Folterbericht „Cruel Britannia: Britische Mitschuld an der Folter und Misshandlung von Terrorverdächtigen in Pakistan“
Human Rights Watch (HRW) veröffentlichte gestern einen 46 seitigen Bericht „Cruel Britannia: British Complicity in the Torture and Ill-treatment of Terror Suspects in Pakistan“ über die Folter von britischen Staatsbürgern pakistanischer Herkunft durch pakistanische Geheimdienste unter Mittäterschaft und strafrechtlicher Zusammenarbeit des britischen Geheimdienstes.
HRW spricht von einem völligen Bruch des internationalen Rechts.
Die Beweise waren überwältigend und werden von beiden – britischen und pakistanischen Geheimdienstbehörden – nicht angefochten. England forderte sofort eine unabhängige gerichtliche Untersuchung über die Rolle und Mitschuld der britischen Sicherheitsdienste.
Der Bericht befasst sich mit den Fällen von fünf britischen Staatsbürgern pakistanischer Herkunft – Salahuddin Amin, Zeeshan Siddiqui, Rangzieb Ahmed Rashid Rauf und ZZ, eine fünfte Person, die anonym bleiben möchte – und beinhaltet, dass sie in Pakistan durch die Inter Services Intelligence (ISI) und das Intelligence Bureau (IB) zwischen 2004 und 2007 gefoltert worden seien.
Tom Porteous, der Londoner Direktor von Human Rights Watch sagte gegenüber den Medien, dass es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass die britischen Beamten direkt persönlich an der Folter teilnahmen, aber es gibt überwältigende Beweise dafür, dass die britischen Sicherheitsdienste mitschuldig sind, da sie zu der Folter ermutigt hätten.
Ali Dayan Hasan, Senior-Südasien-Forscher bei Human Rights Watch und Mitwirkender des „Cruel Britannia“-Berichtes, sagte, dass der britische Geheimdienst und die Strafverfolgungsbehörden ein Auge zugedrückt hatten zu den extremen Foltern von britischen Terrorverdächtigen in Pakistan und diese effektiv mit ihren pakistanischen Partnern abgesprochen haben.
Die pakistanischen Quellen hatten hinzugefügt, dass die britischen Geheimagenten zu jeder Zeit Bescheid wussten und ihnen bekannt war, dass Siddiqui auf dem „klassischen Weg“ „bearbeitet“ wurde und dass die Briten forderten, dass Siddiqui „wirksam“ zu verhören sei, sogar das Intelligence Bureau „bearbeitete“ ihn.
Der Bericht von Human Rights Watch „Cruel Britannia: British Complicity in the Torture and Ill-treatment of Terror Suspects in Pakistan“ als pdf-Datei.
Quelle:
http://www.hrw.org/en/news/2009/11/24/uk-set-judicial-inquiry-complicity-torture
http://www.hrw.org/en/reports/2009/11/24/cruel-britannia