Der Cheonan-Hoax
Die Vereinigten Staaten von Amerika und Südkorea haben sich ihren Grund zurecht gebastelt, um schon wieder mit Drohgebärden gegen Nordkorea vorzugehen und es damit zu reizen und zu provozieren. Die Regierung in Pnöngjang soll nun endlich die Nerven verlieren und zu einem verhängnisvollen Schritt getrieben werden, den die Weltöffentlichkeit wahrnehmen soll.
Die fadenscheinige Ausrede heisst „der Untergang der Cheonan“ vom März diesen Jahres, den man seit einer Woche wieder auf die ersten Seiten der Presse gehievt hatte und Nordkorea die Schuld an dem Vorgefallenen zuweist.
Das Pentagon teilte mit, dass man „in naher Zukunft“ gemeinsam mit der südkoreanischen Armee aus diesem Anlass extra dafür eine Anti-U-Boot- und andere militärische Übungen beginnen würde. Pentagon-Sprecher Bryan Whitman sagte, die Entscheidung, diese Übungen zu beginnen sei „eine Folge der Ergebnisse des jüngsten Vorfalls“.
US-Aussenministerin Hillary Clinton behauptete, ihr Land hat hart gearbeitet, um eine Eskalation auf der koreanischen Halbinsel zu vermeiden, was natürlich ganz hervorragend funktioniert, wenn man mit zusätzlichen Kriegsschiffen in die Gewässer kommt.
Man will Krieg und keinesfalls eine Entspannung – so einfach ist das. Und er geht nicht von Nordkorea aus. Alle unglaubwürdigen Erklärungen, was die Explosion auf der Cheonan ausgelöst haben könnte, können unter diesen Voraussetzungen im Papierkorb landen. Statt dessen belästigt man die UNO damit, um die eigenen kriegslüsterne Ambitionen zu vertuschen und täuscht somit wieder einmal auf bewährte und längst bekannte Weise die Weltöffentlichkeit.
Diese Vorgehensweise der US-Regierung und Institutionen reiht sich in eine lange Liste von Traditionen ein, um „Anlässe“ gegen ein Land zu entwickeln, die meistens in militärischer Intervention mündeten und dieses auch sollten.
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Quelle: http://news.bbc.co.uk/2/hi/world/asia_pacific/10150379.stm