US-Armee gibt afghanisches Korengal-Tal auf: es war ein tragisches, blutiges Missverständnis
Heute, am 14.April hat der letzte Soldat der US-Armee in den frühen Morgenstunden das Korengal-Tal im Osten Afghanistans verlassen, dass im Jahr 2005 von den US-Truppen besetzt worden war und setzte dort der US-Präsenz ein jähes Ende.
In dem kleinen schmalen Tal wäre es in diesen fünf Jahren fast ununterbrochen zu Feuergefechten und Hinterhalten gekommen, bei denen mehr als vierzig US-Soldaten getötet und Dutzende weitere verletzt wurden, schrieb die Washington Post. Die Zahl der afghanischen Todesopfer würde nach Angaben von US- und afghanischen Beamten weit aus höher liegen und hätten Korengal zu einem der blutigsten Ort in ganz Afghanistan gemacht, hiess es.
Kapitän Mark Moretti, der 28-jährige Kommandant der US-Streitkräfte in dem Tal, wäre mit einigen Ältesten zu dem nun verlassenen US-Stützpunkt gegangen. Moretti, Sohn eines West Point-Physikprofessors, hätte mit dem Ältesten Shamshir Khan, dessen Sohn wegen des Mordes an zwei US-Soldaten verhaftet worden war, zusammen auf einer kleinen Mauer in der Nähe des Hubschrauberlandeplatz gesessen und die beiden hätten sich in Übereinstimmung mit den unter Freunden örtlichen Gepflogenheiten die Hände gehalten, berichtete die Zeitung und weiter hiess es, dass man mit den Bewohnern des Tales die Übereinkunft getroffen hätte, dass die USA ihren Stützpunkt nicht zerstören würde im Gegenzug für freies Geleit beim Abzug. Der sechsundachtzigjährige Khan hätte ihm strahlenden Auges versichert, dass die Kämpfer des Tales diese Abmachung einhalten werden und dem jungen Kapitän eine gute Reise gewünscht
„Ich möchte, dass Sie eine sichere Reise haben werden, um zu Ihrem Haus und Ihrer Familie zurückkehren zu können.“
Für die US-Kommandeure wurde das Korengal-Tal zu einer harten Lektion der Grenzen der amerikanischen Macht und dem Goodwill in Afghanistan.
Wie es in dem Artikel weiter hiess, wäre nun eine Reihe neuer US-Kommandeure im Jahr 2010 zu dem Schluss gekommen, dass sie hier mitten hinein in wilde Blut- und Stammesfehden der ansässigen Clans geraten und nicht erwünscht wären. Das wäre es nicht wert, auf Kosten von amerikanischem Blut dieses Tal zu unterwerfen, wurde geurteilt, obwohl nun befürchtet wird, dass das Tal zum Rückzugsort für Aufständige werden und für andere Afghanen als Zeichen gewertet werden könnte, dass der Abzug der amerikanischen Truppen erzwungen werden könnte. (1)
„Die Frage zum Korengal ist: Wie viele dieser Kämpfer würden jemals von dort aus zum Kampf ziehen, wenn es allein gelassen wird?“
hätte General McChrystal gefragt. (2)
„Ich kann sie nicht beantworten. Aber ich fühle, dass es eine Menge Opposition durch die Operationen geben wird.“
Die amerikanische Hoffnung wäre nun, dass mit dem Herausnehmen des Korengal-Tals – dass gerade einmal sechs Meilen lang und eine halbe Meile breit wäre – ein gemachter Fehler korrigiert würde und Morettis Truppen in weniger gewalttätigen Gebieten eingesetzt werden können, wo eine Stabilisierung grösseren Nutzen versprechen würde, in denen die US-Präsenz mehr toleriert und ein grösseres Bedürfnis nach Entwicklung vorhanden wäre, erklärte die Zeitung.
In der heutigen Erklärung von Colonel Randy George hiess es, dass man noch auf Krisensituationen reagieren könne, wenn es notwendig werden sollte.
„Die Gegend war einst operativ sehr wichtig, aber es ist zweckmässiger im Rahmen der neuen Strategie, dass wir unsere Anstrengungen auf die Ballungszentren konzentrieren.“
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Artikel zum Thema
05.03.2010 US-General David Petraeus erteilt McChrystal operative Kontrolle über Krieg in Afghanistan
Quellen:
(1) http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2010/04/14/AR2010041401012.html?hpid=topnews
(2) http://en.trend.az/regions/world/afghanistan/1669590.html