkung mehrerer ausländischer Geheimdienste mit führenden oppositionellen Kräften Afghanistans.
Saudi-Arabiens und Pakistans Geheimdienste sollen in der Vermittlung zu einem Waffenstillstand beteiligt sein, berichtet das Blatt unter Berufung auf eine hochgestellte Quelle.
„Wir haben mit einem „Engagement“ mit den afghanischen Taliban begonnen und sind zuversichtlich, dass unsere Bemühungen Früchte tragen werden.“
Unter Berufung auf diese Quelle wird mitgeteilt, dass vier „große neutrale Spieler“ in den Verhandlungen mit den afghanischen „Taliban“ im Namen der saudischen Führung, dem saudischen Geheimdienst General Intelligence Directorate (GID), der pakistanischen Führung und dem pakistanischen Geheimdienst Inter Services Intelligence (ISI) an den Gesprächen beteiligt sind.
Der GID und ISI wurden für diesen Auftrag im Namen der US-Regierung und der Central Intelligence Agency (CIA) beauftragt. Die Quelle sagte, dass eines der Hauptziele des jüngsten Besuchs des CIA-Chefs Leon Panetta in Pakistan die Sondierung der Fortschritte dieser Geheimverhandlungen war.
Abdullah Anas soll einer der Verhandlungspartner sein, er ist ein Sohn des Osama bin Laden Mentors, Abdullah Azzam, der im Jahr 1989 in Peshawar zusammen mit zwei seiner Söhne getötet wurde. Anas lebt in Großbritannien, soll aber enge Verbindungen zu den afghanischen Taliban und auch Al Qaida unterhalten, hiess es.
Weiterhin ist Abul Hassan Madni, ein saudischer Staatsbürger und wohnhaft in Madina, in die Gespräche involviert, da er einst ein prominenter Führer der Rabta-i-Alam-i-Islami gewesen war.
Abu Jud Mehmood Samrai, ein Iraker, der eine pakistanische Frau geheiratet hat, wurde ebenfalls angesprochen. Er hat die pakistanische Staatsbürgerschaft unter Befürwortung des ehemaligen Präsidenten Ziaul Haq für seine Rolle im Afghanistan-Krieg annehmen dürfen.
Maulana Fazlur Rehman Khalil, ein pakistanischer militanter Führer, Mitbegründer der Harkatul Ansar, derzeit Chef der Hisbollah-Mudschaheddin, ist auch mit von der Partie. Er hatte das berühmte Dekret von Osama bin Laden und Ayman Al Zawahiri im Jahr 1998 unterschrieben, in dem dazu aufgefordert wurde, die Amerikaner zu töten, berichtet Dawn. Khalils Befehle geniessen unter den beiden pakistanischen und afghanischen Taliban Achtung und er soll eine geheime vermittelnde Rolle mit den pakistanischen Behörden für den Frieden im Land gespielt haben.
Zuverlässige Quellen hätten auch gesagt, so Dawn, dass Mullah Omar, der Chef der afghanischen „Taliban“, seinen Schatten-Aussenminister Agha Motasam benannt hatte, um mit den Amerikanern zu verhandeln.
Die bisher durchgeführten Gespräche haben vorläufigen Charakter, können aber zu ernsthaften Ergebnissen führen, die mit einem Eid besiegelt werden könnten.
Wenn diese Führer mit den tollwütigen marodierenden Söldnertruppen im Auftrag fremder Herren oder aus eigener Mord- und Plünderungssucht fertig werden, ist schon einmal viel gewonnen, die Bekämpfung der Korruption in der neuen Regierung Karzais ist trotz heftigen Drängens des Westen nur eine Illusion für die Öffentlichkeit. Das Land wird im Augenblick neu aufgeteilt, hinter den Kulissen spielen andere eine Rolle, ziehen neue Strippen und das Pokern um die Macht geht weiter.
Der ganze unselige, acht Jahre andauernde Afghanistan-Krieg des Westens hat nur verheerendes Unglück über die Bevölkerung gebracht.
Wozu steckt Deutschland weiterhin Geld in diese undurchsichtigen Verhältnisse? Von einer Demokratie ist Afghanistan entfernter denn je, da nutzen auch keine neuen Ausbilder für Polizei und Armee, woher soll ihre Loyalität kommen und für welchen Herren?
In drei Wochen entscheidet der Bundestag über das neue Mandat.