Afghanischer Richter verlor zwei Söhne und zwei Neffen durch NATO: „Sie sind nicht hier, um uns zu schützen, sind sie hier, um uns umzubringen.“
Im Südosten von Afghanistan im Landkreis Gorbaz wurden vier unbewaffnete Jugendliche von NATO-Soldaten einfach so ohne Grund erschossen, als sie mit ihrem Auto von einem Volleyball-Match kommend nach Hause fuhren, hiess es nach Angaben von Rahmatullah Mansoor, dem Vater und Onkel der Getöteten und Richter an einem Gericht in der Provinz Khost.
Rahmatullah Mansoor verlor in einem Augenblick seine beiden Söhne, Faizullah, 14 Jahre alt und Nasratullah, 17 Jahre alt und seinen Neffen Maiwand, 15 Jahre – alle drei waren noch Schüler. Sein anderer Neffe Amrullah ist in den Zwanzigern und als Polizist im Gefängnis von Khost beschäftigt.
Die NATO behaupte, dass es sich um „bekannte Aufständische“ gehandelt habe, musste dann aber zugeben, dass man sich wieder einmal wie so oft einfach nur geirrt hatte. Was ist schon ein so junges Leben – ein Nichts in ihren Augen.
Mansoor:
„Die internationalen Truppen sahen, dass vier Jungen in dem Wagen sassen und eröffneten das Feuer auf sie. Ich glaube, es war eine vorsätzliche Handlung.
Jeder Mensch ist in den Augen der NATO-Truppen ein Verdächtiger oder ein Taliban-Mitglied. Sie sind nicht hier, um uns zu schützen, sind sie hier, um uns umzubringen.
Wir wollen keine Entschädigung von der NATO oder den Amerikanern. Ich verlor meine Söhne, meine Neffen. Ich möchte, dass die Täter, die sie töteten, vor ein Kriegsgericht gestellt werden.“