Wikileaks veröffentlicht Aufnahmen von Massaker des US-Militärs in Irak
Am 12.Juli 2007 schoss das US-Militär von Kampfhubschraubern über Bagdad aus in eine Menschenmenge, die es für „Aufständische“ hielt. Zwölf Menschen wurden ermordet, darunter zwei hoch angesehene Journalisten der Nachrichtenagentur „Reuters“, Saeed Chmagh und Namir Noor-Eldeen. Nach dem ersten Beschuss wurden herbei geeilte Helfer, die einen der verwundeten Journalisten bergen wollten, in einem zweiten Beschuss abgeschlachtet. „Schall und Rauch“, welches als erste Zeitung im deutschsprachigen Raum das Video brachte, übersetzte:
„Alle sind aufgereiht.“
„Los, schiess endlich!“
„Schiess weiter!“
„Ha, Ha, ich hab sie erwischt!“
„Einige Leichen liegen rum.“
„Wir haben acht Typen erwischt.“
„Ja, da krabbelt einer noch da unter rum.“
„Wir werden noch ein Paar erschiessen.“
„Hey, du schiesst und ich rede.“
„Oh, ja schaut euch diese toten Bastarde an.“
„Schön, schön. Gut geschossen.“
„Danke.“
Anschliessend unternahm das US-Militär alles um das Massaker zu vertuschen und log, was nur das Zeug hielt. Es habe sich um ein Gefecht mit „Aufständischen“ gehandelt, in dem die Journalisten umgekommen seien. Korrektur (06.04.) zu der Darstellung des US-Militärs : dieses gab nicht an, die Journalisten seien durch Aufständische getötet worden, sondern dass die Journalisten selbst Aufständische gewesen seien. Es habe kein „Fehlverhalten“ der eigenen Soldaten gegeben, der Einsatz sei entsprechend der Einsatzregeln erfolgt. Reuters wurden die Videoaufnahmen des Militärs verweigert. Nun gelangten die Aufnahmen an Wikileaks.
Was dort zu sehen ist, das ist der Krieg, wie er wirklich ist. Jedes Gequatsche, jedes Versprechen, jede Lüge, jede Politik zählt nicht mehr. Es zählt nur noch der Tod, als der Sieg der eigenen Partei.
Wer den Krieg wählt und seine Kriegsparteien, der muss wissen, was er tut. Denn es gibt keine Flucht. Es gibt kein bisschen. Es gibt kein jaja, kein nee, nee, kein ach und so weiter, es gibt nur noch den Tod – für die einen, oder die anderen.
Und dazu gibt es nur ein Ja oder ein Nein.
Ergänzung: die vollständige übersetzte Mitschrift des Funkverkehr ist unter collateralmurder.com zu finden.