Nicht um Griechenland geht es, sondern um endlosen Bankentribut bis zum Staatsstreich
Die Athener Regierung hat heute den IWF und EU um Finanzhilfen gebeten und deren gemeinsamen Plan angenommen. Das ist das Zwischenergebnis der strategischen Kampagne zur systematischen Zerstörung eines ganzen Staates und Gemeinwesens. Betreiber dieser Kampagne ist die eigene politische Monarchie (nicht nur, aber auch in Griechenland), getragen von zwei erzkorrupten „Volksparteien“; die Brüsseler Räteregierung, welche diesen souveränen Staat exemplarisch hinrichten will, um ihn dann kontrollieren zu können; die Banken, denen das derzeitige Geldsystem jede Möglichkeit gibt, einen Staat in die Schuldenfalle zu treiben und von dessen Ausverkauf zu profitieren. Der Apparat der sogenannten „Europäischen Union“ fungiert hierbei nicht etwa als Repräsentanz der Interessen der Völker Europas, sondern schlicht als ausführendes Instrumentarium ideologischer, fast religiöser Anbetung von (Finanz)Macht, der zügellose Willkür über die Menschen ermöglichen soll.
Strategisches Ziel der seit Ende letzten Jahres laufenden Kampagne ist nicht nur die Zerschlagung Griechenlands als selbstständig handelnder, demokratischer Staat. Griechenland dient als Fallbeispiel für die finanzielle und haushaltspolitische Machtübernahme der Brüsseler Räteregierung über die einzelnen Mitgliedsstaaten, was dem Beginn einer vollständigen Zerschlagung der staatlichen Souveränität gleichkommt. Genau dies haben die Brüsseler Räte und Kommissare bereits mehrfach selbst genauso so gefordert. Der Plan ist, dass die Banken dann nicht nur Anteile an dem zugrunde gerichteten Sklavenstaat erhalten, sondern dessen Parlament und Regierung ausschalten und direkt die Kontrolle übernehmen.
Der „Chefvolkswirt” der Deutschen Bank, Thomas Mayer, am 2.Februar dieses Jahres in einem Interview (DIE GRIECHENLAND-KRISE (III): Das “nächste Lehman Brothers” – die Entstaatlichung der Staaten):
Mayer: Wir bräuchten eine Art europäischen Währungsfonds, der Griechenland – ähnlich dem Internationalen Währungsfonds – Überbrückungskredite geben könnte, und zwar unter harten Sanierungsbedingungen…
Frage: Spätestens dann wäre Griechenland allerdings vom internationalen Finanzmarkt abgeschnitten, oder?
Mayer: Sollten alle Anpassungsprogramme scheitern, wäre das der Fall, ja. Deshalb müsste der gedachte europäische Währungsfonds den Besitzern griechischer Staatsanleihen anbieten können, griechische Anleihen gegen neue des europäischen Hilfsfonds einzutauschen – gegen einen deutlichen Abschlag natürlich. So sollte ein ungeordneter Staatsbankrott vermieden werden. Darüber hinaus allerdings müsste der Europa-Fonds mit dem Tauschgeschäft zugleich Rechte gegenüber Griechenland erhalten.
Frage: Um die Sanierungsbedingungen durchzusetzen?
Mayer: Ganz richtig, ja. Der Europa-Fonds erhielte im Gegenzug für seine Hilfe beispielsweise das Recht, über jede griechische Staatsausgabe anstelle der griechischen Regierung zu entscheiden.”
Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Staat Griechenland seiner finanziellen Handlungsfähigkeit beraubt und ausgeschaltet werden. Seine militärische, seine repressive Kontrollfunktion dagegen wird ausgebaut, als ein verlängerter Knüppel und Gewehrlauf der Banken, sowie deren assoziierter Prominenten oder im Schatten bleibenden Profiteure.
Griechenland dient dabei nur als Dominostein. Nachdem der erste Anlauf zum Ausbluten der Staaten durch die „Bail Outs“ im Herbst 2008 funktioniert hat, aber noch nicht das gewünschte vollständige Ergebnis brachte, sollen die Völker, ihre Gesellschaften und ihre Staatswesen jetzt zum zweiten Mal zur Ader gelassen werden.
Ein Zusammenbruch des abgetakelten und kaputten Finanzsystems soll dabei keineswegs vermieden werden – im Gegenteil. Nach dem uralten Motto „Ordnung aus dem Chaos“ soll ein Systemcrash die „Neue Ordnung“ in ganz Europa und morgen in der ganzen Welt erzwingen. Wehren sich die Objekte oder entziehen sie sich der Kontrolle, gehen sie gar zum Gegenangriff über, verfährt man nach dem alten Prinzip „Verbrannte Erde“, was ebenfalls auf den Plan zur Exekution, Verstärkung und Eskalation einer Systemkrise bis zum Zusammenbruch der Ordnung hinausläuft. Was man nicht kontrolliert, muß zerstört werden, dass ist das Denkschema dieser Kampagne.
Zur Durchsetzung dieser Kampagne, nach der alten römischen Agenda „divide et impera“, appelliert die Informationsindustrie seit Monaten an unsere niedersten Instinkte: an das Vorurteil, an das Rottendenken, an unsere Eitelkeit und Arroganz, die sich aus Minderwertigkeitskomplexen und fremdbestimmter Existenz nähren. Politisch drückt sich das nur unzulänglich in Schlagwörtern wie „Rassismus“ oder „Nationalismus“ aus. Es ist viel mehr als das – es ist die Wut der Sklaven, die sich auf die niederen Sklaven richtet, weil ihnen zwar anderes übrig bliebe, sie aber dazu mental nicht fähig, zu lethargisch, zu gelähmt oder einfach nur zu feige sind.
In diesem Kontext sind alle derzeitigen Kampagnen zur Verbreitung von Angst in der Bevölkerung zu sehen. Sie dienen samt und sonders ausschließlich der Erlangung von Kontrolle durch die Obrigkeiten, die sich wiederum mit Händen und Füßen gegen eine Kontrolle durch die Bevölkerung wehren – weil sie gar nicht einsehen, warum sie sich das gefallen lassen sollten, schliesslich sind sie ja die Obrigkeit. Das gilt für alle jeweiligen „Eliten“ (was als Schimpfwort zu verstehen ist) in den Bereichen Parteien-Politik, Gesellschaft, Presse, Kultur, Universitäten, Wirtschaft, Militär und dem bestimmenden Finanzsystem. Alle diese Eliten sind miteinander verwoben und arbeiten daran, ihre Pfründe mit aller Macht vor der Demokratie zu verteidigen, welche sie – so diese in Funktion kommt und greift – sofort entmachten würde.
Auf internationaler Ebene lauert der „Internationale Währungsfond“, der sich ein Wettrennen mit dem EU-Machtapparat um die besten Beutestücke aus dem Zerfall der Staaten und Gesellschaftssysteme liefert. In Sachen Griechenland hat man sich nun bei den ausführenden finanzpolitischen Organe in Dollarzone und Eurozone auf einen gemeinsamen Deal zur Aufteilung der Beute geeinigt.
Das Ergebnis einer erfolgreichen Exekutierung dieser Kampagne wäre das Verschmelzen von Banken und Staat – ein staatskapitalistischer Bankenstaat, der mit den technologischen Mitteln des 21.Jahrhunderts und einem von der Bevölkerung nicht mehr zu beeinflußbaren Apparat von (Banken)Staatspolizei, Militär und Spionen kontrolliert wird; ein neuer, grausamer Feudalismus, der die zivilisatorische Entwicklung (in der historisch gesehen relativ kurzen Zeit) der letzten 221 Jahre seit der Französischen Revolution wieder zurückdreht.
Eine Alternative zu all diesen Vorgängen wäre nicht nur leicht, sondern auch jederzeit umzusetzen. Eine Enthebung der „unabhängigen“, also diktatorischen Macht der Banken über das Geldsystem, die Staaten, die Völker und ihr Leben, könnte bereits morgen durch die Parlamente weltweit und auch in der Berliner Republik beschlossen werden, übrigens auch ohne jedweden sozialistischen Modelle.(MONETATIVE: Geldschöpfung in öffentliche Hand, 01.04.2010)
Allein schon die bereits jetzt geltenden Gesetze müssten gegen die Banken schlicht angewandt werden. Doch das passiert nicht – weil der „politische Wille“ fehlt, wie es immer so schön heisst. Einfach ausgedrückt: die „Parteien“ sind gekauft, ebenso die von ihnen bestimmte Justiz.
Doch diese Kampagne wird fehlschlagen. Es gibt eine Reihe von Faktoren, welche die Betreiber der Kampagne nicht einkalkuliert haben – entweder weil sie diese nicht sehen, nicht kennen, oder nicht verstehen. Die Prognose von Radio Utopie am 26.März (DIE GRIECHENLAND-KRISE: Goldman Sachs und das China-Syndrom):
„Der “Europäische Währungsfond” (EWF) ist tot, der “Internationale Währungsfond” IWF übernimmt Griechenland, der Euro verfällt, die Leitwährung Dollar geht gestärkt aus der Krise hervor, auch die Position Chinas, welches sich als “Handelszone” mit dem “Währungszentrum” USA arrangiert hat. Es wird keinen neuen EU-Vertrag geben, die “Europäische Union” (EU) ist im Niedergang begriffen, die Souveränität der EU-Mitgliedsstaaten wird gestärkt werden und die wirtschaftliche, politische, kulturelle und nicht zuletzt geistige Verfassung der Menschen im EU-Machtbereich wird sich wieder verbessern. Die Position der Zentralbanken und Banken ist unhaltbar geworden, sie unterliegen früher oder später staatlicher Kontrolle, ihre “Unabhängigkeit” und damit ihr uneingeschränktes Geldschöpfungsmonopol werden verschwinden, wie ein Hauch im Wind. Die Welt wird sich fundamental ändern und daran gewöhnen, wieder auf den Füssen stehen zu müssen und nicht mehr auf dem Kopf.“
Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob die vor einem Monat getroffene Prognose seitdem realistischer oder unrealistischer erscheint.
Wir werden also, nachdem wir mit terror…Verzeihung, mit „Schrecken“ feststellen musste, dass tatsächlich auch Journalisten, Multiplikatoren, Politiker, Mitarbeiter von Bundestagsabgeordneten, einfach alle auf die es ankommt, zu dumm oder zu faul zum Lesen sind, nichtsdestotrotz weiter fortfahren in unserer Griechenland-Chronologie und dabei wieder einmal auf den auf dieser Erde am meisten unterschätzten Faktor setzen:
den ganz normalen Menschen.
(…)
27.03.2010 DIE GRIECHENLAND-KRISE (III): Das “nächste Lehman Brothers” – die Entstaatlichung der Staaten
27.03.2010 DIE GRIECHENLAND-KRISE (II): Banken, hört die Signale..
26.03.2010 DIE GRIECHENLAND-KRISE: Goldman Sachs und das China-Syndrom