Geheimnisvolles Seekabel-Projekt zwischen China und Taiwan


China und Taiwan rücken wirtschaftlich enger zusammen, auch wenn die Vereinigten Staaten von Amerika versuchen, mit US-Waffenverkäufen das neu entstehende gute Einvernehmen zwischen der Volksrepublik China und der Republik China auf Taiwan (Republic of China (R.O.C.) on Taiwan) zu stören.

Ein Unternehmen voller Symbolik ist für die beiden ein Seekabel-Projekt, das die nördliche taiwanesische Stadt Tamsui (auch genannt Danshui) kommunikativ an die chinesische Provinz Fujian anbinden wird.

Das DanFu Kabel ( ? ?? ? ) kennzeichnet die erste Zusammenarbeit dieser Art zwischen Telekommunikations-Unternehmen in Taiwan und China und soll der Förderung des Frieden sowie dem Wohlstand dienen, hiess es nach einem taiwanesischen Regierungsbeamten, der unter der Bedingung der Anonymität wegen der Sensibilität über dieses Projekt sprach.

Die Telekommunikationsunternehmen Taiwan Chunghwa Telecom und China Telecom auf dem Festland befinden sich miteinander im Dialog, das Kabel-System zu bauen, aber es ist unklar, ob die Arbeiten bereits begonnen haben. Keines der beiden Unternehmen würde den aktuellen Status des Projekts bestätigen.

Das Kabel scheint ein Ersatz für ein ähnliches Projekt zu sein, das im vergangenen Jahr angekündigt war, um Xiamen, eine Stadt in der chinesischen Provinz Fujian, mit Kinmen, eine taiwanesische Insel in Sichtweite von China zu verbinden, hiess es am 10.Juni laut computerworld.

Das neue Projekt ist weit grösser. Kinmen ist nur wenige Kilometer von Xiamen entfernt, während die Hauptinsel Taiwan durch die Meerenge von Taiwan rund 180 Kilometer von China getrennt liegt. Über das neue Kabel gesandte Daten werden angeblich für alle offen sein und soll hauptsächlich dazu dienen, Taiwan mit mehr Komfort einer direkten Verbindung an China anzuschliessen.

Das Projekt ist ein grosser Schritt der Offenheit und Vertrauensbildung, denn Kommunikation wird oft als Teil der nationalen Verteidigung wegen der Gefahr von Abhörmassnahmen angesehen und ausspionierte Nachrichten könnten dabei helfen, im Fall des Falles einen Krieg zu gewinnen.

Die beiden Länder sind ein Überbleibsel der Streitigkeiten aus dem Kalten Krieg, ähnlich wie Nord- und Südkorea. Jede Annäherung durch Kommunikation verhindert Ausbrüche von Gewalt.

Man sollte sich in der Meerenge von Taiwan jedes herumschleichende US-U-Boot vom Leibe halten, damit es nicht „aus Versehen“ das neue Unterwasser-Kommunikations-Seekabel beschädigt, denn das können die unter Umständen sehr gut, wie im Jahr 2008 eine Serie gebrochener Internetkabel zeigte, die sich am 23. Januar 2009 fortsetzte.

Derartige US-amerikanische Drohungen sollte man im Reich der Mitte schon mal durchaus ernst nehmen.


(Grafik: Taiwan Street, auch Formosastrasse CIA/Wikipedia)

Artikel zum Thema

04.06.2010 China schlägt US-Verteidigungsminister die Tür vor der Nase zu
19.02.2010 US-Kriegsschiff zu Manöver in Sihanoukville im Golf von Siam
09.01.2010 US-Regierung: Rüstungsgeschäfte in Asien haben Vorrang
01.02.2010 Militärmanöver “Cobra Gold 2010? probt humanitäre Einsätze in Katastrophensituation
30.01.2010 China bestellte US-Botschafter ein – Presseerklärung des Aussenministeriums
30.01.2010 Iran Situation: USA drohen China mit einer Menge Probleme wegen Verweigerung der Sanktionen
20.01.2010 China auf dem Weg in die zivile und militärische Kommunikationsunabhängigkeit
29.11.2009 Bekommt “Cobra Gold” Manöver asiatische Konkurrenz?
13.11.2009 Vietnam: Aufbau einer U-Boot-Flottilie
01.07.2009 Zwischenfall mit U-Boot: chinesisches U-Boot und ein Unterwasser-Sonar des Zerstörers USS John S. McCain kollidierten im Südchinesischen Meer
06.02.2008 Was beschädigt Internetkabel unter Wasser?

Quelle: http://www.computerworld.com/s/article/9177919/China_and_Taiwan_connect_on_new_undersea_cable_project

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert