Bundespolizei: Jeder vierte ausgebrannt
Unserer Gesellschaft rast in immer schneller werdenden Schritten mit Forderungen zu höheren Leistungen mit mehr Effizienz dahin. Rationalisierungen und Zeitersparnis in den Abläufen sind an der Tagesordnung.
Die Bedürfnisse der Menschen bleiben in den Arbeitsprozessen auf der Strecke.
Auch vor der Polizei machen diese ständigen Herausforderungen nicht halt. Überstunden und Personalmangel werden auch hier beklagt.
Eine Studie der Hochschule Magdeburg-Stendal, durchgeführt im Auftrag des Bundesministeriums des Inneren (BMI), untersuchte die psychische Gesundheit von Einsatzkräften in Bundes- und Landespolizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk im Dezember 2006 und im Februar 2008. Ein Teil der Studie umfasste die Erforschung der Belastungen, die Gesundheit und das Engagement in der polizeilichen Gefahrenabwehr.
Die Studie kommt u.a. zu den Ergebnissen, dass in der Bundespolizei jeder vierte „hochausgebrannt“ ist und fast die Hälfte der Polizisten gering engagiert sind. Allgemein wurde festgestellt, dass das Wohlbefinden in der Behörde zwischen den beiden Terminen gesunken ist.
Die Gewerkschaft der Polizei forderte, dass die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Sie verlangt mehr Personal einzustellen, Strategien für ein Gesundheitsmanagement zu entwickeln und die Führungs- und Verantwortungskultur in der Bundespolizei zu überprüfen, „übergeordnete politische Ebenen“ müssten jetzt handeln.
Unter gereizten und gestressten Polizisten leiden nicht nur diese selbst sondern hat Auswirkungen auf ihren Dienst und ihr Verhalten gegenüber ihren Mitbürgern, die sich in Aggressionen und Fehlentscheidungen äussern können – wo einige Probleme mit mehr Gelassenheit gelöst werden könnten.
zum Thema:
28.06.2009 Die Sicherheitspolitik der Ehrenlogen: Auflösung der Sicherheit für die Staatsbürger
Wie reguläre Polizei, Justiz und Rechtsstaat systemisch verschwinden
Seit Jahren spielt sich in der Berliner Republik ein Vorgang ab, der so bizarr ist, dass er von den Wenigsten als solcher wahrgenommen wird.
Mit dem Argument die “Sicherheit der Bürger” erhöhen zu müssen, wird sie strukturell, von oben nach unten durchorganisiert, immer weiter abgebaut. Dabei geht die Entwicklung eindeutig von der zur Zeit mit Zweidrittelmehrheit herrschenden Bundesregierung und den über ihre “Parteien” assoziierten Landesregierungen aus…
Quelle: http://www.cop2cop.de/2010/04/01/jeder-vierte-in-der-bundespolizei-leidet-an-burnout/