Neues ostafrikanisches Abkommen ohne Ägypten über Nil-Wasserrechte
Europäische Union warnte vor Verschärfung der Probleme und sollte eigentlich vor ihrer eigenen Haustür kehren.
Wasser ist die Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. Steht es nicht in genügender Menge zur Verfügung, veröden die Landstriche. Das gilt besonders auch für Ostafrika, wo die Staaten vom Wasser des längsten Flusses der Welt abhängig sind.
Am Freitag, den 14.Mai, trafen sich Beamte aus Ruanda, Äthiopien, Tansania und Uganda, um ein neues Abkommen über die fairen Verteilungsrechte der Wasserressourcen des Nils in Entebbe, der ehemaligen Hauptstadt Ugandas, nach dreizehn Jahren der Diskussionen zu unterzeichnen. Kenia hat das Übereinkommen nicht unterzeichnet, aber eine Erklärung der Unterstützung abgegeben, berichtete VOA News.
Ägypten und der Sudan sind mit dieser Vereinbarung nicht einverstanden und lassen sie nicht gelten, da die beiden Länder nach den bisherigen Verträgen aus dem Jahre 1929 und 1959 die Kontrolle über etwa 90 Prozent des Nilwassers ausüben. Wozu also mit anderen teilen, wo es einfacher ist, diesen Anspruch zu verteidigen?
Ägyptens Minister für Wasser teilte am Freitag mit, dass Ägypten rechtliche und diplomatische Schritte ergreifen wird, um seine Rechte am Wasser zu wahren. In einer formalen Erklärung bekräftigte Ägypten, dass das neue Abkommen nicht die früheren Vereinbarungen über die Rechte an dem Wasser des Nils ersetzen würden. Er sagte auch, dass der Nil Ägypten sechsundneunzig Prozent seines Wassers liefert, während die anderen Niltal-Länder nicht mehr als drei Prozent ihres Wasserbedarfs aus dem Fluss entnehmen würden. Ägyptische Beamten wurden besorgt, dass es nicht genug Wasser gibt, um nachhaltig das Land mit der rasch wachsenden Bevölkerung zu versorgen.
Diese Argumente nannte die ugandische Ministerin Maria Mutagamba für Wasser und Umwelt in Entebbe ebenfalls, dass die Transaktion erforderlich wäre, um das Wachstum der Region und die Stabilität zu gewährleisten. Mutagamba sagte, dass die Niltal-Länder planen, sich wieder im Juni oder Juli zu treffen . Sie hoffe, dass in der Zwischenzeit weitere Gespräche mit Kairo stattfinden werden und hatte vorgeschlagen, dass die Führungskräfte aus den Niltal-Anrainerstaaten informelle Gespräche zur Verringerung der Spannungen halten sollten.
Einen Tag zuvor, am Donnerstag, den 13.Mai hätte nach Angaben von VOA News der Leiter einer Delegation der Europäischen Union, die nach Ägypten gereist war, die ostafrikanischen Nationen aufgefordert, den „New Deal“ nicht zu unterzeichnen und hätte davor gewarnt, dass die existierenden politischen Probleme dadurch noch schlimmer gemacht würden.
Erstens geht es der relativ „grünen, fruchtbaren“ Europäischen Union gar nichts an, wie auf einem anderen Kontinent – zum Beispiel in Afrika – die Völker untereinander Gespräche und Verhandlungen führen, um ihre Probleme ohne kriegerischen Konflikte auf diplomatischen Weg lösen – denn ohne eine gemeinsame Lösung steigen im Gegenteil die Spannungen.
Zum Zweiten sollte die Europäische Union aufhören, sich als Weltpolizei in der Nachfolge und Konkurrenz zu den Vereinigten Staaten von Amerika aufzuführen, um ihre wirtschaftlichen Globalisierungsvorstellungen dort auszuleben und ihre Vorteile mit bevormundenden neokolonistischen Ambitionen zu suchen.
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Quelle: http://www1.voanews.com/english/news/East-African-Countries-Push-Ahead-on-Nile-Deal-93781174.html