Auftakt: Ein geheimes Treffen im Weissen Haus. Akt I: Von Amsterdam nach Detroit.
Nach dem vermeintlichen Flugzeug-Attentat von Detroit am 25.Dezember wird durch US-Fernsehanstalten und „Republikaner“ sofort die „al Qaida“ ins Spiel gebracht. Gleichzeitig werden insgesamt vier verschiedene Namen als der des Verdächtigen ausgegeben. Letztlich gerät die Familie Mutallab ins Licht der Öffentlichkeit, eine der reichsten und mächtigsten von Nigeria. Der Sohn der Familie, Farouk Mutallab, lebt in Central London, in einem 4 Millionen Pfund teurem Appartment, ist „unter dem Radar“ des Geheimdienstes seiner Majestät und hat Verbindungen zu einem radikalem salafistisch/wahhabitischem Netzwerk, finanziert durch die Saudis. Dieses Netzwerk hat seinen Sitz in den USA und Grossbritannien und kooperiert eng mit deren Regierungen und Spionagediensten. Im August 2008 absolviert Mutallab, oder jemand unter seinem Namen, bei diesem Netzwerk eine 16-tägige Ausbildung in Houston, Texas. Sein Ausbilder: ein Prediger des Netzwerkes namens Yasir Qadhi. Dieser ist ebenfalls „führender Teilnehmer“ einer Counter-Terror Strategiekonferenz in den USA im Sommer 2008. Veranstalter: das US-Counterterrorismus-Zentrum NCTC.
26.September:
Es ist ein Tag vergangen, seit ein Brand im Delta Airlines Jet Flug 253 von Amsterdam nach Detroit die Flugpassagiere in Todesangst versetzt hat, als eine kleine nigerianische Internetzeitung nicht nur die US-Behörden in peinliche Schwierigkeiten bringt.
Am 25. hatte der Kongressabgeordnete Peter King (”Republikaner”), hochrangiges Mitglied im “Heimatschutz”-Ausschuss des Repräsentantenhauses, gegenüber der lokalen Detroiter Zeitung „Free Press“ den Namen des vom FBI festgenommenen Verdächtigen mit “Abdul Mudallad“ angegeben, seinen Angaben nach ein Nigerianer. (s.Teil I) Dieser Name wird weltweit von Hunderten von Zeitungen übernommen.
Vorher hatte das führende Mitglied der Bush/Cheney-Regierungspartei „Republikaner“ im Ausschuss für „Heimatschutz“ des Repräsentantenhauses, dem inhaftierten Verdächtigen des FBI aber noch einen anderen Namen gegeben: Abdul Mudallah. Auch diesen Namen übernahmen weltweit ungezählte Zeitungen und Webseiten, viele von ihnen wechselten dann einfach den Namen, wie in einem globalisierten Wahrheitsministerium. Manche Zeitungen waren sogar so kriegsbesoffen und überzeugt von den wechselnden Wahrheiten der Behörden, dass sie es offen zugaben. Andere wiederum frischten ihre updates so stümperhaft auf, dass beide Namen im gleichen Artikel standen (von der heutigen Version ganz zu schweigen).
Laut dem US-Fernsehsender „Fox News“ sagt der republikanische Abgeordnete Peter King an jenem 25.Dezember, der Name des Verdächtigen sei Abdul Mudallah, sein Alter sei 23, er komme aus Nigeria und und habe „definitiv Verbindungen zu al-Qaida„. (1)
Laut dem Fernsehsender MSNBC sagt der republikanische Abgeordnete Peter King an jenem 25.Dezember, der Name des Verdächtigen sei Abdul Mudallah, sein Alter sei 23 und er sei aus Nigeria. (2)
Wie kann es sein, dass ein hochrangiges Mitglied eines Sicherheits-Ausschusses des Washingtoner Parlamentes vor die Fernsehkameras des Landes rennt, „definitiv“ weiss, dass der vermeintliche Attentäter Verbindungen zur „al-Qaida“ hat, dass er Nigerianer ist und sein Alter 23 berägt, aber nicht einmal den Namen desjenigen buchstabieren kann, wegen dem in wenigen Tagen ein ganzer Krieg durch US-Truppen und ihre willigen Koalitionäre ausgelöst werden soll?
In der „New York Post“ (3), wenigstens noch Reaktionäre der alten Schule, gibt man wenigstens gleich beide Namen an, Mudallad und Mudallah, samt dem dazugehörigen Propheten der Republikaner, dem republikanischen Ausschuss-Obmann Peter King. Interessanterweise heisst es hier bereits, der Verdächtige sei Ingenieur-Student. Das gilt es sich zu merken.
Auf dieser Webseite, myfoxdc.com (4), vergisst man nach dem update am 28. Dezember (und einem Namenswechselspiel, was George Orwell blass gemacht hätte), peinlicherweise alle Namen anzupassen. Sowohl der Name Nr.4, „Mutallab“, als auch Name Nr.1, „Mudallah“ taucht darin auf.
Aber zuerst einmal vollzieht das FBI, ohne viel Federlesens, den Ruckzuck-Vorwärts-Rückzug zu Name Nr.3: „Umar Farouk Abdulmutallab“. Dieser landet denn auch in der Anklageschrift (5), die alsbald von flinken US-Behördianern an die Presse geschleust wird, um endlich Linie in die Meute zu bringen.
Doch es hilft nichts. Es ist wie verhext. Bereits am 26. Dezember identifizieren die bürgerrechtsorientierten „Sahara Reporters“ (6) die Familie desjenigen, der nun als „terrorverdächtige“ und weltbedrohende Identität gehandelt wird: es handelt sich um die Familie Mutallab aus Nigeria – eine der einflussreichsten des Landes.
Nun stellt sich die Situation wie folgt dar, denn Irsinn will gedüngt sein: es wird plötzlich – nach mehreren Namensanläufen, in denen man verzweifelt versucht hat, irgendwie das arabische Wort für Gott (Allab oder so ähnlich) im ausgesuchten Terrornigger unterzubringen – weltweit von dem al-Qaida-Bomber Abdulmuttallab mit dem Vater Umaro Abdul Mutallab geredet. Bis heute geht das so.
Verstehen Sie!? Sie haben gar keinen Namen. Niemand hat einen Namen. Und Sie haben auch keinen Vater. Der ist reine Theorie. Sie existieren gar nicht. Sie haben nie existiert. Und weil es Sie nie gegeben hat, deswegen denken Sie auch nicht. Nix cogito, ergo summasummarum Löffelstiel. Osama, Obama. Petrus, Petraeus. Seit wann haben Nigger überhaupt Namen?
Und sowas nennt sich dann „Medien“. Denn dumm verdient gut. Angry White Niggers.
Umaru Abdul Mutallab ist ehemaliger Minister des eng mit den USA verbündeten Regimes in Nigeria. Der Identitätsgeber für die Figur des Attentäters hat eine ganze Reihe von Leitungsposten staatlicher wie transstaatlicher Banken, Konzerne und Konglomerate inne (5). Mutallab ist seit 13 Jahren Vorstandsmitglied und seit 10 Jahren Chef der First Bank of Nigeria. Mutallab verkündete zwar am 13.Dezember seinen Rücktritt von diesem Posten, ein Nachfolger hat das Amt aber bisher nicht angetreten.
Mutallab (dessen Nachname bis zum Weihnachts-Attenat nirgends mit „Abdulmutallab“ angegeben wurde) ist Mitglied im nigerianischen Monopol der Buchhalter und Rechnungsprüfer, dem „Institute of Chartered Accountants of Nigeria„, im nigerianischen Monopol der Banker, dem „Institute of Bankers in Nigeria“, im nigerianischen Telekommunikations-Monopol NCC („Nigerian Communications Commission“), war Leitungsmitglied im nigerianischen Strom-Monopol „National Electric Power Authority“ (NEPA), ist in der Florida International Bankers Association, Inc. (FIBA), der „North Africa Commercial Bank“ (NACB) mit Sitz in Beirut, ist Chef der „Konstruktionsfirma“ Impresit Bakolori Plc, welche wiederum der nigerianischen Savannah Bank Nigeria Plc (SBN) gehört, die wiederum angeblich 1960 gegründet wurde, ihren Sitz in Lagos angibt (email-Adresse unbekannt), 2002 von der Zentralbank Nigerias die Lizenz entzogen bekam, welche dann ihr im Februar 2009 wieder erteilt wurde, und nun merkwürdigerweise ihre Webseite vom Netz genommen hat.
Der plötzlich als Attentäter-Daddy geoutete Umaru Mutallab ist, neben vielem anderen, auch noch schwer beladener Leistungsträger mehrerer Orden, darunter der italienische Merit. Das könnte damit zu tun haben, dass er im Lenkungsgremium der „Nigerian Agip Oil-Company“ (NAOC) mit Sitz in Lagos sass, einem Konzernzusammenschluss des staatlichen nigerianischen Ölmonopols „Nigerian National Petroleum Corporation“ (NNPC), sowie des italienischen Ölkonzerns Agip, der wiederum Teil des transstaatlichen Ölkonzerns Eni ist, welcher in 70 Ländern operiert und mit 87 Mrd Euro Börsenwert („Marktkapitalisierung“) als Italiens grösste Industriekonzern benannt wird.
Dazu muss gesagt werden: ohne die NNPC läuft nichts an Ausbeutung der Öl- und Gasvorkommen auf dem Territorium Nigerias. Nach dem vermeintlichen Attentatsversuch am Weihnachtstag, der alle Schwachköpfe dieser Welt in Angst und Terror versetzte, stiegen für genau diese Schwachköpfe die Öl- und damit die Benzinpreise (7). Als Grund wurden auch die Situation im und um den Iran genannt (8).
Last, but not very last, war Umaru Mutallab leitender Buchhalter und General Manager der „Defence Industries Corporation of Nigeria“, (DICON), dem zentralen staatlichen Konzern des militärisch-industriellen Komplexes Nigerias. DICON ist direkt dem Verteidigungsministerium Nigerias unterstellt.
Nun, der Sohn dieses Militärindustriellen und Grossbankers Mutallab, der einen Tag zuvor als „radikaler islamistischer Terrorist“ angeblich in Detroit aus dem Flugzeug abgeführt wird, er lebt nach Informationen der international vernetzten „Sahara Reporters“ in einem 4 Millionen Pfund teurem Appartment in Central London. Das Appartment, Flat 16, no 2 Mansfield Street in London, W1G9NE, ist auf eine US-Firma registriert. Es ist zum Zeitpunkt vom Erscheinen des „Sahara Reporters“-Artikels am 26.Dezember bereits durch das die Londoner Metropolitan Police durchsucht worden. Die Wohnung liegt ganz in der Nähe der Londoner Universität.
Anonyme „Angehörige“ der Familie Mutallab machen gegenüber den „Sahara Reporters“ nun folgende Angaben: ihr Sohn sei im Jahre 2008 in den Jemen gegangen, um dort Arabisch zu studieren. Seinen Verwandten und Freunden habe Farouk Mutallab erzählt, so die anonyme Quelle aus den Mutallabs, Faoruk habe diese Entscheidung getroffen, nachdem er in London „radikale islamische Elemente“ getroffen habe. Das müsste eigentlich der britischen Inlandsspionage MI5 aufgefallen sein, deren „Radar“ er zwischen seinem Studium in London zwischen 2005-2008 „gekreuzt“ habe, wie es nachher britische „Beamte“ („officials“) slightly amusing auszudrücken pflegen. Die im Wikipedia-Eintrag zu Flug 253 der Delta Airlines Unterfirma Northwest Airlines Flight 253 verlinkte Quelle, der britische Telegraph, nahm den entsprechenden Hinweis „crossed the radar screen“ inzwischen bezeichnenderweise vom Netz. Dieser findet sich aber noch im „Economist“ (9).
Der „Telegraph“ (10) meldet schliesslich am 31.Dezember, dass Farouk Mutullab eine Person kannte, die ebenfalls unter dem scheinbar recht wohlwollenden „Radar“ des MI5 gestanden hat. In der Nacht zum Sylvestertag jedenfalls durchsucht der MI5 zusammen mit einem Counterterrorismus-Kommando der Londoner Metropolitan Police (offenbar aus deren Abteilung SO13) das Anwesen einer nicht benannten Person, mit der sich Mutallab getroffen hat und die „unter Beobachtung stand“ . Von dieser Person heisst es nun im Artikel vom „Sicherheits-Korrespondenten“ des Telegraph, Duncan Gardham:
„Es ist zu verstehen, dass der Eigentümer des Anwesens mit der Polizei kooperiert. Er ist nicht festgenommen worden.“
Und weiter:
„Es kann desweiteren enthüllt werden, dass Abdulmutallab Seminare eines konservativen Instituts in London mit Verbindungen zu den Saudis besucht hat.
Er besuchte zwei Seminare des Al-Maghrib Instituts, welches seine Kurse mit aalglatt produzierten Videos bewirbt, die den Unterschied zwischen dem westlichen und muslimischen Lebensstil hervorheben. Ein Video beinhaltet Szenen des Buckingham Pallace, der Skyline von New York, einer Kathedrale und einem Buch über den `Krieg über Freiheit` („a book on the ‘War on Freedom’), in Kontrast gesetzt mit Bildern von Moscheen und einer Landkarte des Islam, der sich von Mecca ausbreitet.
Genannt „Der Pfad der Schafhirten“ (mähdia?) sagt es den Folgenden: `Allah würde Dich niemals blamieren oder demütigen, wenn Du die Bande der Verwandschaft erfüllst, Du gut zu den Waisenkindern bist, Du derjenige bist, der Hilfe gibt wenn irgendjemand sie braucht…weil Du eine Verabredung im Paradies hast.`
Das Institut, welches seinen Sitz in den USA und Kanada hat, hat ebenfalls eine Postadresse in Leyton, East London und betreibt Kurse in Hotels und Universitäten im ganzen Land.
Es folgt einer konservativen Version des Islam, ähnlich der der Wahhabiten von Saudi-Arabien, arbeitet aber auch mit US Counterterrorismus-Beamten an de-radikalisierenden Initiativen. Es sagt, Abdulmutallab besuchte zwei Seminare in London..und flog nach Houston, Texas, um eine seiner Kurse zu besuchen.
Yashir Qadhi, der Abdulmutallab in Houston unterrichtete, sagte dem Daily Telegraph: `Er war einfach sehr scheu. Ich kann mich nicht erinnern, dass er mir eine einzige Frage gestellt hätte. Ich würde sagen, er war wirklich sehr ruhig, vielleicht zurückgezogen.`“
Nun Yasir Qaidi, oops, Qadhi ist wie das Al-Maghrib (oder auch AlMaghrib) Institut Verfechter der extrem fanatischen Sekte der Salafis. Qadhi ist Bachelor-Absolventen der Chemie-Ingenieurswissenschaften in Houston und ehemaliger Angestellter des Gentech-und Chemie-Riesen Dow Chemical (von dem junge de-radikalisierte Jugendliche schon zu Westzeiten viel hörten.)
Von diesem sauberen Mitarbeiter der „Counterterrorismus“-Behörden in den USA, Saudi-Arabien, Grossbritannien und anderer kriegswilliger Staaten, sind eine Menge hässlicher Worte über Schiiten, Juden, Nicht-Muslime und eigentlich allen anderen ausser Salafisten und Wahhabiten bekannt. Er ist wortreicher Propagandist auf muslimmatters.org.
Dazu muss man wissen, dass für die bekanntlich eng mit dem Saudi-Regime verschwippt-schwägerten Neokonservativen der USA, die vor Jahren aus purer Verzweiflung von liberalen US-Intellektuellen aus der Taufe gehobene Webseite Mediamatters.org (BING! BING! BING!) die „gefährlichste Organisation der USA“ ist. Urheber dieser Umfrage übrigens war eine der vielen anderen, wahnsinnig innovativen reaktionären Gruppen, namens „Familiy Security Matters“. Es zeigte sich wiedermal die „Anpassungsfähigkeit“, welche sich die Spionagedienste, Militärs und feudale Gruppen der Nomenklatura im US-Einflussbereich so gern auf die Fahnen schreiben. Dabei ist diese „Anpassungsfähigkeit“ nichts Assimiliation, Raub und der penetrante Versuch alles umzudrehen, abzulenken und mit allen Mitteln unter Kontrolle zu bringen.
In seinem Artikel „Die Umlenkung“ („The Redirection“, 11) vom Februar 2007 berichtete der investigative Journalist Seymour Hersh von einer „strategischen Verschiebung“ der Politik der Washingtoner Regierung und fragte „Fördert die neue US-Politik unsere Feinde im Krieg gegen den Terrorismus?“. Radio Utopie veröffentlichte eine Übersetzung. (Seymour Hersh: Die “Umlenkung”)
Durch die Aussagen hochrangiger Informanten, von denen einige sicherlich taktisch gesprägt waren, beleuchte Hersh minutiös die Finanzierung radikaler Salafis und „terroristischer“ Paramilitärs und Milizen durch Saudi-Arabien, welche in enger Zusammenarbeit mit der damaligen Bush-Regierung und dem US-Militär über die Bühne ging und als Teil einer nachhaltigen strategischen Offensive gegen den Iran fungierte. Mehrere Informanten verglichen dies mit der Finanzierung ähnlicher Gruppen während der 80er Jahre. Damals ging es um eine Verwicklung der Sowjetunion in einen zermürbenden Guerillakrieg im verbündeten Afghanistan. Aus „The Redirection“:
„“Die Saudis sehen noch die Welt durch die Tage des Osmanischen Reiches, als die sunnitischen Moslems den Laden schmissen und die Schiiten die unterste Klasse darstellten”, erklärte mir Frederic Hof, ein pensionierter militärischer Offizier, der ein Experte für den Mittleren Osten ist..
Die Saudis werden durch ihre Furcht getrieben, daß der Iran das Machtgleichgewicht nicht nur in der Region, sondern auch innerhalb ihres eigenen Landes kippen könnte.
Saudi-Arabien hat eine bedeutende schiitische Minderheit in seiner östlichen Provinz, eine Region von großen Ölfeldern; die sektiererischen Spannungen sind hoch in der Provinz. Die königliche Familie glaubt, daß iranische Agenten, in Zusammenarbeit mit lokalen Schiiten, hinter vielen terroristischen Angriffen im Königreich stecken, so die Aussage von Vali Nasr.“
Die damaligen Befürchtungen von Vali Nasr, übrigens Mitglied im Council of Foreign Relations, haben sich anscheinend gut konserviert über die Jahre gehalten. Die durch die eigenen Militärs durchgeführten Bombardements schiitisch-gläubiger Wüstenbewohner im Jemen, lassen sich allerdings nicht mehr so gut als „sektierische Auseinandersetzungen“ verkaufen.Da muss erst noch etwas anderes her.
Vordergründig waren die vom US-Militär angerichteten oder geleiteten Massaker vom 17. und 24.Dezember im Jemen einfach nur sinnlos. Wenn man aber die nachfolgenden Ereignisse wie das vermeintliche Attentat auf Flug 253, die damit verbunden Propagandfeldzüge, sowie die Vorbereitung der nun geplanten Militärfeldzüge, nun im Kontext dieser auf Jahrzehnte angelegten Strategieplanung der USA betrachtet, ergeben sie sehr wohl einen Sinn, wenn auch einen unmenschlichen und imperialen.
„Die saudische königliche Familie ist wechselnd ein Förderer und ein Ziel von sunnitischen Extremisten gewesen, die gegen die Korruption und Dekadenz unter den ungezählten Prinzen der Familie Einspruch erheben. Die Prinzen kalkulieren, daß sie nie gestürzt werden, solang sie weiterhin die Religionsschulen und Wohltätigkeitsorganisationen unterstützen, die den Extremisten zugerechnet werden. Die (Bush-)Administration ist entscheidend auf diese Übereinkunft angewiesen.
Nasr verglich die gegenwärtige Lage mit der Periode, in der Al-Qaeda zuerst auftauchte. In den Achtzigern und in den frühen neunziger Jahren bot die saudische Regierung an, den verdeckten Stellvertreterkrieg der amerikanerischen CIA gegen die Sowjet-Union in Afghanistan zu subventionieren. Hunderte von jungen Saudis wurden in die Grenzgebiete von Pakistan geschickt, wo sie religiöse Schulen, Trainigscamps und Rekrutierungsbüros errichteten. Damals wie heute waren viele der Agenten (”operatives”), die von Saudi Geld bezahlt wurden, Salafis. Unter ihnen, natürlich, Osama bin Laden und seine Verbündeten..
Jetzt muss man sich fragen: kommt einem da nichts irgendwie bekannt vor? Könnte das eventuell ein Bild ergeben, wenn man es sich – nicht zu nah! – vor Augen hält?
„Dieses Mal, so der US-Regierungsberater zu mir, hätten Bandar und andere Saudis dem Weissen Haus versichert, “daß sie ein scharfes Auge auf die religiösen Fundamentalisten hätten. Ihre Botschaft an uns war `Wir haben diese Bewegung geschaffen und wir können sie kontrollieren.` Es nicht so, daß wir die Salafis Bomben schmeissen lassen wollen; es kommt drauf an, auf wen sie sie schmeissen – Hisbollah, Muktada el-Sadr (Moqtada al-Sadr), Iran und auf die Syrer, wenn sie weiter mit Hisbollah und dem Iran zusammenarbeiten”.“
Nun, Yasir Qadhis „Al-Maghrib Institut“, dessen „Seminare“ der vom britischen MI5 beobachtete mutmassliche Flugzeug-Attentäter Farouk Mutallab in London besuchte, es war im August 2008 auch Veranstalter einer 16 Tage dauernden „Konferenz“ in Houston, Texas. Qadhi war dort „Ausbilder“. Ausbilden tat Qadhi dort auch Farouk Mutallab. (12)
CNN gab nun vor einigen Tagen Qhadi die Gelegenheit, ausführlich seine Standpunkte darzulegen. Unter anderem hiess es dabei über diesen, er
„war involviert in de-radikalisierende Bemühungen in den Vereinigten Staaten und ein führender Teilnehmer an der `US Counter Radikalisierung Strategie Konferenz` im Sommer 2008, organisiert vom Counterterrorismus-Zentrum.“
Wie wir im 1. Teil der Flug 253 Chronologie erläuerten, untersteht dem US-Counterterrorismus-Zentrum NCTC das „Terrorist Screening Center“ (TSC) der FBI-Sonderabteilung NSB. Das TSC erstellt die „no-fly“-Liste der USA, auf der die Identität des Verdächtigen, welche am 25.Dezember im Amsterdamer Flughafen in die entsprechende Anfrage eingegeben wurde, angeblich nie erschienen war.
Das Schlusswort aber hat nun CNN:
„`Es ist ironisch, dass er zu uns kam`, sagt Qadhi von Abdulmutallab.
Das Al-Maghrib Institut hat Abteilungen in den Vereinigten Staaten, Kanada und dem Vereinigten Königreich und hat mehr als 30.000 junge Muslime in seinen Kursen unterrichtet..
`Was Abdulmutallab möglicherweise nicht erkannt hat, ist, dass er mit seinen Aktionen genau diejenigen verletzt hat — Muslime — von denen er behauptet hat, er würde versuchen sie beschützen.“
(…)
Flug 253 Chronologie: Akt III – von Detroit nach Jemen
Schreiben Sie dazu im Forum von Radio Utopie
Quellen:
(1) http://www.techbanyan.com/tag/delta-flight-253/
(2) http://www.perthnow.com.au/news/al-qaeda-terror-attack-on-plane/story-e6frg12c-1225813732906
(3) http://www.nypost.com/p/news/national/how_al_qaeda_airline_fiend_used_wfuNdDKEWp5ljA7t6cfxcK
(4) http://www.nypost.com/p/news/national/how_al_qaeda_airline_fiend_used_wfuNdDKEWp5ljA7t6cfxcK
( 5) http://big.assets.huffingtonpost.com/AbdumutallabCharges.pdf
(6) http://www.saharareporters.com/index.php?option=com_content&view=article&id=4631:2009-12-26-15-27-42&catid=1:latest-news&Itemid=18
(7) http://www.reuters.com/article/idUSN2817046320091228
(8) http://www.latimes.com/business/la-fi-gas29-2009dec29,0,5101206.story
(9) http://www.economist.com/world/unitedstates/PrinterFriendly.cfm?story_id=15179544
(10) http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/northamerica/usa/6917559/Police-search-property-in-hunt-for-Detroit-bombers-British-network.html
(11) http://www.newyorker.com/reporting/2007/03/05/070305fa_fact_hersh?currentPage=all
(12) http://www.cnn.com/2009/US/12/30/terror.suspect.seminar/
Links aktualisiert am 07.06.2015