Wanted: Dubai sucht elf verdächtige Europäer im Mordfall Mahmoud al-Mabhouh
Gesucht werden Personen aus Grossbritannien, Irland, Deutschland und Frankreich – zehn Männer und eine Frau
Dubai wird in Kürze Haftbefehle gegen elf Europäer ausstellen, die wegen Mordes an dem hochrangigen Hamasführer Mahmoud al-Mabhouh gesucht werden. Die vermutliche Tätergruppe scheint von den Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate eingekreist und ihnen namentlich – nach ihren (echten?) Pässen – bekannt zu sein.
Nach der Ermordung des Hamasführers sind mehr als zwei Wochen vergangen – Zeit genug zum Untertauchen für die Gesuchten, die sich jetzt wohl kaum dem Risiko durch einen Zugriff durch die Polizei aussetzen würden.
Der Polizeichef von Dubai, Dahi Khalfan Tamim, sagte auf einer Pressekonferenz, dass die gesuchten Verdächtigen aus Grossbritannien, Irland, Deutschland und Frankreich kommen, darunter befände sich auch eine Frau. Einer der Verdächtigen besitze einen französischen Pass und hätte nach der Tat mit einem Flug nach München mit Zwischenlandung in Katar Dubai verlassen.
Die Beteiligung des israelischen Geheimdienstes an dem Mord wird von Tamim nicht ausgeschlossen.
„Wir schliessen den Mossad nicht aus, und wenn wir die Verdächtigen verhaftet haben, werden wir wissen, wer die Hintermänner sind. Wir haben die Haftbefehle im Augenblick noch nicht, aber in Kürze. Israel führt viele Morde in vielen Ländern aus, auch in Ländern, die mit ihm verbündet sind.“
Weiterhin hätte Tamim nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mitgeteilt, dass zwei Palästinenser verhaftet wurden, die an der logistischen Vorbereitung zum Mord an Mabhouh beteiligt gewesen wären und laut dem TV-Sender Al Arabiya an Jordanien ausgeliefert wurden. Die elf Verdächtigen wollten noch ein Zimmer im Hotel gegenüber den von Mahmoud al-Mabhouh gemieteten Räumen buchen, wahrscheinlich hätten alle nach der Tat das Land verlassen.
Die Vereinigten Arabischen Emirate würden wie die meisten arabischen Staaten keine diplomatischen Beziehungen mit dem jüdischen Staat unterhalten und Israelis wird routinemässig die Einreise verweigert, hiess es.
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