Indien fürchtet wegen Waffenlieferungen um die Sicherheit an seiner Grenze zu Pakistan
Nach seinem zweitägigen Besuch in Indien, in denen es vorrangig um Aufrüstung ging, ist der US-Verteidigungsminister in Pakistan eingetroffen.
An der National Defense University in Pakistan hielt er am Freitag eine Rede vor Offizieren, in der er voller Lob über die Leistung des pakistanischen Militärs bei der Offensive im Herbst im Swat-Tal war. Er wäre stark davon beeindruckt gewesen, hiess es.
In seiner Rede vor den Offizieren hätte Gates gesagt, dass die USA keine Militärbasen im Land errichten wollen und keine Lust hätten, dass nukleare Arsenal in Pakistan zu kontrollieren.
„Die Vereinigten Staaten begehren nicht einen Zoll vom pakistanischen Boden.“
sagte Gates. Zu den weit verbreiteten Vorwürfen gegen die Vereinigten Staaten in Pakistan meinte er, dass diese organisierte Propaganda-Kampagne, die amerikanischen Absichten falsch darzustellen, ausgeräumt werden und die Hinterlassenschaft des Misstrauens bewältigt werden müssten.
„Ich kann voll und ganz verstehen, warum einige von euch über das US-Engagement in Pakistan skeptisch sind.“
säuselte er voller Einfühlungsvermögen in das Denken der Militärs. Viele von seinem Publikum hier wären aus der Generation gewesen, die in den 1990er Jahren im beruflichen Alter aktiven Dienst geleistet hätten, als die Vereinigten Staaten die militärischen Beziehungen zu Pakistan abschnitten, hiess es.
Am Donnerstag hatte das pakistanische Militär mitgeteilt, dass es in diesem Jahr keine neue Offensive gegen Aufständige durchführen wird. Ausserdem hatte die Militärführung dem Innenministerium vorgeworfen, unkontrolliert ausländische Geheimdienstmitarbeiter, Undercover-Agenten und getarnte Spezialeinsatzkräfte ins Land zu lassen, die auf eigene Faust oder mit dem inländischen Geheimdienst ISI Operationen durchführen würden, die sich ihrer Kenntnisnahme entziehen. (2)
Möglicherweise fühlen sich einige Militärs von der Politik als Deppen benutzt oder sehen sich bei der Durchsetzung eigener Ziele behindert.
Robert Gates fand versöhnliche anerkennende Worte für das pakistanische Militär, die vor einigen Wochen noch ganz anders klangen, als der pakistanischen Armee von den USA vorgeworfen wurde, sich nicht genügend im Kampf gegen die „Talibans“ einzusetzen. Nun wurde umworben, was das Zeug hält.
„Wir haben gemeinsame Feinde entlang der Grenze und wir haben auch viele andere gemeinsame Interessen.“
sagte Gates, und das pakistanische Militär hat seine Entscheidungen über seine Ressourcen zu leisten, ebenso wie die US-Streitkräfte das über die ihrigen getan haben.
„Die Führung hat die Entscheidungen darüber, etwas zu tun, wann oder ob sie geht. „That‘s just fine with me.“
äusserte sich Gates gegenüber den pakistanischen und US-Journalisten. Seine Reden bei seinem zweitägigen Besuch wurden als besonders milde bezeichnet.
Im Rahmen der Sitzungen am Donnerstag mit dem pakistanischen Präsidenten Asif Ali Zardari, dem Armeechef des Landes und anderen nannte Gates die Antiterror-Operationen so weit einen Erfolg.
Pentagon-Pressesprecher Geoff Morrell sagte im Anschluss an die Sitzungen, dass die USA anerkennen, mit wieviel Opfern das verbunden gewesen wäre.
„Wir haben nicht versucht, eine Zeitleiste vorzuschreiben, in der sie Dinge tun müssen.“
wurde Morrell zitiert.
Das pakistanische Militär hatte sich darüber beschwert, dass die USA mit Drohnen und deren Geschossen auf pakistanischem Gebiet Angriffe durchführen und gefordert, dass ihm diese Drohnentechnik zur Verfügung gestellt wird.
Die indische Zeitung The Hindu berichtete am Freitag, dass der US-Verteidigungsminister Robert Gates in Islamabad der pakistanischen Militärführung die Lieferung von zwölf unbemannten Drohnenflugzeugen (die aber jederzeit mit scharfer Munition bestückt werden könnten) vom Typ RQ-7 Shadow für die Aufklärung und Überwachung zugesichert hätte.
Die Flugzeuge werden Teil des eine Milliarde schweren Paketes an Waffenlieferungen aus dem Unterstützungsfond der USA zum Kampf gegen die Militanten in den Grenzgebieten sein, hätte Gates mitgeteilt. (3)
Robert Gates versuchte, die regionalen Bedenken, dass Amerika Waffen und Rüstungsgüter gleichzeitig an Indien und Pakistan liefert, zu zerstreuen, indem es hiess, diese Geschäfte werden auf einer gerechten Grundlage durchgeführt.
Es gibt nämlich einen gerechten und einen ungerechten Tod, das ist nur nicht so bekannt, und Amerika passt schön auf, das alles seine geregelte Ordnung hat und jeder vernünftig sterben wird.
Indien scheint davon nicht so recht überzeugt zu sein und monierte, dass doch Pakistan diese Drohnenflugzeuge über die indische Grenze schicken könnte.
Aber Gates hätte in einem Interview mit Radio Pakistan alle Seiten beruhigt und beschwichtigt
„Die US-amerikanischen Fabrikate wurden nach sorgfältigen Entscheidungen im Hinblick darauf, was in beiden Ländern angeboten werden kann, ausgewählt.“
sagte er.
Die Vereinigten Staaten von Amerika beweisen sich doch in jeder Hinsicht als wohlwollender, väterlicher Freund in der Schlichtung des Streites der „ungezogenen kleinen Kinder“, die sich laufend um ihr Spielzeug streiten, indem er ihnen Bomben in die Hand drückt. Der ewige lachende Dritte…nur wie lange noch?
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20.01.2010 US-Militär-Geheimdienst stellte geheime Daten der chinesischen Marine öffentlich online – US-Verteidigungsminister in Indien
Quellen:
(1) http://www.dawn.com/wps/wcm/connect/dawn-content-library/dawn/news/pakistan/03-gates-stresses-common-cause-with-pakistan-ss-01
(2) http://www.radio-utopie.de/2010/01/22/pakistan-armee-verweigert-befehle-der-us-regierung/
(3) http://beta.thehindu.com/news/international/article91421.ece